Guten Abend Vortigern! Danke, dass du mir deine wertvolle Zeit schenkst, um ein paar Fragen bezüglich eurer kommenden MCD „Also sprach Futura“ zu beantworten! Gehen wir es gleich an: Offensichtlich ist der Titel eine Anspielung auf das Nietzsche-Werk „Also sprach Zarathustra“, aber in eurem Fall geht es um ,Futura‘ (oder: die Zukunft), die spricht. Wenn man das im Kontext eures Cover-Artworks und des Buches von Nietzsche deutet, dann könnte man das so interpretieren, dass Androiden, die Technologie an sich und vielleicht auch die Digitalisierung den ,Übermenschen‘ hervorbringen werden, welcher den Menschen aus Fleisch und Blut obsolet macht. Wie weit sind wir da von eurer Interpretation des Cover-Artworks und des Titels entfernt? Und wie seid ihr auf so ein comichaftes und futuristisches Cover-Artwork gekommen? Wie wurde diese Idee geboren?
,Futura‘ ist auch der Name des Maschinenmenschen im Roman „Metropolis“ von Thea von Harbou. Deshalb handelt es sich bei diesem Titel im Wesentlichen um ein Wortspiel. Die Ähnlichkeit zu Nietzsches Titel ist teilweise Zufall und teilweise einfach angenehm, weil es auch auf das Konzept des Übermenschen anspielt (der in unserem Fall absolut nichts mit irgendeiner Superiorität gewisser Menschen über andere zu tun hat). Wir wollten mit unserem Titel zum Ausdruck bringen, dass ein höheres Wesen, das vom Menschen erschaffen wurde, etwas ausspricht. Man hätte als Titel auch „Golem XIV speaks“ verwenden können, um auf das zweite Stück anzuspielen, aber das klingt einfach nicht gut. Deshalb haben wir uns für diesen Titel entschieden. Allerdings ohne die englische Version zu verwenden, damit die Menschen nicht an Emperors bekannten Song denken.
Ansonsten liegst du mit deiner Interpretation nicht weit daneben. Das Thema ist eine dystopische Fantasie, die sich überlegt, wie weit die Realität noch gehen wird, wenn es um die Erschaffung von künstlichen Personen geht. Es ist bereits klar, dass ein Androide umso verstörender für uns ist, je realistischer dieser auf unsere Wahrnehmung wirkt. Das selbe können wir auch über Videospiele sagen: Wenn der Realismus in Spielen, die mit Gewalt arbeiten, zu groß wird, dann können die daraus resultierenden Wirkungen auf Menschen gefährlich sein. Ich persönlich habe mich auch für die Idee interessiert, dass es Maschinen gibt, die feststellen, dass es Menschen nicht braucht und deshalb einen Massenmord vollziehen.
Außerdem wurde ich auch von einer Fotografie, die ich gesehen habe, inspiriert. Leider war es mir nie möglich, die Quelle dieser Fotografie zu finden. Auf jeden Fall sieht man auf dieser eine menschliche Puppe, die angezündet wird, und daneben sitzt eine weitere Puppe, die diesem Vorgang kontemplativ zusieht. Das klingt vielleicht absurd, aber der Effekt war sehr künstlerisch. Du fragst dich vielleicht, warum wir nicht einfach diese Fotografie für das Cover wendet haben, aber zu uns passt das jetzt verwendete einfach besser.
Um kurz beim Konzept und dem Cover-Artwork zu bleiben: Wenn man genau hinsieht, dann sieht man in der linken oberen Ecke eures Cover-Artworks ein Pentagramm. Das führt einen zur Frage: Wie passt klassischer Satanismus in das lyrische Konzept eurer neuesten MCD?
Es gibt verschiedene Gründe, warum wir das Pentagramm verwenden. Zunächst: Es kommt auch im Film „Metropolis“ (ein Film, in welchem es überhaupt eine Vielzahl von verschiedenen okkulten Referenzen gibt) vor, welcher die hauptsächliche Inspirationsquelle des ersten Tracks darstellt. Es gibt aber ansonsten keine direkten satanischen Referenzen in den Lyrics. Wir wollten damit nur die Verkörperung des boshaften Motivs ausdrücken, das ich bereits erwähnt hatte.
Im Promoschreiben von Debemur Morti findet man den Hinweis, dass die erfundene Maschine auf dem Cover-Artwork den Namen Golem XIV trägt. Dieser Name hat mich direkt an das Werk „Der Golem“ von Gustav Meyrink erinnert. Inwiefern haben seine Arbeiten und Schriften euch künstlerisch inspiriert? Welche Elemente seiner Bücher habt ihr in euer Werk eingearbeitet?
Ich bin ein großer Fan von Stanisław Lem, der vor allem für seinen Roman „Solaris“ bekannt wurde. „Golem XIV“ ist aber auch eine seiner Arbeiten, die sich um einen Computer dreht, der ein Bewusstseins entwickelt und beginnt, seine Intelligenz zu vergrößern, und zwar so weit, dass sie jene der Menschheit locker übertrifft. Das geht so weit, dass der Computer das Gefühl hat, jeder Kontakt mit der Menschheit sei überflüssig. ,Progeny Of The Singularity‘, der zweite Track der MCD, bezieht sich genau auf diese Arbeit. Die Lyrics des Tracks erforschen eine Anzahl von Ideen, die im Werk „Golem XIV“ aufgeworfen werden, wie zum Beispiel Fehler im Denken und auch schräge und unlogische Konsequenzen der Evolution, die für den Golem keinen Sinn machen. So heißt es in den Lyrics: „In your large pack one rat found the right way out – a mere result of chance.“ Damit ist gemeint, dass unser Evolutionsprozess sehr stark von willkürlichen und zufälligen Ereignissen abhängt, hinter denen es keine idealen Kalkulationen gibt.
Letzte Frage bezüglich des lyrischen Konzepts: Euer Album „The Contagion In Nine Steps“ fokussiert sich textlich auf die Psychologie und vor allem auf die Psychologie der Massen. Ist das ein Thema, das sich auch auf der neuen MCD „Also sprach Futura“ findet? Oder habt ihr dieses Thema vorläufig hinter euch gelassen?
Es gibt immer eine gewisse Überschneidung von Themen, zum Beispiel ist der Verlust des Individuellen ein eindeutiges Thema auf all unseren Veröffentlichungen, wenn man von der ersten absieht. Aber es ist tatsächlich sehr sichtbar und prominent auf „The Contagion In Nine Steps“. Das Individuum ist momentan besonders verletzlich, wenn wir an die ständig fortschreitenden technischen Innovationen denken und berücksichtigen, dass sich ein gewisses Denken, eine gewisse Mentalität und ein Auftreten des Klonens lange halten können. Aber die Psychologie der Massen ist auf dieser MCD kein Thema.
In einem Interview mit Metal1 habt ihr für euer letztes Album „The Contagion In Nine Steps“ zu Protokoll gegeben, dass ihr die Musik und den Sound von LYCHGATE als ein Zusammenbringen von zwei Worten und Phänomenen betrachtet: Tradition und Innovation. Könntet ihr dies für unsere Leser und Leserinnen noch etwas ausführen? Wo seht ihr die traditionellen (metallischen?) Aspekte und wo die innovativen (metallischen?) Aspekte in den Songs auf „Also sprach Futura“?
Das, was ich momentan am meisten an der Metal-Szene hasse, ist der klare Trend, dass man sich nicht mit der Zeit weiterentwickelt. Wir sehen ständig dieses Retro-Revival. Daran ist nichts auszusetzen, wenn das bedeutet, dass man dem Retro-Sound auch etwas Neues hinzufügt. Aber ich höre jetzt ständig Bands, die wirklich so klingen wollen, als lebten sie in den 80er- oder 90er-Jahren. Das ist traurig, weil es bedeutet, dass junge Menschen nun die zweitbesten Versionen der frühen brillanten Klassiker hören, ohne diese echten und essentiellen Alben zuerst anzuchecken.
Auf „Also sprach Futura“ finden sich viele traditionelle Ansätze. Das gilt vor allem für den dritten Track ,Simulacrum‘, auf welchem man einige Abschnitte findet, die technisch gesehen nichts Neues bieten. Wir haben dies auch gemacht, um eine gewisse Familiarität herzustellen, damit die Leute wissen, vor welchem Hintergrund wir musizieren. Gleichzeitig gibt es meiner Meinung nach auch einige Elemente auf dieser Veröffentlichung, mithilfe welcher wir neue Sounds ausprobieren. Ich glaube nicht, dass irgendeine andere Band schon einen Sound erschaffen hat, wie wir es auf der ersten Komposition ,Incarnate‘ tun. Dieser Track wurde vor dem Hintergrund einer musiktheoretischen Idee bezüglich eines melodischen Intervalls erschaffen, der eine ungewöhnliche und sich bezüglich der Harmonien ständig verändernde Kulisse zu den statischen Gitarrenakkorden (die eher konsonant als dissonant sind) darstellt.
Auch im letzten Track finden wir ein paar ungewöhnliche Eigenschaften, vor allem wenn es um den finalen Part geht. Der Hörer beziehungsweise die Hörerin kann für ihn/sie selbst entschieden, was wir vielleicht an neuen Territorien in der Geschichte der Metal-Szene erschlossen haben
LYCHGATE ist ein Name, der stets für Komplexität und „Verkopftheit“ stand, wenn es um die Musik ging. Wenn man „Also sprach Futura“ und „The Contagion In Nine Steps“ vergleicht, würde ich nicht sagen, dass sich der Stil grundlegend gewandelt oder eine Revolution stattgefunden hat, aber für die Hörerinnen und Hörer scheint es nun leichter zu sein, einen Zugang zu den Songs auf „Also sprach Futura“ zu finden. Das hängt – zumindest für mich – auch damit zusammen, dass der „rote Faden“, der die Songs zusammenhält, leichter zu hören ist. Wie siehst du das? Verstehst du solch eine Interpretation eures neuen Werks?
Ja, unser Sound ist nach wie vor erkennbar und du hast absolut Recht. Eines der Elemente, die auf früheren LYCHGATE-Werken gefehlt hat, war jenes der wiederkehrenden Themen, Motiven oder auch Mustern. Deshalb haben wir uns dieses Mal darauf konzentriert, dass es Motive gibt, die auch merklich wiederkehren. Wir haben uns auch mehr auf die strukturelle Logik der Songs konzentriert. Wenn sich solche Muster entwickeln, dann heißt das, dass es einfacher ist, die Songs zu hören. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass wir unnötige Komplikationen wie zum Beispiel zusätzliche Tonveränderungen hinter uns gelassen haben.
Ich habe auch das Gefühl, dass „Also sprach Futura“ generell schneller wirkt und mit mehr Tempo gespielt wird, als das noch bei den Vorgängern der Fall war. Wie kam es zu dieser Veränderung? Hattet ihr einfach keine Lust mehr, langsame Songs zu schreiben? Oder steckt dahinter eine tiefere Bedeutung?
Ich denke, dass alle unsere Veröffentlichung meinen damaligen Zustand und meine Gefühle widerspiegeln. Das Album „An Antidote For The Glass Pill“ beinhaltete eine Mischung, wenn es um die Geschwindigkeit geht, aber es ist auch irgendwie sehr verwirrend, weil 2012 für mich ein schwieriges Jahr war. Die langsameren Songs des Vorgängerwerks verweisen vielleicht darauf, dass ich irgendwie gesetzter war, als ich sie geschrieben habe. Damals lebte ich in Wien. Bei der jetzigen Veröffentlichung gab es tatsächlich auch bewusste Entscheidungen dahingehend, das richtige Tempo für die Riffs zu finden. Wir haben die Geschwindigkeit als ein Tool verwendet, um den Energielevel zu steigern und auch, weil wir uns überlegt haben, wie wir die Kompositionen dann live aufführen.
Wenn ich richtig informiert bin, dann gibt es euer früheres Label Blood Music nicht mehr (beziehungsweise veröffentlicht keine neue Musik mehr), deshalb seid ihr wohl ,heimatlos‘ geworden. Jetzt seid ihr bei Phil von Debemur Morti untergekommen. Warum habt ihr gerade dieses Label für LYCHGATE ausgewählt? Was erwartet ihr euch von einem Label, wenn es um Werbung für eine Band wie LYCHGATE geht?
Das ist richtig. Blood Music wird sich verlangsamen und keine neuen Veröffentlichungen mehr in Angriff nehmen (abgesehen von ein paar Ausnahmen vielleicht?). Es war darum Zeit, ein neues Label zu suchen. Wir haben uns bei Labels umgeschaut, ob ein paar für uns relevante Bands in derem Camp zu finden sind (bei Debemur Morti gibt es da zum Beispiel In The Woods… oder Blut Aus Nord) und ob das Label die richtige Mentalität besitzt, wenn es darum geht, progressive Musik zu fördern.
Bezüglich der Live-Front: Ihr wart die letzten zwei Jahre nicht so aktiv, aber wenn ich es richtig lese, dann wollt ihr 2020 wieder durchstarten. Gibt es schon ein paar fixierte Gigs? Können wir auf eine Tour durch Mitteleuropa hoffen? Und wisst ihr schon, wie das Live-Line-Up für LYCHGATE aussehen wird?
Derzeit sind noch keine Gigs fixiert, weil wir zuerst die MCD veröffentlichen wollten, bevor wir mit Veranstaltern sprechen. Eine Tour in Mitteleuropa ist wahrscheinlich. Um ehrlich zu sein, hat T.J.F. Vallely, unser Drummer, gesagt, dass er kein Interesse mehr daran hat, live zu spielen. Deshalb werden wir mit einem Live-Drummer, namentlich William Pearson, auftreten. Seine Fähigkeiten sind exzellent, deshalb machen wir uns keine Sorgen, was diese Änderung betrifft.
Ist die MCD „Also sprach Futura“ repräsentativ für das, was kommen wird? Wird es bald ein Album geben, das musikalisch und lyrisch ähnlich strukturiert ist? Oder ist „Also sprach Futura“ eine Arbeit, die alleine stehen kann und kein Verweis auf ein größeres Werk ist?
Auf unserem nächsten Album wird das Motiv wahrscheinlich ähnlich sein, aber ich brauche noch mehr Zeit, um daran zu arbeiten. Derzeit habe ich auch eine Idee für ein Thema, das für sich alleine stehen kann. Musikalisch werden wir da weitergehen, wo wir aufgehört haben, aber natürlich mit einem schärferen Auge für Details und mit einer größeren Aufmerksamkeit was hohe Standards betrifft. Die besten Elemente der MCD werden wir nutzen, um auf unserem Pfad vorwärts zu kommen.
Letzte Frage: Was für Bücher liegen derzeit auf deinem Nachtkästchen?
„St. Leon“ von William Godwin, „The Language Of Cities“ von Deyan Sudjic und „On Writing“ von Stephen King.
+++ ENGLISH VERSION: +++
If you – as a German speaking reader – have already taken a look into our edition 125 (which is out now!), then you will have noticed that one can find there a story about LYCHGATE and their new MCD “Also sprach Futura” (the first release via Debemur Morti). Since our editor Jonathan had the chance to speak thoroughly to guitarist and mastermind Vortigern, we wanted to present you the whole talk in German and in English language. Have fun diving into the sound landscapes of the English progressive black metal fanatics!
Good evening Vortigern, good evening LYCHGATE! Thank you for giving me your valuable time to answer some questions about your coming MCD “Also sprach Futura”! Let’s get right to it: obviously, the title is a reference to the famous Nietzsche book “Also sprach Zarathustra”, but in your case it’s “Futura” (or: the future) who is doing the speaking. If one interprets this line in the context of your cover-artwork and in the context of Nietzsche’s original book, then one could get the feeling that androids, technology and perhaps digitalization will bring forth the “superhuman/overman” who will make men of flesh and blood obsolete. How far away from your intended interpretation of title and cover-artwork am I with this narrative? And how did you come up with such a comic-esque styled and futurist cover-artwork? How was this idea born?
Futura is the name of the Maschinenmensch in Thea von Harbou's novel “Metropolis”. So, the title is a play on words. The similarity with Nietzsche’s title is partly a coincidence and is convenient due to the idea of the superhuman (which in our case obviously has nothing to do with superiority amongst homo sapiens). The meaning of a higher being (created by man) speaking out was what we wanted to convey in our title. It could have also been “Golem XIV speaks”, pertaining to the second track, but that doesn’t sound good, so we chose the former, without using the English version, in order to avoid people thinking of Emperor’s well-known track.
You are not far off. The theme is a dystopian fantasy which considers how far realism will go in the creation of artificial people. It is already clear that the more realistic an android is, the more disturbing it is for our perception. The same can be said about computer games: if realism will be too good in games which use violence etc., then the resulting effect on people can be dangerous. I was also interested in the idea of machines which conclude humans are not needed and therefore possibly commit mass murder.
Lastly, I was inspired by a photograph I had seen, and unfortunately, I was never able to find the source of it. However, it showed a human dummy set on fire, with another dummy looking askance in contemplation. It may sound absurd, but the effect was very artistic. You may ask why we didn’t just go ahead and use the photograph for the cover instead, but the new cover is at least more specific to us.
To shortly stay with the concept and the cover-artwork: if one looks closely, one can find the pentagram visible in the left upper corner of your cover-artwork. Which brings me to the question: how does classic Satanism fit into the lyrical concept of your latest MCD?
The use of the pentagram was for a few reasons. Firstly, it was used in the film “Metropolis” (a film which also contains a number of other occult references), which mainly inspired the opening track. There are no direct references to Satanism in the lyrics. The reference is taken and to be assumed as the embodiment of the evil intent which I mentioned above.
Debemur Morti mention that the fictional machine seen in the cover-artwork is named Golem XIV, which, of course, reminded me of the famous esoteric book “Der Golem” of Gustav Meyrink (also an Austrian fellow, as I am myself). How did his works and writings influence you artistically? What elements of his book did you incorporate in your works?
I am a big fan of Stanisław Lem, who is most famous for his novel “Solaris”. “Golem XIV” is one of his works concerning a computer, who obtains consciousness and starts to increase his own intelligence beyond that of man’s, reaching a point where he considers contact with mankind futile. ‘Progeny of the Singularity’, the MCD’s second track, is themed exactly on that work. The track’s lyrics explore a number of ideas expressed by Golem XIV, such as flaws in thought-making and strange, illogical consequences of evolution itself, that apparently make no sense to him, e.g. the lyric: "In your large pack one rat found the right way out - a mere result of chance" – that our processes of evolution are chance events: random, accidental – without ideal calculations. By the way, the cover artwork does not depict Golem XIV, but the Maschinenmensch, without being too literal.
Last question concerning the lyrical concept: your album “The Contagion in Nine Steps” focussed lyrically on psychology and especially the psychology of the masses. Is that a topic also present on your new MCD “Also sprach Futura”? Or did you leave that behind for now?
There is always an overlap of topics, e.g. the loss of the individual is a clear theme in all our releases, except the first album and is particularly prominent on “The Contagion In Nine Steps”. The individual is particularly vulnerable now, with ever increasing technological advances and a greater prevalence of clone-like thinking, mentality and appearance. However, the psychology of the masses is not a theme on the MCD.
I read in an interview you gave to Metal1 for your last album “The Contagion In Nine Steps” that you like to think of the music and the sound of LYCHGATE as a culmination of the two words and phenomena “tradition and innovation”. Can you elaborate that for us and our readers? Where do you see the traditional (metal?) aspects and where the innovative (metal?) aspects in the songs on “Also sprach Futura”?
My single biggest hate nowadays in the metal scene is the clear trend of not moving forward with the times. We have seen a lot of retro revival. There is nothing wrong with revival if it means that there is something new added to the “retro” sound. However, I am listening to new bands who want to literally make a sound as if we are living in the 80s or 90s. This is sad because it means young fans just listen to the new second-best versions of all the brilliant classics, without properly exploring those true and essential albums first.
We have used plenty of traditional devices in “Also sprach Futura” – particularly in track 3, ‘Simulacrum ‘, which has some parts which are technically speaking nothing new. We did this in order to keep a familiar trait, which reminds people of the background we are operating from. On the other hand, in my opinion, there are elements in this release which explore new sounds. I don’t think any band has created a sound like what we have done on the first track, ‘Incarnate’. That track was inspired by a theoretical idea in music about a specific melodic interval moving conjunctly in parallel motion, which creates an unfamiliar, ever-moving harmonic backdrop to the static guitar chords (which tend to be consonant, rather than dissonant).
The last track also some distinctly unfamiliar traits in it, e.g. the final section. The listener can decide for he/herself about what we have explored that can count as new territory in the metal scene’s history.
LYCHGATE was always a name which stood for complexity and “bulkiness” (please forgive the use of this word) when it comes to the music. When comparing the compositions on “Also sprach Futura” and “The Contagion in Nine Steps” I would not say that the style has changed significantly or that a revolution has happened in the music (rather a constant evolution), however, I think that it will be easier for listeners to get into the songs on “Also sprach Futura”, because – at least for me – a clearer “red thread” through the songs is easily recognisable. How do you personally view this? Can you understand such an interpretation?
Yes, the sound is still recognisable and you are completely correct. One of the relatively lacking elements in LYCHGATE’s past work was the idea of recurring themes, motifs or patterns. On this occasion we wanted to ensure that noticeably recognisable themes recurred. We also focussed more on the structural logic in the songs. Pattern development means the songs are easier to listen to, but also because we removed unnecessary complications like additional key changes (modulations).
I would also dare to say that “Also sprach Futura” is faster and plays much more with tempo than its predecessor. How did this change come about? Were you simply fed up with writing slower songs? Or is there a deeper meaning behind this change?
I think each of our releases represents my state of mind or mood at the time of writing. The ‘An Antidote For The Glass Pill’ album is a mixture of tempos, but it is also quite unhinged because 2012 was a difficult year for me. The slower songs on our previous work may reflect a more settled moment at the time of writing, while I was situated in Vienna. With the new release there was also an element of choosing the appropriate tempo of riffs – to use speed as a device to enhance their energy and to also consider more how the songs will be played in concert.
If I understand correctly, then your earlier label Blood Music is no more (or does, at least, not release any more new music), so you had become “homeless”. Then you found your way to Phil and Debemur Morti. Why did you specifically choose his label for your band LYCHGATE? What do you expect from a label when it comes to develop and promote a band like LYCHGATE?
That’s right – Blood Music will slowly close down their operations and not take on new releases (with some exceptions maybe?). It was time for us to choose a different label, so we looked at labels with relevant bands to us (in Debemur Morti’s case, e.g. Blut Aus Nord, In the Woods etc.) and with the right mentality of encouraging progressive thinking.
Concerning the live-front: you have not been very active during the last two years on the stage, but if I am correctly informed, you already stated that you want to play more in 2020. Are there already some dates fixed? Can we hope for a tour also through Central Europe? And do you already know how the live-line-up is going to look like for LYCHGATE?
No dates are fixed yet because we first want the release to be out before speaking to organisers. A tour in Central Europe is likely. Honestly speaking: T.J.F. Vallely has expressed increasing disinterest in playing live, so we will play with a new drummer, William Pearson. His abilities are excellent, so we have no concerns about the line-up alteration.
Is the MCD “Also sprach Futura” a sign of what is to come? Meaning: will there soon be an album recorded in a similar lyrical and musical vein? Or is “Also sprach Futura” a work that can and has to stand on its own, so now predecessor of something larger?
On our next album, the theme may be similar, but I need more time to work on it. At the moment I have an idea for a stand-alone theme. Musically, we will continue where we left off, but with an improving eye for detail and attention to high standards. The best elements of the EP will be utilised in our path forward.
Last question: what books are currently lying on your nightstand?
“St Leon” by William Godwin, “The Language of Cities” by Deyan Sudjic and “On Writing” by Stephen King.