Während sie im Heft-Interview bereits über „Death Roll“, das neue Album ihrer Band, Musikerförderung in Schweden sowie ihr Verhältnis zu ihrem großen Bruder Sebastian Ramstedt plauderte, folgt nunmehr ein Mini-Nachschlag über Radio-Awards und Erfahrungen, die die Skandinavierin bereits bei Live-Auftritten sammeln konnte.
Nach Veröffentlichung ihres Zweitwerks „Unable To Tame“ wurden TYRANEX für den „P3 GULD“-Radiopreis nominiert. Angesichts der Tatsache, dass Linnea in einer 80er-Speed-Metal-Truppe zockt, empfindet die singende Gitarristin derlei Ehrungen jedoch keineswegs als befremdlich: „Im Gegenteil, ich denke, dass es seltsam ist, dass Metal der alten Schule für derlei Awards nicht noch mehr nominiert wird! Ich hab Leute satt, die das Sagen haben und entscheiden, was jeder hören oder was im Radio gespielt werden sollte oder welche Musik gut oder falsch ist. Diese Nomination war ein großer Erfolg für Underground-Metal. Wir erreichten die Spitze, genauso wie auch andere hoch gepriesene Künstler, die alles erdenklich Mögliche tun, um in diesem Business erfolgreich zu sein. Dieser Preis bezog sich jedoch nicht darauf, wie oft Songs von einem im Radio gespielt wurden, denn dann hätten wir keinerlei Chancen auf eine Nominierung gehabt. Eine Jury nominiert jedes Jahr neue Musik und diese Jury wählte uns sowie vier andere Gruppen im Metal-Genre aus: Sieht ganz so aus als hätte jemand dort ein Herz für die Underground-Szene gehabt…!“
Abschließend lassen wir also noch die Konzerte Revue passieren, die Linnea im Laufe der Jahre mit TYRANEX am positivsten im Gedächtnis geblieben sind: „Ich denke wirklich sehr gerne an das deutsche Festival „Metal Assault“ zurück, dort herrschte ein gewisser Metal-Spirit in der Halle vor, zudem trafen wir dort viele Leute und Freunde. Ich denke nicht, dass wir dort eine außergewöhnliche Show boten oder so, aber es war ein netter Ort, an dem ich mich wohlfühlte und es war großartig, andere Bands, deren Musik wir bereits seit Jahren hörten, dort zu treffen. Alle größeren Festivals bereiteten mir enormen Spaß und ich erinnere mich gerne an diese Auftritte zurück, denn ich schätze diese großen Organisationen sowie all die Leute, die wichtig sind, damit das so geschehen kann – es ist immer etwas Besonderes, Teil von so etwas zu sein. Aber wir lieben es auch, in kleineren Clubs zu spielen. Ich erinnere mich gerne an die Zeit bevor wir unser erstes Album veröffentlichten sowie die Epoche danach, als wir oft in einer kleinen Lokalität in Stockholm namens „Snövit“ („Schneewittchen“) spielten, das war ein sehr warmer und nach Schweiß riechender Club, voll mit Leuten und nur einer ganz kleinen Bühne, aber das machte sehr viel Spaß! Auf youtube gibt`s übrigens Videos aus dieser Zeit.“
Text:Christian Wachter
Foto: Kristian Reuter/Reuter M&P