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Da die EVIL WARRIORS deutlich mehr zu ihrem neuen Album „Fall From Reality“ zu erzählen hatten, als im Printheft Platz fand, lassen wir die Herren hier weiter zu Wort kommen.

Wie entstand und funktioniert die Band eigentlich?

Beast: Gegründet wurde die Band von Exesor und mir. Wir gingen zusammen zur Schule, haben uns über Freunde näher kennengelernt und festgestellt, dass wir beide Musik machen (wollen). Exesor hat zu der Zeit in einer anderen Band gespielt und hat mich in den Proberaum in einem Jugendklub eingeladen. Er konnte ein paar Grundbeats stümperhaft runterzocken und ich zwei oder drei Akkorde ohne jegliches Rhythmusgefühl auf der Gitarre. Ich bin bei der anderen Band mit eingestiegen und wir konnten unsere ersten Bühnenerfahrungen machen. Da Exesor und ich die Einzigen waren, die sich regelmäßig im Proberaum getroffen haben, haben wir beschlossen, unsere eigene Band zu gründen. Das war etwa im Juli 2007.

Einer der Leiter des Jugendklubs fragte uns, ob wir schon live spielen könnten, weil die im September ein Konzert veranstalten wollten. Und obwohl wir gerade mal ein paar Ideen für unseren ersten Song zusammen hatten, haben wir sofort zugesagt. Also haben wir innerhalb eines Monats unser erstes Demo geschrieben und aufgenommen und am 14. September 2007 unseren ersten Gig gespielt. Seitdem waren wir wie besessen und haben uns zu jeder Gelegenheit im Proberaum getroffen. Ich hatte noch gar keine Ahnung von Black Metal und habe dieses Genre lediglich als sinnloses Rauschen und Kreischen empfunden. Wir wollten einfach nur Musik machen, uns in irgendeiner Art und Weise ausdrücken und haben uns nie auf ein Genre festgelegt. Wir haben einfach nur das gemacht, was wir konnten und uns dabei gegenseitig extrem gepuscht und immer weiter getrieben.

Bei unseren ersten Gigs hatte ein Freund uns am Bass ausgeholfen, jedoch war von Anfang an klar, dass das nichts Festes sein wird. So kam es, dass Vent, der kurz vorher als Live Gitarrist bei No Empathy eingestiegen ist, mit denen wir uns schon immer die Proberäume geteilt haben, bei uns am Bass angefangen hat. Wir wollten immer zu dritt bleiben, so einfach wie möglich, Bass, Schlagzeug, Gitarre, Standardtuning. Wir wollten das Meiste aus dem Wenigsten rausholen, ohne Schnickschnack. Bei einem Gig in Dresden haben wir dann aber Alastor kennengelernt, der mit seiner damaligen Band mit uns die Bühne geteilt hat. Wir haben uns auf Anhieb hervorragend verstanden. Er hatte bereits mit dem Gedanken gespielt, nach Leipzig zu ziehen. Als wir uns das nächste Mal sahen, habe ich ihm gesagt, dass er es machen soll und wenn wir überhaupt einen zweiten Gitarristen dazu holen, er es sein würde. Also kam er bei jeder Gelegenheit nach Leipzig, und wir haben Tage im Proberaum verbracht – so lange bis er gänzlich nach Leipzig gezogen ist.

Bis dahin habe ich Riffs geschrieben und mit Exesor im Proberaum diese zusammengefügt und teilweise völlig verändert, weil er ganz andere Rhythmen darauf gespielt hat, als ich sie im Kopf hatte. Mit Alasor und Vent kamen weitere Ideen und zwei weitere Charaktere mit eigenen Vorstellungen dazu. So funktioniert die Band: Jeder bringt seine Ideen und Vorstellungen rein, und wir suchen gemeinsam nach Zusammenhängen und neuen Inhalten. Aus diesem Gefüge heraus entstehen neue Wege und Ansichtsweisen, was durchaus sehr anstrengend, aber umso interessanter ist, weil jeder dadurch über sich selbst und seine eigenen Ideen hinauswachsen kann, sodass etwas unabhängiges Größeres entsteht, was man sich vorher nicht vorstellen oder in irgendeiner Art und Weise greifen könnte.

Die neue Scheibe „Fall From Reality” ist raus. Was zeichnet die Scheibe aus?

Wie wir persönlich hat sich auch unsere Musik, unsere Vorstellungen allgemein sowie unsere Spielweise weiterentwickelt. Das, was die neue Scheibe insbesondere auszeichnet, ist, so denke ich, dass Alastor bei allen Songs mitgeschrieben hat. Die letzte Veröffentlichung ist überwiegend ohne zweite Gitarre entstanden. „Fall From Reality“ hingegen funktioniert ohne zweite Gitarre nicht mehr. Einen Lieblingssong kann ich nicht benennen. Die Songs sind schon ein paar Jahre alt, und wir haben sie schon recht oft und in verschiedenen Kombinationen auf die Bühne gebracht. Das, was übrig geblieben ist, sind die Songs, die sich am meisten bewährt haben. Neben den Songs, die nicht verworfen wurden, haben wir zwei Stücke von „Expressions Of Endless Dreams“ neu aufgenommen, weil sich diese spielerisch wie auch vom Inhalt perfekt in das Konzept der neuen Platte einfügen. Es hat sich halt so ergeben.

Es war ein langer Prozess, der sich über vier oder fünf Jahre gezogen hat. Jedoch sind in dieser Zeit die Songs gereift und haben für uns nichts an Intensität verloren. Ganz im Gegenteil sind sie immer weiter in ihrer Bedeutung für uns persönlich gewachsen, da wir bandintern aufgrund unserer Herangehensweise auch viele Probleme und Konflikte hatten, die Teil der Musik geworden sind, da wir sie damit überwinden konnten. Vielleicht könnte man sagen, dass wir Zeit gebraucht haben, zu verstehen, was da eigentlich entstanden ist.


Was ist zu den Texten zu sagen?

Nun die Texte schreibe ich. Das ist das Einzige, was nicht gemeinsam entsteht. Es würde mir schwer fallen, Dinge zu besingen, die nicht vollkommen meiner Vorstellung entsprechen. Ich hätte dann das Gefühl, nicht ganz ehrlich zu sein, und könnte nicht die Inhalte authentisch präsentieren.

Die Inhalte ergeben sich aus den Songs selbst. Ich besinge im Grunde nur Gefühle, die ich beim Schreiben und Spielen der Songs empfinde, das, was die Musik in mir hervorbringt. Dabei geht es meistens um Rausch, den Verlust seiner selbst und das Sich-Wiederfinden und Neu-Definieren, Kontrolle, Kontrollverlust und die Hingabe zum Ungewissen, eben das, was meine Person und gleichermaßen EVIL WARRIORS ausmacht.

Die Texte habe ich erst kurz vor den Aufnahmen endgültig gefestigt. Vorher war das Meiste improvisiert. Ich hatte nur eine Idee für einen Text, eine Richtung, ein paar Phrasen, die ich irgendwie als passend empfunden habe. Die Stimmung live ist immer eine andere, und ich habe mich dem Ganzen völlig hingegeben und nach Gefühl rausgehauen, was mir eingefallen ist. Oft waren es nur Schreie an passenden Stellen, die ich aber als viel wirksamer empfinde als einen komplexen Text. Bei uns geht es viel um Gefühl, und die Musik ist sehr persönlich. Das konkret in Begriffe zu pressen ist schier unmöglich. Es würde dem Ungreifbaren, das jeder für sich selbst betrachtet, sich darin verliert und eigene Bedeutungen darin sucht, einen Rahmen setzen, der es genau definieren würde. Deshalb sind die Texte recht einfach und sehr allgemein, sodass jeder für sich rausholen kann, was er meint, darin zu sehen. Ein konkretes Beispiel hier zu beschreiben, würde dieser Idee völlig widersprechen. Ich würde die Leere, das Potential der Songs mit konkreten Ideen füllen und den Raum für weitere Interpretationen nehmen.

Welche Realität ist eigentlich gemeint?

Jede Realität, die sich ergibt. Alles was man sich vorstellen kann, ist meiner Meinung nach real. Diesem Verständnis zufolge entspricht die Flucht aus der Realität dem Erweitern des Bewusstseins, der Fantasie und des Realitätsbegriffes und damit dem Erweitern der eigenen Realität. Es ist eine unendliche Entwicklung, eine Auseinandersetzung mit dem Unbekannten, dem Ungewissen und dem Ungreifbaren.

Eher nicht so ungewiss war vermutlich die Arbeit im Studio?

Aufgenommen haben wir bei uns im Proberaum, und das zweimal. Die ersten Aufnahmen haben nicht ganz unseren Vorstellungen entsprochen, und dann ist der Rechner, mit dem wir aufgenommen haben, abgekackt. Also haben wir das Ganze noch einmal aufgenommen und haben versucht, es selbst zu mischen. Allgemein versuchen wir, alles selber zu machen, jedoch sind wir am Mix und Master gescheitert, da uns die nötige Erfahrung, das Gehör und das Equipment fehlen. Zum Glück haben War Anthem uns angeboten, die Aufnahmen bei Temple Of Disharmonie zu mixen und zu mastern. So hat Herr Engel sehr schnell und effektiv das Meiste aus den Aufnahmen rausgeholt, was rauszuholen war, und einen Sound geschaffen, der unserer Band entspricht. Die Platte klingt so, wie wir uns selbst wahrnehmen. Die Zusammenarbeit mit Engel war alles andere als disharmonisch. Er hat ein gutes Gespür für die Disharmonien und Widersprüche in der Musik und kann eben diese in adäquater Form hervorbringen. Dafür sind wir sehr dankbar.

Nach der Studioarbeit kommt noch mehr. Zum Beispiel das Artwork...

Das Cover habe ich gemalt. Die Ideen und Konzepte meiner bildnerischen Arbeit entsprechen den der Musik, die ich mache. Sie sind genauso Ausdrucksweise meiner Selbst, insbesondere der Dinge, die ich nicht greifen und in Worte packen kann.

Hier ein künstlerisches Konzept meinerseits: Allen Dingen wohnt ein magisches Potenzial inne, welches durch die Beziehung zwischen den Dingen freigesetzt wird und diesen Bedeutungen beimisst, die sich durch neue Zusammenhänge in ständigem Wandel befinden. So lasse ich mich vom Zufall leiten und bewege mich in Ekstase zwischen den Strukturen auf der Suche nach den für mich relevanten magischen Aspekten, um das Potential meiner inneren Strukturen freizusetzen und greifbar zu machen, um diese in Relation mit der Umwelt zu setzen, sodass sich neue Inhalte und neue Bedeutungen ergeben.

Aufgrund dessen waren wir uns einig, dass eine beliebige Malerei von mir das Cover sein könnte, und wir uns einfach nur für eine passende entscheiden brauchen. Allerdings habe ich beschlossen, ein fast fertiges Bild, sozusagen das aktuellste, zu benutzen. Mit dieser Entscheidung ist es zur größten Herausforderung geworden, und ich habe noch etwa drei Monate investieren müssen, um es zu beenden. Wohlgemerkt bin ich nur fertig geworden, weil die Abgabetermine mich dazu gezwungen haben. Das Bild hat mich in den Wahnsinn getrieben. Ich bin an meine äußersten Grenzen gestoßen und habe dieses Bild wirklich zu hassen gelernt. Ich bin zwar zufrieden, jedoch lässt es mich nicht mehr in Ruhe. Ich erkenne immer neue Formen. Ich erfreue mich zwar daran, doch es juckt mir in den Fingern, noch ein wenig weiter zu machen, weil ich das Potential sehe, wohin es mich noch treiben könnte. Damit ist es die perfekte Verbildlichung des kommenden Albums. Es ist bewegt und bewegt sich am Rande des Wahnsinns und darüber hinaus.

Das Bild vollendete eine kleine Serie von fünf Arbeiten, die ich bei meiner letzten Ausstellung präsentiert habe. Meine fünf Sinne des Ausdrucks: der Unsinn, der Schwachsinn, der Blödsinn, der Irrsinn und eben der Wahnsinn.

Ihr seid jetzt bei War Anthem. Wie gefällt es euch da, und wie wichtig ist ein Label heutzutage überhaupt noch? Wäre es für euch eine Alternative, die Vertriebsschiene/Management/alles selber zu übernehmen?

Das Album wird ja nicht ausschließlich über War Anthem veröffentlicht. Es ist eine Zusammenarbeit zwischen Into Endless Chaos Records und War Anthem. Insofern bleibt es in unseren eigenen Kreisen. War Anthem bieten uns die Möglichkeit, darüber hinauszugehen und ein Publikum zu erreichen, das wir über unsere eigenen Kreise nicht erreichen könnten. Wichtig ist es für uns insofern, dass uns die finanziellen Mittel ohne das Label gefehlt hätten, den Mix und Master und die Produktion zu bezahlen. Alles Weitere kann ich noch nicht beurteilen, da unsere Zusammenarbeit gerade erst angefangen hat. Bis jetzt scheint es ganz gut zu laufen.

Was haltet ihr von YouTube u.ä.? Und wie steht ihr generell zu diesen “neuen Medien”, sozialen Netzwerken etc. Sowohl persönlich als auch bandseitig.

Ich selber finde, dass es eine gute Möglichkeit ist, für sein Album zu werben. YouTube und so sind vielleicht bei bekannteren Bands nicht notwendig, da man sowieso auf das neue Album gespannt ist. Jedoch bei einer Band wie EVIL WARRIORS, die noch nicht so etabliert ist, ist es von Vorteil, mal einen Song bei YouTube zu hören, um damit überhaupt erst Erwartungen und Spannungen aufzubauen. Ich denke auch nicht, dass die Magie einer ganzen Platte dabei verloren geht. Es ist eben nur ein Song, der aus dem Zusammenhang gerissen ist und neugierig machen soll. Ich für meinen Teil habe das Gefühl, die Songs, die ich vor der Veröffentlichung des Albums schon gehört habe, beim Hören des Albums im Gesamtkontext neu zu entdecken. Mir gefällt die Idee, einen Song mehrmals entdecken zu können.

Wie sieht es in diesem Zusammenhang mit Vorbildern und Einflüssen aus?

Vorbilder für das, was wir gemacht haben, kann ich nicht genau benennen, da wir, wie bereits erwähnt, nie eine Vorstellung davon hatten, was für Musik wir machen wollen. Es war eher so, dass wir Musik geschrieben und dann festgestellt haben, dass andere Bands ähnliche Dinge machen.

Für mein persönliches Verständnis von Black Metal war unter anderem Shining von Bedeutung. Diese Band, die ich schätze, verachte und eben dafür liebe. Vor allem war es aber eine Situation, als Exesor und ich noch recht jung waren. Wir haben uns, wie jeden Abend zu dieser Zeit, im Garten meiner Eltern getroffen, getrunken und Musik über ziemlich beschissene Computerboxen gehört. Nach der „I.N.R.I.“ von Sarcofago hat er „Angst“ von Shining angemacht, die mich ziemlich gefesselt hat, weil sie so krank und zerstört klang. Exesor hat mir erzählt, wie Shining live auftreten, wie selbstzerstörerisch Kvarforth ist. Und ich war fasziniert, dass man das in der Musik hört. An diesem Punkt habe ich Black Metal für mich verstanden, als eine sehr freie Form des Ausdrucks. Eine Musikrichtung, die sehr intensiv ist und vor allem Freiheit bedeutet, weil man ausleben kann, wer man ist. Wobei das nicht nur auf Black Metal zutrifft. Das Spektrum an Musikrichtungen, mit denen wir uns beschäftigen, ist sehr groß, beinahe unbeschränkt und demzufolge die Einflüsse sehr vielseitig. Das macht, so denke ich, unsere Musik am meisten aus, die Vielseitigkeit der Einflüsse. Diese Form, die wir spielen, hat sich ergeben, weil das am ehesten dem entspricht, was wir ausdrücken wollen.

Vorbilder heutzutage sind für mich Bands, die es schaffen, in dem, was sie tun, über sich selbst hinauszuwachsen und eine so intensive Atmosphäre zu erzeugen, die es einem unmöglich macht, auszuweichen. Dazu gehören für mich in erster Linie Swans, die großartigen wahnsinnigen Swans! Außerdem Bands wie Portal, Sunn O))), Mayhem, Mysticum, im Grunde genommen sämtliche Headliner vom früheren Hells Pleasure und heute dem Chaos Descends Festival. Bands, die einen sehr eigenen Stil haben und diesen in unerreichbare Sphären treiben. Bands, die ihre Welt auf die Bühne bringen, und es einem unmöglich machen, diese zu verlassen, wenn man sie einmal betreten hat. Meine Bandkollegen würden sicherlich einige weitere Bands hinzufügen. Mir fallen in diesem Moment diese eben als Erstes ein.

Wie erklärt ihr euch die Schwemme an Bands, und wo seht ihr das zwischen Old School, Post-Sonstwas und Antikosmik? Wo ist eure Nische?

Die Schwemme an Bands ist meiner Meinung nach eine natürliche Entwicklung, die die Old-School-Bands ehrt und überhaupt so bedeutend macht. Das Genre, das diese Leute begründet haben, wird weitergelebt und weiterentwickelt. Wäre schade gewesen, wären die alten Bands damit allein geblieben. Dann hätte es den Old-School-Begriff auch nie gegeben, und viele hätten diese Bands und diese Weltansicht nie kennengelernt. Das eine bedingt das andere und umgekehrt. Die Masse an Bands macht es schwer aufzufallen, jedoch entstehen dadurch Trends, aus denen man wiederum ausbrechen kann, was für die Musikentwicklung allgemein sehr förderlich ist. Genauso entsteht eine riesige Bandbreite an unterschiedlichen Subgenres.

Unsere eigene Nische haben wir nie festgelegt und hatten nie vor, eine zu finden. Unsere Daseinsberechtigung ist, dass wir da sind. Wie man uns annimmt und in welche Nische wir rutschen, bzw. welche wir formen werden, wird sich noch zeigen. Ich denke, Derartiges kann man erst im Nachhinein feststellen. Wir sind, und wir sind jetzt. Damit entsprechen wir dem Zeitgeist. Diesen zu beschreiben, liegt aber nicht an uns.

Ihr kommt ja aus Leizig. Mach doch mal den Fremdenführer für normale Touristen und für den Metal-Fan.

Nun die Kneipen in Connewitz sind wirklich sehr zu empfehlen, insbesondere Die Zwille und das Black Label. Unsere Kreise treffen sich vor allem dort, und das unregelmäßig oft. Zumal einige von uns in den Kneipen arbeiten. Ansonsten ist Leipzig allgemein eine sehr interessante und schöne Stadt. Konzerte, Ausstellungen, Partys etc. findet man über die ganze Stadt verteilt. Die Wege sind nicht weit, und man erreicht alles ganz gut.

Besonders empfehle ich das UT Connewitz. Einer der schönsten Veranstaltungsorte überhaupt. Liegt außerdem gegenüber der Zwille, und man kann nach dem Konzert gemütlichst ein Bier trinken. Vom 9. bis zum 11. Februar veranstalten Into Endless Chaos Records und Völuspa Booking ein Festival dort, das Sinister Purpose. Das Billing ist der Wahnsinn, und es lohnt sich auf jeden Fall, vorbeizukommen. Außerdem werden wir auf dem Festival unseren Release-Gig spielen.

Zweifelsohne sehr interessant ist dieser „Into Endless Chaos“-Zirkel. Beschreib mal einem Auswärtigen, was das ist: eine Sekte, eine Metall-AG, ein loser Zusammenschluss berauschter Kollegen oder was?

„Ein loser Zusammenschluss berauschter Kollegen“ trifft es ganz gut. Aber es ist nicht nur das. Wir sind vor allem Musiker und Künstler, die sich über Jahre zusammengefunden und gemeinsam entwickelt haben. Viel mehr sind wir eine große Familie geworden, wir leben und arbeiten zusammen und helfen uns gegenseitig, wo es nur geht. Wir teilen alle unser Interesse für Musik, Kunst und Rausch, das Extreme daran, einen gewissen Wahnsinn. Also haben wir irgendwann beschlossen, unserem Zusammenschluss an Bands und Kreativen, wo jeder mit jedem an einem anderen Projekt arbeitet, einen Namen zu geben. Daraus folgte ein Label und das kommende Festival, das uns ermöglicht zu zeigen, was wir gemeinsam bisher geschaffen haben. Das, was uns verbindet, was wir selber aber nicht genau greifen können, haben wir benannt: Into Endless Chaos.

Was habt ihr für konkrete Pläne?

Das Nächste, was ansteht, ist „A Sinister Purpose“. Es wird mit Sicherheit eine gemeinsame Tour mit Vidargängr geben, jedoch stehen da noch keine konkreten Daten fest. Alles andere wird sich demnächst ergeben und rechtzeitig bekanntgegeben.

Was wollt ihr noch erreichen mit eurer Band?

Wir wollen vor allem weitermachen, Konzerte spielen und weiterhin Musik schreiben, uns ausdrücken, uns ausleben. Ich brenne darauf, wieder auf der Bühne zu stehen. Was wir damit erreichen werden, wird sich noch zeigen.

Wie seid ihr eigentlich auf diesen – sagen wir mal ziemlich „simplen“ – Bandnamen gekommen und warum?

An dieser Stelle würde ich zu den Einflüssen zurückzukommen. Possessed, Possessed, Possessed! Wir haben uns nach dem Song auf „Seven Churches“ benannt. Am Anfang kam mir das auch merkwürdig vor, und ich stand dem Ganzen recht kritisch gegenüber. Aber es ist eben merkwürdig und auffällig, man merkt sich den Namen. Und es zeigt, wo unsere Wurzeln liegen. Exesor und ich haben, nachdem wir uns kennengelernt haben, die „Seven Churches“ beinahe in Dauerschleife gehört.

Außerdem bin ich der Meinung, dass ein Name eben nur ein Name ist und man Namen und Begriffe durchaus mit neuen Inhalten füllen kann. Vielleicht könnte das eines unserer Ziele sein, dass man mit EVIL WARRIORS mehr als einen „ziemlich simplen“ Bandnamen verbindet. Jetzt im Moment haben wir noch den Überraschungseffekt auf unserer Seite. Die meisten erwarten nicht die Musik, die wir machen.

Apropos Musik. Es gibt haufenweise andere Bandprojekte!

Alastor spielt noch bei I I und bei Antlers. Exesor spielt ebenfalls noch bei Antlers und I I, außerdem bei CNTPT, Bloody Vengeance, Veiled, Mrak und macht sein Soloprojekt The Inner Abyss. Und ich helfe hin und wieder bei Vidargängr aus.

Wie bereits erwähnt, verstehe ich mich außerdem als Maler und Grafiker. Wir sind in erster Linie Musiker und Künstler. Jeder von uns jobbt nebenbei und macht alles andere, um sich eben das zu ermöglichen.

 

Foto: www.facebook.com/Evil.Warriors.Excess