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Waren die DEAD DAISIES bisher nur akustisch oder als Support (Kiss 2015) im Norden unterwegs, so steht endlich mal eine coole Club-Tour auf dem Plan. Das Hamburger Knust war nach der Bekanntgabe dieses Package dann auch recht zügig ausverkauft und die, über die Sozialen Medien bekanntgegebene Stagetime, wird dann, mit 19:15 Uhr, auch exakt und überpünktlich eingehalten. Der Intro-Medley-Mix aus Led Zeppelin´s ‚Whole Lotta Love‘ und Black Sabbath´s ‚War Pigs‘ kommt bei Classic Rock-Publikum sehr gut an und lässt Großes erhoffen. Gleich die ersten Riffs zum Opener ‚Long Way To Go‘ klingen Messerscharf und die sich dazugesellenden Bass-Lines und Drums runden den grandiosen Sound perfekt ab. Fehlen also nur noch die Vocals von Steven Tyler. Ach Quatsch, dies ist ja gar nicht der Aerosmith-Sänger, der kleidet sich bloß so, der John Corabi. Der ehemalige Mötley Crue-Frontman ist der geborene Entertainer und animiert das inzwischen volle Knust regelmäßig zum Mitklatschen und Lärm machen. Dagegen kommen gerade Gitarrist Doug Aldrich und Besser Marco Mendoza etwas zurückhaltender und ein wenig gelangweilt rüber. Vielleicht haben die Brustfrei gekleideten Herren mit einer größeren Location gerechnet? Auf alle Fälle geht es mit Knallern wie ‚Mexico‘, ‚We All Fall Down‘ oder ‚Make Some Noise‘ sensationell weiter und auch die letzen Zweifler in der Band, finden allmählich die Freude an ihrer Musk wieder. Der Sound ist, wie schon erwähnt, sensationell und wenn einer richtig Bock hat, dann ist dies Schlagzeuger Brian Tichy, der anscheinend auch der Spaßmacher der Truppe ist. Zwischen den eigenen Kompositionen werden gerne mal Classic-Rocker wie ‚Fortunate Son‘ (CCR), ‚Join Together‘ (The Who), ‚Helfer Skelter‘ (The Beatles), ‚We´re An American Band‘ (Grand Funk Railroad’ und ‚Midnight Moses‘ (Alex Harvey) eingestreut, welche das Publikum euphorisch aufnimmt und die perfekt in die Setlist passen. Ob man in der heutigen Zeit nun noch ein Drum-Solo braucht seit mal dahingestellt. Auf alle Fälle aber, haben die DEAD DAISIES richtig abgeräumt und fett gerockt inkl. Entertainment von Fronter John Corabi.

Nach kurzer Umbaupause ist es Zeit für die Iren, die mit ihrem neuen Longplayer „Solas“ nicht überall für Euphorie gesorgt haben. Ein Album, was sehr an ihre Heimat angelehnt ist und eher melancholisch als rockig klingt heisst es nun auf der Bühne gut rüber zu bringen. Ganz im Gegenteil zu den Show-Menschen der DEAD DAISIES, sind bei den Iren ganz einfach T-Shirt und Jeans angesagt. Die Band startet mit dem Titeltrack des aktuellen Werkes - dunkel-melancholische Klänge mit gutem Sound - gefolgt vom etwas rockigeren, aber immer noch leicht nachdenklichem ‚Beautiful World‘, welches auch vom neuen Output stammt. Sänger Cormac ist sehr gut bei Stimme und weiß die älteren, wie auch neuen Songs, auf seine ganz eigene Art und Weise zu präsentieren. Ob nun old stuff wie das nach vorne rockende ‚New Horizon‘, das schön riffige ‚Waste Your Tears‘ oder ganz alter Kram wie ‚Under The Sky‘ und ‚Demon Eyes‘, allesamt Nummern, die zu rocken wissen und live eine Macht sind. Dazu können dann noch ‚Untrue Colour‘ und ‚Demon Driven Man‘ vom aktuellen Longplayer besonders überzeugen. Trotzdem es dann doch auffällig leerer geworden ist im Knust, liefert das Quartett ein sehr coolen und sicheren Set ab - aber man ist von den sympathischen Iren ja auch nichts anderes gewohnt.

Von einem legendären Abend zu sprechen wäre sicherlich zu viel des Guten, aber so ein Happening mit zwei richtig fett aufspielenden Bands hat das Knust auch nicht so oft erlebt. Sicherlich lag beim überwiegenden Teil des Publikums das Hauptaugenmerk auf den DEAD DAISIES, aber würde es nach Sympathie gehen, sind THE ANSWER absolut vorne.

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