Neben Napalm Death und LOCK UP ist Shane noch in einigen weiteren Gruppen aktiv, was vermuten lässt, dass es für den Briten manchmal recht schwer sein muss, all seinen Projekten die gleiche Aufmerksamkeit zu zollen und für all seine Betätigungsfelder die nötige Inspiration aufzubringen: „Nein“ widerspricht Shane, „ich habe genaue Vorstellungen davon, was jede Band sein sollte und wie ich das gerne haben möchte. Ich mag es, Musik zu erschaffen, selbst wenn die jeweilige Gruppe nicht großartig bekannt ist; denn das ist keineswegs mein Hauptziel! Ich habe mehrere Projekte am Laufen, die darauf warten, realisiert zu werden…!“
Dann wenden wir uns den weiteren „Nebentätigkeiten“ des Herrn Embury abseits von LOCK UP doch mal zu: „Momentan befinde ich mich noch auf Tour mit Brujeria. Dies ist unsere zweite Konzertreise in den Vereinigten Staaten und sie läuft wirklich sehr gut, darüber bin ich sehr glücklich! Derzeit habe ich allerdings noch keine Ahnung, was wir bei Venomous Concept künftig machen werden, unlängst sprachen wir mal über ein Cover-Album… Darüber hinaus schreibe ich aktuell an neuen Napalm Death – Songs, welche wir im Laufe dieses Jahres sicherlich beginnen werden aufzunehmen. Bei unserem Sänger Mark „Barney“ Greenway hat sich schon ein cooles Konzept für die Scheibe im Hinterkopf eingenistet! Dann habe ich noch ein neues Projektalbum namens „Tronos“ in petto, das ich zusammen mit meinem Kumpel Russ Russell aufnahm und das sich ziemlich gefühlvoll als auch düster-heavy und experimentell anhört. Billy Gould von Faith No More spielte bei einigen Songs Bass, genauso wie auch Troy Sanders von Mastodon. Dirk Verbeuren von Megadeth saß hinterm Schlagzeug und Snake von Voivod steuerte etwas Gesang bei, was ich sehr cool finde! Ich bin mit diesem Projekt wirklich sehr zufrieden, das bereitete mir definitiv viel Spaß!“
Zu einem salomonischen Urteil gelangt Shane, als ihn der Schreiberling auf die Prioritäten seiner einzelnen Bands und Projekte anspricht. „Ich denke, dass mir Napalm Death am wichtigsten sind, aber die anderen Gruppen sind sozusagen Erweiterungen meiner Persönlichkeit und zu gewissen Zeiten gleich wichtig wie meine „alte Liebe“. LOCK UP fühlt sich mittlerweile wie eine richtige Band an, aber wenn ich ehrlich bin, denke ich nicht allzu viel darüber nach…“
Bis dato waren bei LOCK UP ausschließlich Musiker zugange, die über einen gewissen Bekanntheitsgrad in der extremen Metal-Szene verfügten: Ein Zustand, der laut Shane nicht zwangsläufig immer so bestehen bleiben muss. „Ich wäre wohl der letzte, der gegen jemanden wäre, der halt auf keine großartige Vorgeschichte in der Szene zurückblicken kann – das sollte keine Rolle spielen, solange die Person mit Leidenschaft Teil dieser Gruppe ist! Im Vereinigten Königreich habe ich viele Freunde, mit denen ich ab und an immer mal wieder zusammen jamme und sie sind auch nicht großartig bekannt. Für mich ist das nicht wichtig, denn man kann immer etwas lernen, wenn man mit neuen Leuten zusammen Musik macht!“
Text: Christian Wachter
Foto: www.facebook.com/LockUpOfficial