Den Anfang macht die Death/Thrash-Combo IZEGRIM aus den Niederlanden. Das zumindest ältere Publikum wartet bereits um 20 Uhr auf den Headliner. Manch ein Fan schüttelt den Kopf, jedoch nicht unbedingt aus Unverständnis, sondern vielmehr aus Erstaunen über die Brutalität der IZEGRIMschen Leadvocals. Die blonde Sängerin erstaunt mit ihren tiefen Growls, jedoch wirkt die Band etwas fehl am Platz. Warum solch extremmetallischen Supportacts für die kalifornischen Thrasher FLOTSAM AND JETSAM engagiert werden, ist etwas unverständlich. IZEGRIM zocken routiniert ihren durchaus schwedisch todesmetallisch angehauchten Thrash Metal auf der Bühne. Mit der Dauer ermüdet die durchgehende Brutalität.
DEW-SCENTED sind alte Underground-Hasen. Mit dem Bastard Club bespielen sie wohl eine von der Kapazität passende Lokalität. Doch etwas traurig stimmt der Umstand schon, dass die Band seit Jahren, was die Besucherzahlen auf den Touren angeht, stagniert. Gut, das wird auch mit dem Insiderstatus der Headliner zusammen hängen, die darüber nie hinaus kamen. DEW-SCENTED bringen ein Potpourri aus ihrem Schaffen, auch wirklich alte Stücke. Die Gitarristen und die Rhythmusfraktion haben sich inzwischen zu einem technischen Uhrwerk gemausert. Die Zuschauer vermissen etwas den Schmiss, den Anthrax, Testament oder auch Exodus in ihrem Thrash Metal bieten. Das soll jetzt kein Lamento über die Modernisierung des Thrashs sein. Dennoch fehlt etwas die Melodie, der Groove in den DEW-SCENTED-Liedern. Auch wirkt Shouter Leif Jensen etwas angeschlagen, wenn auch in der Ansagen gut gelaunt.
Der Headliner verdient auf dieser Tour dann in der Tat diese Position, denn das Gleichgewicht zwischen Tapping, Melodie, Härte und Groove halten die fünf Männer aus den USA stets. Das Zusammenspiel überzeugt auf voller Linie, Sänger Erik A.K. gelingt es, sich zwischen powermetallischen Höhenlagen und dem eher rauen Shouting gekonnt zu bewegen. FLOTSAM AND JETSAM spielen auch mehrere Stücke von ihrer aktuellen Scheibe auf AFM Records: ‚
Als sie den ersten Track ihres Debüts spielen, entweichen manchen Anwesenden Freudenseufzer. Die Band spielt anderthalb Stunden und räumt auch eine Zugabe von drei Songs ein. Alles sehr fein auf dieser Seite des Atlantiks.