Zwischen den großen Festival-Shows geben sich die Crossover/Groove/Thrash/Industrial-Metal-Großmeister PRONG für eine Handvoll ausgewählter Club-Shows die Ehre. Aschaffenburg ist eine dieser raren Stationen, zu der im Rahmen von „31 Years of Cleansing“ eine amtliche Setlist von 2+ Stunden angekündigt wird.
Dieses Jahr war es der Legacy-Belegschaft leider nur möglich, an einem Tag des Prophecy Festivals zugegen zu sein. Dies hatte familiäre Gründe, aber warum sollte der Schreiber nicht aus der Not eine Tugend machen? Der eine Tag war interessant genug, den Besuch auf jeden Fall zu rechtfertigen.
Traumhaftes Wetter, ein gut gefüllter Campingplatz und strahlende Gesichter läuten das 26. Protzen Open Air ein. Der starke Wind macht den Zelt- und Pavillonaufbau allerdings zu einer echten Herausforderung. Egal - die Dinger müssen stehen, bevor das Familienfest beginnen kann. Außerdem hätten sich viele über eine steife Brise gefreut, angesichts der großen Hitze. Doch das Wetter sollte nicht das einzige Problem bleiben – kriminelle Menschen und ekelhafte Typen tauchten auf. Doch dazu später mehr. Egal auch jetzt: Gesagt, getan, Zeltaufbau erledigt und ab aufs Gelände, zum Erdbeerbowle-Stand. Da am heutigen Abend die Hauptbühne noch jungfräulich bleibt, steigt die Party mit fünf Bands im Hangar. Zur Musik:
20 Jahre Protzen Open Air! Doch entgegen des Ortsnamens gehen es die Macher das Fest ganz bescheiden an, lassen es auf 1.000 Karten limitiert und spendieren den Fans einmalig eine Zeltbühne und den bespielten Donnerstag. Und wer Zweifel hatte: Das passt! Die Banger nehmen die Tentstage gut an, die Bands rocken wie der 1. FC Union die anderen beim 8:0. Und vor allem: Es ist wie immer: gemütlich, geile Stände (Stände!), mit jeder Menge guter Laune und noch besserer Musik mit gutem Sound. Danke Andrea, danke Mario, danke Atzek – und auf weitere 20, ach was 100 Jahre.
Das „Protzen Open Air“, kurz „POA“, ist alte Schule. Es gibt eine Bühne, zwei Getränkeausgabestellen, ein, zwei Möglichkeiten, etwas zu essen. Campingplatz. Lagerfeuer, Toilettenwagen, Dusche im Vereinsheim nebenan. Mehr braucht keiner – ach doch: Metal, viel Metal, vor allem Death Metal.
Es ist immer eine Freude, lokale, familiäre Underground-Festivals vor der Haustür zu besuchen. Einer der allergrößten Lieblinge der präsenten LEGACY-Delegation ist genau dieses. Mit viel Herzblut, Einsatz und Idealismus holen Diana und Harald Sausenthaler hier seit 2016 jedes Jahr so manches Schmankerl der hiesigen und benachbarten Metal-Szene nach Niederbayern.
Oft ist in Bezug auf Festivals die Phrase „Von Fans für Fans“ ziemlich abgedroschen. Man spürt ganz gleich ob als Zuschauer, Presse-Vertreter oder auftretende Band ganz genau, dass am Ende des Tages selbst wenn die Veranstalter Fans der Musik sind, doch das Geldverdienen im Vordergrund steht. Bei dem herrlich unkommerziell benannten PURE FUCKING METAL FESTEVIL, dass ursprünglich 2016 aus der Geburtstagsparty von zwei 40-jährigen heraus entstand, ist diese Haltung aber voll und ganz Authentisch und wird auch gelebt. In herrlich familiärer, ländlicher Atmosphäre im kleinen Kaff Laberweinting (Landkreis Straubing-Bogen) im schönen Niederbayern zu Füßen des Waldgasthofs Hart haben sich Metal-Fans aus allen erdenklichen Herkunftsecken und Altersklassen versammelt, um in herrlichen Entspannter Atmosphäre vielen Lokalbands als auch ein paar größeren Namen mit bodenständiger Haltung zu huldigen.