Mit THE GENTLEMAN liefert Gabriel Beristain ein intensives Regie-Debüt gelungener harter Action, Spannung und Schmerz. Hauptdarsteller Ron Perlman brilliert hier als Rächer und zeigt eindringlich: Niemand ist gefährlicher als ein Mann, der alles verloren hat.

Gabriel Beristain gehört seit vielen Jahren zu den gefragtesten Kameramännern Hollywoods. Im Laufe seiner Karriere hat er mit zahlreichen renommierten Regisseuren wie Guillermo del Toro, Carl Reiner und David Mamet zusammengearbeitet. Mit THE GENTLEMAN wechselt er nun erstmals auf den Regiestuhl – und beweist, dass er dort ebenso gut aufgehoben ist wie hinter der Kamera.

Sein Regiedebüt basiert auf dem Roman „Ya No Quedan Junglas Adonde Regresar“ des spanischen Erfolgsautors Carlos Augusto Casas und entpuppt sich als kompromissloses, hochemotionales Stück Actionkino, das seine Wurzeln im klassischen Noir hat, sich aber mit modernem Drive und visuellem Feingefühl ins Hier und Jetzt katapultiert.

Im Zentrum der Geschichte steht Theo (Ron Perlman), ein ehemaliger Elitesoldat, der irgendwie aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Er verbringt seine Tage in der Regel allein, lediglich begleitet von den Geistern seiner Vergangenheit. Die Welt hat ihn vergessen, und Theo scheint das hinzunehmen. Was ihn durchhalten lässt, ist der eine Tag in der Woche, an dem die Prostituierte Olga (Natti Natasha) ihn besucht. Nicht für das Erwartbare, sondern um zu reden. Zwischen den beiden entwickelt sich eine fragile Verbindung, die nicht aus Begierde, sondern aus Menschlichkeit entsteht. Für Theo ist es die einzige Stunde in der Woche, in der die Welt ihm keinen Schmerz zufügt.

Das funktioniert so lange gut, bis das Leben einmal mehr unbarmherzig zuschlägt und Olga auf brutale Weise ermordet wird. Die Polizei unter der Leitung des resignierten Inspektors Iborra (Damián Alcázar) interessiert sich kaum für das Schicksal eines jungen Callgirls und unternimmt wenig. Nun erwacht in Theo etwas, das längst erloschen schien. Und so greift er zu den Mitteln, die er als  Elitesoldat erlernt hat: Präzision, Geduld – und Gewalt. Und bald scheint er zum Problem zu werden. Und so soll Herodes (Hovik Keuchkerian), ein Auftragskiller mit biblischem Ego, den Soldaten a.D. ein für alle Mal zum Schweigen bringen …

Was THE GENTLEMAN so faszinierend macht, ist die Balance zwischen Tragik und Actionkino. Beristáin inszeniert keine plumpe Racheorgie, sondern ein Drama über Verlust, Schuld und Selbstbestimmung. Wenn Theo zuschlägt, dann ist das kein Spektakel, sondern ein Akt purer Konsequenz.

Das funktioniert so lange gut, bis das Leben einmal mehr unbarmherzig zuschlägt und Olga auf brutale Weise ermordet wird. Die Polizei unter der Leitung des resignierten Inspektors Iborra (Damián Alcázar) interessiert sich kaum für das Schicksal eines jungen Callgirls und unternimmt wenig. Nun erwacht in Theo etwas, das längst erloschen schien. Und so greift er zu den Mitteln, die er als  Elitesoldat erlernt hat: Präzision, Geduld – und Gewalt. Und bald scheint er zum Problem zu werden. Und so soll Herodes (Hovik Keuchkerian), ein Auftragskiller mit biblischem Ego, den Soldaten a.D. ein für alle Mal zum Schweigen bringen …

Was THE GENTLEMAN so faszinierend macht, ist die Balance zwischen Tragik und Actionkino. Beristáin inszeniert keine plumpe Racheorgie, sondern ein Drama über Verlust, Schuld und Selbstbestimmung. Wenn Theo zuschlägt, dann ist das kein Spektakel, sondern ein Akt purer Konsequenz.

Florian Tritsch