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BITTERFELDT

Arsch lecken, frohes Fest!

Bereits im ersten Teil des Interviews hat Bandgründer Michael Zeissl (bekannt als EverEve-Keyboarder und -Sänger) auf den Bandstatus von BITTERFELFDT als Duo mit Kompagnon Sascha Roth und einem großen Unterstützerkreis verweisen, welcher live und auf „Götzen.Dämmerung“ Fingerabdrücke hinterlassen hat.

BLACK DEATH

Im „Afrika-Special“ der „Legacy“-Ausgabe #111 wurden auch Bands berücksichtigt, deren Mitglieder einen afroamerikanischen Hintergrund haben. BLACK DEATH aus Cleveland, Ohio brachten mit ihrem selbstbetitelten Debüt anno 1984 eine Scheibe heraus, die heutzutage Kultstatus besitzt. Ur-Sänger/Gitarrist Siki Spacek hatte in seiner unvergleichlichen Art noch so einiges mehr zu erzählen, als in der Heftausgabe zu lesen war. Folgen wir also dem eigenwilligen Fronter in dessen manchmal etwas wirre Gehirnwindungen...

BLACK MESSIAH

Hier lest Ihr die Online-Fortsetzung des BLACK MESSIAH-Interviews aus der aktuellen Ausgabe.

BLINDING SPARKS

Explizite Lyrik

Wie schon im ersten Teil des Interviews in der Printausgabe #112 stehen nicht nur die Musiker Jérémy, Claude und Johanna von BLINDIGN SPARKS Rede und Antwort zu „Brutal Awakening“ , sondern auch ihr Cover-Künstler Fred Kempf und die Gastsängerin Océane. Zudem haben die französischen Alternative-Rocker das E-Mail-Interview mit seinen englischen Fragen direkt auf Deutsch beantwortet. So eine Hingabe muss honoriert werden.

BURDEN OF GRIEF

Wir haben es im Printheft bereits angedeutet, dass sich BURDEN OF GRIEF schon lange nicht mehr als die typische Melodic Death Metal-Band sehen. Überhaupt scheint dieser Terminus durch die kommerzielle Ausschlachtung Mitte bis Ende der 90er Jahre und dann durch die unsäglichen Pop Metal-Bands in den 00er Jahren fast ein Schimpfwort geworden zu sein.

BY NORSE MUSIC

BY NORSE MUSIC: Interview mit Simon Füllemann

Simon, du hast gemeinsam mit Einar Selvik (Wardruna) und Ivar Bjørnson (Enslaved) im Jahr 2016 BY NORSE gegründet. Was war die Idee hinter diesem Projekt?

Hi, und besten Dank für das Interview erst mal! BY NORSE entstand aus der Idee heraus, Showcases und Veröffentlichungen nach unseren Wünschen und Vorstellungen umzusetzen. Wir fingen in London mit einer dreitägigen Veranstaltung an. Bands wie Wardruna, Enslaved, Skuggsja, Einar Selvik und BardSpec waren dabei, aber auch eine Kunstausstellung, u.a. mit Gemälden von Ghaal. Die Veranstaltung war so erfolgreich, dass wir weitere Events mit lokalem Touch in New York und Oslo organisierten. New York fand im Scandinavia House und in der Webster Hall statt. Das was auch im Nu ausverkauft. Dasselbe in Oslo, als wir den Club Bla für drei Tage für uns hatten. Zur gleichen Zeit wollte Ivar die Rechte an einem Teil seines Backkataloges verwerten. So kam es, dass wir Enslaveds „Vikingligr Veldi“ zum ersten Mal als offiziellen Vinyl-Release veröffentlichten. Etwa zur gleichen Zeit haben Einar und ich drüber diskutiert, das nächste Wardruna-Album selbst zu veröffentlichen, was dann auch circa fünf Monate nach Gründung Tatsache wurde. Es war die grundsätzliche Idee, alles selber in der Hand zu haben, die uns trieb. Wir wollten unser Leben gestalten, wie es uns passt, ohne Kompromisse.

Jetzt weiß man ja, dass ihr drei auch privat gut befreundet seid. Inwieweit besteht hier auch die Gefahr, Privates und Geschäftliches zu vermischen, oder habt ihr das an sich gut im Griff?

Das ist richtig, wir sind Freunde über die Arbeit hinaus. Uns verbinden neben obengenanntem starken Wunsch nach geschäftlicher Freiheit und Selbstverwirklichung eine gemeinsame Vision und Werte. Der gegenseitige Respekt und die Freundschaft sind uns sehr wichtig. Wir kommunizieren ja auch täglich miteinander. Wir trennen dabei jedoch strikt das Private und Geschäftliche. Selbst in den täglichen Gesprächen machen wir da strikte Ansagen, wenn wir Privates diskutieren wollen. Da gibt es kein Vermischen – darf es nicht! Freundschaft ist gut und kann helfen, aber meiner Erfahrung nach kann es oft zum Gegenteil führen. Sobald es geschäftlich richtig schwer wird, kann Freundschaft die Objektivität nehmen. Das wollen wir nicht. Das war für uns von Anfang an klar, und wir haben vertraglich geregelt, was Geschäft ist und was nicht. Hier gibt es keinen Spielraum. Sobald es mal hart auf hart gehen würde, müssten die Anwälte eine Grundlage haben, zu entscheiden. Aber genau diese klare Linie in allen Belangen macht unsere Freundschaft so stark. Es gibt keine Unsicherheiten. Ich musste diesbezüglich viel lernen und aufgrund eben dieser nicht gesetzten Regeln ging mein erstes Geschäft den Bach runter. Da habe ich alles verloren, und das war mir eine Lehre.

Wie kommt eine Band zu einer Zusammenarbeit mit BY NORSE? Okay, sie muss aus Norwegen sein, aber sonst?

Nein, die Band kann von überall kommen! Wir schließen niemanden aus. Wir arbeiten ja auch mit Kaunan, bei denen ein Teil der Band aus Deutschland, ein anderer aus Österreich stammt. Oder Tvinna, eine Band mit deutsch-holländischer Besetzung. Somit kann sich jeder bei uns bewerben. Das begrüßen wir sogar. Wir setzen keine territorialen Grenzen. Unser Geschmack ist unser Grenzgeber. Alles drei haben einen ganz eigenen Geschmack, und wir sind sehr wählerisch. Grundsätzlich ist aber Einar der bestimmende Faktor. Er ist ein Musikgenie, genau wie Ivar. Beide haben ein hohes Musikverständnis für alle Genres. Sie verstehen, was zu BY NORSE passt. Ich bin eher der Stratege/Planer und gebe Input zu den Bands. Natürlich ist es auch so, dass Melanie, die BY NORSE führt, hier gewichtig mitzureden hat. Sie bearbeitet ja auch die meisten Projekte. Ohne sie ginge bei uns nichts. Somit sind alle Bands weltweit eingeladen, uns zu kontaktieren, vorausgesetzt, sie scheuen kein ehrliches Feedback.

Wie ist denn die Aufgabenverteilung bei BY NORSE so geregelt? Ich gehe mal davon aus, dass du eher für die Strategie stehst, und Einar den musikalischen Part innehat. Nur was macht dann Ivar?

Ich bin der Stratege. Ich habe z.B. die Festival-Idee entwickelt oder wie wann was gelauncht wird etc. Melanie führt BY NORSE im Tagesgeschäft und hat auch das Sagen in Produktion etc. Sie ist unser Herz. Ivar macht das Accounting, und Einar ist der A&R. Ivar und Einar sind sehr federführend in der Band-Auswahl. Wir sind ein Superteam, bei dem jeder seinen Part hat. Jeder ist glücklich und trägt zum großen Ganzen bei, das macht dieses Label so anders und spannend.

Die beiden Zugpferde bei BY NORSE sind zweifellos Wardruna und Enslaved. Gerade Erstgenannte haben ja mittlerweile ohne Frage den Sprung zu absoluten Megasellern (vor allem live) geschafft. Du hast ja mit den Jungs schon sehr lange Kontakt, warst Tourmanager/Booking-Agent. Hättest du je gedacht, dass Wardruna mal so durch die Decke gehen könnten?

Das ist richtig, diese beiden sind unsere Zugpferde, neben Ivar Bjornson & Einar Selvik (Skuggsja/Hugsja). Was Wardruna angeht, war ich schon ganz früh mit an Board. Es ist ebenfalls richtig, dass ich bis Ende 2019 das Management, Booking, Merchandising unter AISAmusic und Tour Management übernommen habe. Tour-Management ist mehr so ein Hobby und aus der Not heraus entstanden. Es ist auch ein großer Teil meiner Leidenschaft für diese Band, dabei zu sein, die Entwicklung hautnah mitzuerleben. Darum mache ich das. Seit Anfang 2020 konzentriere ich mich vollständig auf Management und Merchandising, während Cobra das Booking übernommen hat und Sony mit an Bord kam für bestimmte Märkte für den nächsten Release. Sie unterstützen BY NORSE und Wardruna, wie wir es wollten. Wir geben keine Freiheit auf. Für mich und meine Mitarbeiter war es einfach neben BY NORSE und allem anderen unter AISAmusic zu viel geworden. Aber bis dahin haben wir alles selber gemacht – und darauf bin ich stolz. Ob ich das jemals gedacht hätte, dass Wardruna so groß werden? Nein, ich habe es gehofft, da Wardruna meine Lieblingsband der 2000 sind! Was Slayer für mich in den 80ern waren, sind Wardruna seit 2009. Es war für mich eine Herzensangelegenheit, alles, was ich kann, für Wardruna zu geben. Man muss verstehen, dass in der Musikbranche das 80/20-Prinzip besteht. 20% kann man beeinflussen, der Rest geschieht einfach, wenn man die 20% richtig macht. Authentizität und Identität sind bei uns ganz wichtig. Das macht auch den Erfolg aus. Wir machen nicht auf pompös oder Big-Show. Hier ist alles echt. Das macht Wardruna so stark und ehrlich. Einar und seine Leute sind so. Die leben so, tagtäglich. Hinzu kamen glückliche Faktoren wie das 2009er Album „Gap Var Ginnunga“, das wirklich zum richtigen Zeitpunkt kam und ein Erfolg wurde, oder die TV-Serie „Vikings“, für die Einar bei der Musik mitgewirkt und auch in zwei Episoden als Schauspieler mitgespielt hat. Diese Faktoren kann man nie voraussehen, und sie gehören zu den 80%, die passieren, wenn man eben authentisch ist und ein wenig Glück hat. Dieses Jahr kommen noch einige andere hinzu wie die Musik für das Game „Assassin‘s Creed: Vikings“. Als ich mich 2010 entschlossen habe, für einige Jahre nach Norwegen zu ziehen, war mir sofort klar, dass ich hier meine geistiges und spirituelles Zuhause finden werde. Kein Hokuspokus, aber die Verbundenheit mit der Natur und die Bodenständigkeit. Und so kam es auch. Es war so herrlich, das zu sehen und zu leben. Da habe ich zum ersten Mal gespürt, dass dies viele Menschen erreichen kann.

Bei Enslaved könnte die Entwicklung meiner Meinung nach in dieselbe Richtung tendieren, oder glaubst du, dass Enslaved vielleicht dann doch zu hart/zu sperrig für den ganz, ganz großen Durchbruch sind?

Das ist richtig. Das wird auch so sein mit dem neuen Album. Es ist ein Meisterwerk geworden und steht mehr denn je für ihre Authentizität. Ich glaube, mit diesem Album werden viele die Band besser verstehen. Das Problem war für mich immer, dass es zu intellektuell war. Man konnte die Band nicht wirklich fassen, obwohl musikalisch alles top ist. Nun haben sie es geschafft, ihr Wesen und Gedankengut so darzustellen, dass man sieht, dass Enslaved eigentlich wie Wardruna sind, nur eben Metal spielen. Die Band lebt, was sie sind, und sie sind seit frühester Kindheit Musiker. Ivar, seit er elf ist. Phobia hat er mit 13 gemacht… So was gibt es nicht oft. Und auch BY NORSE und Ivar Bjornson und Einar Selvik sind Teil von Enslaved und umgekehrt. Enslaved ist wie gesagt, einfach die metallische Form dieses Ausdrucks. Für mich ist das vom Geiste her dasselbe. Enslaved hat natürlich klar den Nachteil der harschen Vocals. Da wird es immer Grenzen geben, da bin ich bei dir. Aber die Band wird wachsen und neue Freunde finden, davon bin ich überzeugt. Für mich ist das neue Album das beste seit „Below The Lights“.

Aktuell ist ja kulturtechnisch aufgrund der Corona-Pandemie eher Stillstand angesagt. Ihr seid ja bei BY NORSE direkt betroffen, Wardruna mussten ihre Tour verschieben, Enslaved ihr bereits fertiges Album. Inwieweit entstehen da Kosten für euch, auf denen ihr in so einem Fall sitzen bleiben könntet?

Das ist richtig. Vor allem die Tour- und Release-Verschiebungen von Wardruna und Enslaved sind brutal. Diese Situation betrifft uns alle. Vom High-Level-Management bis zum Die-Hard-Fan. Es ist schrecklich mitanzusehen, dass so viele sich, aus heutiger Sicht, in Unkosten gestürzt haben und nun höchstwahrscheinlich darauf sitzen bleiben. Ich bin auch Fan und verstehe somit auch diese Probleme mit gebuchten Flügen, Festival-Tickets, Hotels etc. Es betrifft also nicht nur uns hinter den Kulissen, sondern leider auch die Fans, was ich sehr bedaure. In unserem spezifischen Fall ist das natürlich ebenfalls eine große Katastrophe, da wirklich alles zusammenhängt: Planung, Album-Release, das ganze Tour-Booking, Einkommen für alle Mitarbeiter und auch für das Label. Nun ist der Worst-Case eingetroffen, und es muss alles verschoben werden, inklusive Release. Dies wiederum führt zu Verschiebungen der Video-Premieren, die Vorverkäufe ändern sich, und ein Großteil der Arbeit muss nochmals verrichtet werden und und und. Das ist ein Rattenschwanz an Effekten, welchen man sich kaum vorstellen kann, wenn man nicht Teil davon ist. Was das monetär für alle heißt, und zwar für alle Parteien, von den Stagehands bis zu Sony Music, ist schwer abzuschätzen, aber es ist existenzbedrohend. Somit ist das jetzt für uns das Worst-Case-Szenario. Wir werden nicht nur im finanziellen Bereich quasi einen doppelten Schaden tragen, sondern auch quasi doppelt und dreifach arbeiten. Nicht zu vergessen, die PR-Ausgaben für die Konzerte, die nun nicht stattfinden. Generell gesagt, wir müssen eine total neue Strategie ausarbeiten für die kommenden zwei Jahre, und das möglichst schnell. Das müssen wir nicht nur für Wardruna machen, sondern auch für den Brand Nordic Night, worunter wir viele Events und Veranstaltungen geplant hatten und in Gelsenkirchen die zweite Veranstaltung als EU Kick-Off geplant war. Red Rock letzten Oktober war der erste Event in der Reihe zum Beispiel. Aber da kann man nichts machen. Es liegt nicht in unserer Hand. Darüber haben wir früh diskutiert und beraten, wie man hier allen Beteiligten am besten helfen kann. Wir sind nicht der Typ, der lange nachtrauert, wir schauen immer nach vorne. Was kann man tun? Wie kann man helfen? Wir haben schnell gesehen, dass wir nur etwas machen können, was authentisch ist, und es etwas sein muss, das nicht nur uns, sondern allen hilft. Darum haben wir z.B. nordicmusicmerch.com am 1. Mai gelauncht. Eine Plattform für alles Nordische für Fans wie uns, für Bands, die Einkommen brauchen, und dadurch auch für Managements oder Crew. Wir werden ebenfalls neue Wege im Live-Segment gehen und viral, wobei wir immer „wie können wir helfen“ im Fokus haben werden. Einige dieser Ideen sind ja nun bereits gestartet, und ich hoffe, dass die Leute zahlreich dabei sind, bei unsere Events und Plattformen. Das wird unseren Crews und Menschen helfen, hier heil rauszukommen. Es wird länger dauern, als wir alle denken…

Schauen wir auch ob der ganzen Corona-Geschichte mal in die Zukunft. Ich wage zwei Prognosen und würde gerne deine Einschätzung hören. 1. Im Jahr 2021 werden wir wohl einen Tournee-Overkill erleben, alle Events, die nachgeholt werden müssen, plus die, die neu geplant sind. 2. Es werden wohl eher nur die „größeren“ Bands das Ganze mehr oder weniger unbeschadet überleben.

Da bin ich größtenteils bei dir. Aber an Q1-2021 zweifle ich ebenfalls noch stark, zumindest, so wie wir Live-Shows kennen. Solange keine Impfung da ist, wird nichts so sein, wie es war, und Events werde „bizarr“, wenn überhaupt welche stattfinden. AISAmusic und BY NORSE rechnen mit Herbst 2021, um ehrlich zu sein. Wir planen nur lokale Shows mit lokalen Bands in Territorien wie Norwegen, wo bereits keine Fälle mehr auftreten und es quasi isolierte Länder sind. International sehe ich das eher nicht, wie gesagt. Vor allem für größere Events. Aber ja, 2021 wird brutal, da alles von 2020 auf 2021 geht, und die meisten Bands, die 2021 was rausbringen wollen, praktisch keine Chance haben, zu touren oder auf Festivals zu spielen. Somit ist es richtig, dass die großen und authentischen Bands die besten Chancen haben, glimpflich davonzukommen. Ich bange sehr um unsere kulturelle Vielfalt in der Musikbranche. Das wird sich sehr ändern. Kaum eine Band im mittleren Segment wird überleben können, da ihr Hauptverdienst weggebrochen ist. Der Markt wird nun konzentriert auf Online-Business. Somit entsteht auch da ein Überangebot. Wir versuchen, Qualität und Authentizität zu bieten. Etwas, das Leute Halt gibt in der schwierigen Zeit, ohne plakativ zu sein. Man sollte sich damit beschäftigten und sagen: Ja, das will ich, das will ich unterstützen. Uns ist es wichtig, nicht zu bevormunden. BY NORSE ist eine inkludierende Firma, wie AISAmusic auch. Wir sind alle im selben Boot!

https://www.facebook.com/bynorse/

CAPTAIN BEYOND

Schlagzeuger Bobby Caldwell hat in der langen Geschichte der Rockmusik so einige Spuren hinterlassen: Angefangen bei seinem Engagement bei der Band von Johnny Winter und Rick Derringer über die glorreichen Taten der außergewöhnlichen CAPTAIN BEYOND bis zu den Hard-Rockern von ARMAGEDDON hat sich der Drummer einen Namen gemacht. Ergänzend folgten noch Jam-Sessions mit Größen wie John Lennon, Ringo Starr, Duane Allman oder Eric Clapton. Es gab also viel zu erzählen für den Herrn, der mittlerweile (wieder) im Sunshine State Florida residiert…

CASPAR BRÖTZMANN - Prophetischer Bildermaler

Southern Lord Recordings taten der Musikwelt einen Gefallen, als sie unlängst die ersten vier Scheiben des CASPAR BRÖTZMANN MASSAKERs neu auflegten. Der 1962 in Wuppertal geborene Hauptprotagonist hat dabei mit seinem Gitarrenspiel das Erbe von Jimi Hendrix aufgetreten und weiterentwickelt. Brötzmann experimentierte viel und ließ sich ebenso von neuen, aufregenden Sounds der Avantgarde der späten 80er und frühen 90er Jahre inspirieren. Herausgekommen ist dabei etwas Unverkennbares, Charakteristisches, welches heute noch (vergeblich) seinesgleichen sucht.

Celebrare Noctem Fest V: Interview mit GAAHLS WYRD

Dieses Jahr steigt am 8. Dezember die nun fünfte Ausgabe des österreichischen Celebrare Noctem Fest im kleinen Ort Wels im Alten Schlachthof. Das Ein-Tages-Festival hat sich in den letzten Jahren zu mehr als „nur“ einem Geheimtipp in der deutschsprachigen Metal-Landschaft entwickelt. Mit Größen im Line-Up, die oftmals nur selten in Österreich, Deutschland oder der Schweiz auftreten – so wie zum Beispiel Nightbringer, The Negative Plane, Profanatica, et cetera – wurden die letzten Jahre zu einem Erlebnis der besonderen Art. Dazu kommen die vielen kleineren und unbekannteren (meistens orthodox-okkulten) Black-Metal-Bands, die mit Feuer und Leidenschaft auf die Bühne stürmen und das Publikum für sich begeistern wollen. Die familiäre Atmosphäre, die zahlreichen bekannten Gesichter im Publikum sowie die Kombination aus Leidenschaft und Professionalität runden ein mehr als gelungenes Festival ab.

Wir wollen dieses Jahr das Festival als kleinen Meilenstein für den (österreichischen) Underground hervorheben und haben für Euch ein Special zusammengestellt. Bis zum Festival selbst werden wir Interviews mit allen Bands, die auftreten, online stellen sowie noch ein Interview mit den Veranstaltern führen. Abschließend wird nach dem 8. Dezember ein Live-Bericht online gehen.

Die norwegischen Blackies GAAHLS WYRD, die sich rund um den legendären und kontroversen Frontmann Gaahl gegründet haben, gehören zu den Headlinern des Festivals. Bei ihrer Show Anfang dieses Jahres in Wien haben sie mit furioser Kraft gerockt und alle möglichen Songs aus der musikalischen Geschichte von Gorgoroth, God Seed und Trelldom zum Besten gegeben. Nun steht das Debütalbum an, das via Season of Mist das Licht der Welt erscheinen wird. Wir sprachen mit Gitarristen und Songwriter Kilman über die kommende Scheibe und das Konzert in Österreich.

P.S.: Weiter unten findet Ihr die englischsprachige Originalversion des Interviews mit GAAHLS WYRD.

Celebrare Noctem

Design by:Misanthropic-Art

Guten Abend Kilman und vielen Dank, dass du dir die Zeit für meine Fragen nimmst. Gehen wir es gleich an: Ihr werdet 2019 das Debütalbum auf die Welt loslassen. Kannst du uns schon ein bisschen darauf einstimmen, wie der Sound von GAAHLS WYRD klingen wird? Wird es ähnlich wie das letzte Trelldom-Album klingen oder vollkommen anders?

Guten Abend! Nun, ich kann sagen, dass es überhaupt nicht wie die frühen Trelldom-, Gorgoroth- oder sogar God Seed-Alben klingen wird. Größtenteils habe ich die Songs geschrieben, während Gaahl sich um die Gesangslinien und die Lyrics gekümmert hat. Wir kommen auf diesem Album definitiv mit einem anderen Sound daher. Man kann natürlich die Elemente der frühen Jahre hier und dort heraushören. Aber sowohl der grundsätzliche Klang als auch die Songstrukturen und die Produktion sind komplett anders ausgefallen. Ich denke, die Scheibe wird kommenden Mai auf die Welt losgelassen. Wir können es gar nicht erwarten, dass ihr alle es hören könnt.

Das letzte Mal habe ich euch Anfang des Jahres in Wien gesehen. Dort habt ihr viele Klassiker gespielt. Jetzt spielt ihr auf dem Celebrare Noctem Fest. Wie wird sich da die Setliste gestalten? Werdet ihr viele Klassiker spielen oder uns auch neue Songs zeigen?

Das weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Es ist noch zu früh, um darüber zu sprechen. Wir haben immer viele Songs vorbereitet und können diese in die Menge feuern. Manchmal verändern wir die Setliste sogar kurz bevor wir auf die Bühne stürmen. Das hängt von der Stimmung und von der Atmosphäre des Abends ab. Wir mögen diesen Zugang. Er hilft uns, fokussiert zu bleiben, um es einmal so zu sagen.

Das ritualistische Element hat in der Kunst von Gaahl immer eine große Rolle eingenommen. Ich erinnere mich, dass er einst meinte, dass Gorgoroth eher seine Kriegerseite zum Ausdruck bringt, wohingegen Trelldom eher dem Schamanismus huldigt. Wie ist das bei GAAHLS WYRD? Was für eine Atmosphäre wollt ihr auf der Bühne erzeugen? Worauf liegt der Fokus?

Die anderen in der Band sind sehr stark in der Heavy-Metal-Szene verwurzelt, deshalb werden solche Elemente auch eine große Rolle spielen. Eld, Spektre und mir geht es vor allem um die Energie, wenn wir live spielen. Gaahl ist eher wie die Schlange, die sich zwischen uns bewegt. Er macht auf der Bühne sein Ding, völlig unabhängig davon, was wir tun. Das ist das, was mir an dieser Band wirklich gefällt. Wir alle haben starke Persönlichkeiten, und es gibt auch genügend Raum, um diese auszuleben. Außerdem kann man auch nicht so tun, etwas zu sein, was man nicht ist, nur um irgendwo „reinzupassen“. Bei den Live-Shows geht es darum, Energie zu geben und Energie zu nehmen. Da muss man glaubwürdig sein, und es muss von Herzen kommen. Es geht immer darum, Emotionen zu erzeugen. Manchmal weinen Menschen im Publikum, manche werden gewalttätig und aggressiv, andere lächeln oder murmeln, während sie alle möglichen Zeichen von sich geben. Manche sprechen auch mit sich selbst, et cetera. Wir decken das ganze Spektrum ab. Musik kann einen so wirklich bewegen. Und das ist alles gut, solang man irgendetwas spürt und fühlt.

Bleiben wir kurz bei der Ästhetik auf der Bühne: Das letzte Mal habt ihr klassische Heavy-Metal-Ästhetik praktiziert. Da gab es kein spezifisches Bühnendesign, et cetera. Ihr seid einfach auf die Bühne gestürmt und habt Gas gegeben. Wird es für zukünftige Shows ein spezifisches Bühnendesign geben? Oder werdet ihr alles eher simpel halten?

Ich mag es, auf die Bühne zu stürmen. Das fühlt sich für mich gut an. Das ist etwas Ehrliches und Wahres. Man kann sich nicht verstecken. Aber wir versuchen, die eine oder andere Show mit mehr Bühnenshow und Gästen zu spielen. Aber das kostet viel Geld. Uns gefällt natürlich die Idee, den Fans etwas Besonderes zu geben. Wir arbeiten also konstant an Ideen für die Shows. Aber es ist noch zu früh, um über die Shows für das Debütalbum zu sprechen.

Wie bereitet ihr euch auf eine Live-Show vor? Wie oft könnt ihr euch treffen und proben? Lebt ihr alle naher beieinander oder müsst ihr viel reisen, um euch zu sehen?

Unser Drummer lebt in Oslo, deshalb proben wir vor Festival oder Touren meistens hier in Bergen. Alle anderen von uns leben nämlich in dieser schönen Stadt. Wir alle kennen unser Zeug, bevor wir uns treffen, deshalb müssen wir dann nur noch die Details ausarbeiten. Wir versuchen dabei so viel Spaß wie möglich zu haben, weil wir das tun, was wir am meisten lieben. Es geht meistens um die Kombination des Probens – Naturwein, weiteres Proben, Naturwein. Und ein paar Bier.

GaahlsWyrd
Das Celebrare Noctem Fest findet in Österreich statt. Was für Eindrücke und Bilder hast du von Österreich? Was bringst du mit diesem Land in Verbindung? Und erinnerst du dich an gute oder schlechte Gigs in Österreich?

Wir haben uns in Österreich immer willkommen gefühlt! Wir haben dort eine solide Fanbasis. Es ist auch nett, dass man sich immer gut um uns kümmert, wenn wir in Österreich spielen. Es gibt dort großartiges Essen und die Logistik ist in den meisten Clubs sehr gut. Die Städte und die Landschaften sind wirklich atemberaubend – alles ist so klar mit dieser frischen Bergluft! Wir können es gar nicht erwarten, auf dem Celebrare Noctem Fest zu spielen.

Auf dem Festival zocken auch Whoredom Rife, Dead Congregation und Crimson Moon. Werdet ihr euch ein paar der anderen Bands anschauen, wenn sie live spielen? Und wenn ja, auf wen freut ihr euch da am meisten? Achtet ihr auf etwas Besonderes, wenn ihr andere Bands spielen seht? Zum Beispiel was sie auf der Bühne machen oder wie sie mit ihren Instrumenten umgehen? Betrachtet ihr einen Gig also aus den Augen eines professionellen Musikers?

Ich schaue mir für gewöhnlich keine Shows nach dem eigenen Gig an. Es ist sowohl physisch als auch mental anstrengend, live zu spielen. Man gibt alles, was man hat. Wir hängen dann einfach im Backstage-Bereich noch ab, trinken ein paar Bier oder Wein und quatschen mit den Menschen. Wir haben bei Festivals oft auch Autogrammstunden. Es ist immer großartig, Fans zu treffen, die leidenschaftlich dabei sind. Nach solchen Sessions denke ich mir immer: Immerhin, die Menschheit ist doch gar nicht so schlecht, haha!

Bald werdet ihr mit Tribulation und Uada auf die Northern Ghosts Tour gehen. Was verbindet euch mit diesen Bands? Habt ihr das Gefühl, dass sie versuchen, dieselbe Atmosphäre oder denselben Vibe wie ihr zu erzeugen?

Von dem, was ich so höre, sind beides gute Bands. Deshalb freue ich mich sehr, dieses Paket auf Europa loszulassen. Es scheint viel Interesse an dieser Tour zu geben, und das freut uns natürlich sehr… Wir machen unser Ding, und die anderen Bands machen ihres. Das ist ganz einfach. Es gibt keinen Grund, zu versuchen, einander ähnlich zu sein.

Habt ihr irgendein spezifisches Ritual bevor ihr auf die Bühne geht?

Nur die üblichen Vergewaltigungen und Brandstiftungen im Backstage-Bereich … nichts Außergewöhnliches, haha! Nein, wir versuchen einfach, in das richtige Bewusstsein zu kommen und uns auf den Gig zu konzentrieren. Das ist nicht immer leicht, vor allem, wenn man enge Zeitabläufe hat, so wie es bei Festivals der Fall ist. Aber bei mir ist es so, dass diese Gigs dann oft die besten werden – wir haben dann keine Zeit, über etwas nachzudenken oder es zu evaluieren. Wir gehen einfach raus und zerstören alles.

Letzte Frage: Was für CDs/Tapes/MP3-Files habt ihr für gewöhnlich dabei, wenn ihr auf Tour geht, um euch die Zeit während der Reise zu vertreiben?

Ich habe immer die Klassiker der 70er und 80er dabei – egal ob Pop, Rock oder Heavy Metal. Da sind alle möglichen Bands dabei.

ENGLISH VERSION:
Good evening and many thanks for taking the time to answer my questions! Let’s get right to it: you will release a new album at the beginning of 2019. Can you already give us a sneak preview at what we can expect from the sound of GAAHLS WYRD? Will it be close to the last Trelldom-album or something entirely different?

Good evening! Well what I can say is that it doesn`t sound anything like the earlier Trelldom albums, Gorgoroth, or even God Seed for that matter. For the most part I`ve written all the songs, while Gaahl writes the vocal lines and the lyrics. We`ve definitely come up with a different sound on this album. Sure, you can hear elements of the earlier years here and there. But the overall sound both in song-structures and production are entirely different. I think we`re aiming for a May 2019 album release. I can`t wait for you all to hear it!

Last time I saw you in Vienna in early 2018 and you, of course, played a lot of classics from the various albums on which we can hear Gaahl. How will your set list be structured at the Celebrare Noctem Fest? Will you play mostly classic tracks or are you going to show us some of the new songs already?

Honestly I don`t know. It`s too early to tell. We always have loads of songs fully rehearsed and ready to launch upon our audience every evening. Sometimes we change the set list right before entering the stage, depending on the mood or atmosphere for the evening. We like it that way. It helps to keep us to stay focused and on the alert, so to speak.

The ritualistic element has always played an important part of Gaahl’s art during his musical career. I remember him stating that Gorgoroth was more his warrior side, while Trelldom was more the shamanistic side. How is it with GAAHLS WYRD? What kind of an atmosphere do you try to achieve when you are live on stage? What’s the focus?

The rest of us are heavily rooted in the heavy metal genre, so obviously there will be elements of that. Me, Eld and Spektre are more into high energy when performing live. Gaahl is more like the serpent moving in between. He does his thing onstage no matter what the rest of us are doing. That`s what I really like about this band; all of us have strong personalities and there`s room for that. Besides you can`t pretend to be something you`re not, just to “blend in”. Playing live is about sending and receiving energy, and it has to be credible and from the heart. It`s about creating emotions. Sometimes people in the audience cry, get violent and aggressive, smiling, mumbling while doing all kinds of signs, speaking to the inner self, et cetera: the whole spectre. Music can be really moving that way. It`s all good as long as they sense something.

Concerning the aesthetics on stage: the last time I saw you it was classic heavy metal aesthetics, no specific stage design, et cetera – simply storming the stage and setting it on fire. Are you thinking of designing some specific elements for your future shows? Or will you try to keep it simple?

I like storming stages. It makes me feel good. To me there`s something true and honest. You cannot hide. But we do try to have the occasional show here and there with more stage props and special guests, but this cost a lot of money. We`ve always entertained the idea of giving our fans something special. We are constantly working on ideas to these shows. But it`s too early to talk about the future live shows for the new album.

Can you elaborate for our readers a bit how the preparations for live-shows happen in GAAHLS WYRD? How often do you have the chance to meet and rehears? Do you all live close by or do you have to travel a lot to see each other?

Our drummer lives in Oslo so we usually rehearse before festivals or tours here in Bergen. The rest of us live here in this beautiful city. We all know our stuff before hooking up, so it`s just a matter of working out the details really. We try to have as much fun as we can doing what we love the most. It`s usually the combo of rehearsing - natural wine, more rehearsals - more natural wine. And some beers.

GaahlsWyrd

The Celebrare Noctem Fest takes place in Austria – what impression and images do you have in mind when thinking of Austria? What do you relate with this country? And do you remember any great or bad gigs in Austria?

We`ve always have felt welcome in Austria! We have a solid fan base there. Also it`s really nice that we get very well taken care of when playing in Austria. Great food and logistics at the clubs is top notch in general. The cities and the landscape over there is mind blowing - so clean with fresh mountain air! I can`t wait to play Celebrare Noctem Fest!

You will be accompanied by Whoredom Rife, Dead Congregation and Crimson Moon among others at the Celebrare Noctem festival. Are you going to check out one of the other bands when they are playing live? And if so, which are you really looking forward to? Are there special things you are looking at when you see other bands play? For example how they do this or that on stage or how exact they play their instruments et cetera? So do you watch a show from the standpoint of a professional musician?

I usually don`t watch shows after the gig. It`s too physically and mentally exhausting playing live, giving everything I`ve got. We usually just hang at the backstage area for some beers or wine, and chatting to people. We also have signing sessions at festivals. It`s great to get to meet the fans which are truly dedicated and on fire! After those sessions I always end up thinking; well now, humanity isn`t so bad after all, haha!

Soon you will also embark on tour with Tribulation and Uada on the Northern Ghosts tour. What connects you with these two bands? Do you have the feeling that they try to achieve a similar atmosphere or vibe with their art as GAAHLS WYRD does?

From what I`ve heard they`re both solid bands, so we`re really looking forward to unleash this beast of a package throughout Europe. There seems to be a lot of interest in this tour, which is truly appreciated... We do our thing and they`ll do theirs - as simple as that. There`s no point in trying to be similar.

Do you have any kind of specific ritual you do before going on stage?

It`s the usual raping and pillaging backstage – nothing special, haha! No, basically we have to enter the zone, and try to stay in focus of the gig. It`s not always easy, especially when you have tight schedules at festivals et cetera. But often, for me, these gigs ends up as the best ones, as we don`t have time think or evaluate. Just go out there and destroy!

Last question: What CDs/Tapes/MP3-Files do you mostly take with you when going on a tour in order to pass the time during travelling?

For me it`s always about the classics – 70`s or 80`s pop/rock/heavy. All kinds of bands really.

Celebrare Noctem Fest V: Interview mit KOSMOKRATOR

Dieses Jahr steigt am 8. Dezember die nun fünfte Ausgabe des österreichischen Celebrare Noctem Fest im kleinen Ort Wels im Alten Schlachthof. Das Ein-Tages-Festival hat sich in den letzten Jahren zu mehr als „nur“ einem Geheimtipp in der deutschsprachigen Metal-Landschaft entwickelt. Mit Größen im Line-Up, die oftmals nur selten in Österreich, Deutschland oder der Schweiz auftreten – so wie zum Beispiel Nightbringer, The Negative Plane, Profanatica, et cetera – wurden die letzten Jahre zu einem Erlebnis der besonderen Art. Dazu kommen die vielen kleineren und unbekannteren (meistens orthodox-okkulten) Black-Metal-Bands, die mit Feuer und Leidenschaft auf die Bühne stürmen und das Publikum für sich begeistern wollen. Die familiäre Atmosphäre, die zahlreichen bekannten Gesichter im Publikum sowie die Kombination aus Leidenschaft und Professionalität runden ein mehr als gelungenes Festival ab.

Wir wollen dieses Jahr das Festival als kleinen Meilenstein für den (österreichischen) Underground hervorheben und haben für Euch ein Special zusammengestellt. Bis zum Festival selbst werden wir Interviews mit allen Bands, die auftreten, online stellen sowie noch ein Interview mit den Veranstaltern führen. Abschließend wird nach dem 8. Dezember ein Live-Bericht online gehen.

Die Schwarzwurzler KOSMOKRATORgehören zu den kleineren Bands gehören, die dieses Jahr auftreten. Das belgische Quartett hat vor zwei Jahren die letzte Veröffentlichung, eine MCD namens „First Step Towards Supremacy“ (via Ván Records), veröffentlicht, und man darf gespannt sein, was die Herren auf dem Festival präsentieren werden – vielleicht sogar einen neuer Song? Sänger Jochen gibt Auskunft!


P.S.: Weiter unten findet Ihr die englischsprachige Originalversion des Interviews mit KOSMOKRATOR.

Celebrare Noctem
Design by:Misanthropic-Art

Guten Abend Jochen und vielen Dank, dass du dir die Zeit für meine Fragen nimmst. Gehen wir es gleich an: Eure letzte MCD „First Step Towards Supermacy“ ist schon zwei Jahre alt. Gibt es die Chance, dass wir auf dem Celebare Noctem Fest neue Songs von KOSMOKRATOR hören dürfen?

Neues Material ist geschrieben und bereits aufgenommen. Mehr Infos dazu wird es in Bälde geben…

Ihr spielt bald einen Gig auf dem Celebrare Noctem Fest in Österreich. Wie wird sich da die Setliste gestalten? Wie viel Zeit investiert ihr, um herauszufinden, wie die Songs am besten ineinanderfließen? Was ist euch am wichtigsten, wenn ihr die Setliste zusammenstellt?

Wir verändern die Setliste nicht oft, weil wir nicht häufig Live-Gigs spielen. Aber der Flow der Songs ist natürlich sehr wichtig. Das Set muss sich „ganz“ anhören und nicht nur so, als würden ein paar Songs nacheinander gespielt werden. Das ist aber ungefähr derselbe Zugang, den wir auch für unsere Releases in Anspruch nehmen. Die Setliste beinhaltet eine Mischung aus alten und neuen Songs.

Für all diejenigen, die euch noch nie live gesehen haben – wie würdet ihr die Atmosphäre beschreiben, die ihr auf der Bühne erzeugt? Was ist euer Hauptfokus, wenn ihr auf die Bühne stürmt und euer Material präsentiert? Was möchtet ihr erreichen?

Wir möchten, dass alles ganzheitlich klingt und auch aussieht. Unsere Bühnenpräsenz ist eher minimalistisch gehalten. Wir halten nicht viel von großen Shows oder Theatralik. Aber es ist für uns sehr wichtig, dass alles zusammenpasst – der Sound, das Licht und so weiter. Die Musik ist natürlich das, was übrig bleibt, aber die visuellen Aspekte sind fast so wichtig – auch wenn sie bei uns minimalistisch gehalten sind, sodass die gewünschte Atmosphäre erzeugt werden kann.

Wie bereitet ihr euch auf eine Live-Show vor? Wie oft könnt ihr euch treffen und proben? Lebt ihr alle in der Nähe voneinander oder müsst ihr viel reisen, um euch zu sehen?

Wir versuchen, jede Woche zu proben, aber es ist aus logistischen Gründen nicht immer möglich, mit der ganzen Band gemeinsam zu üben.

Kosmokrator
Habt ihr irgendein spezifisches Ritual, bevor ihr auf die Bühne geht?

Nicht wirklich. Jeder in der Band erfährt diesen Moment wohl unterschiedlich, glaube ich, aber keiner hat ein spezifisches Ritual.

Das Celebrare Noctem Fest findet in Österreich statt. Was für Eindrücke und Bilder hast du von Österreich? Was bringst du mit diesem Land in Verbindung? Und erinnerst du dich an gute oder schlechte Gigs in Österreich?

Es gibt eine wunderschöne Natur sowie eine reiche, aber auch turbulente Geschichte. Ich war erst ein paar Mal in Österreich, aber noch nie, um ein Konzert zu sehen oder um eines zu spielen.

Auf dem Festival zocken auch Whoredom Rife, Dead Congregation und Gaahls Wyrd. Werdet ihr euch ein paar der anderen Bands anschauen, wenn sie live spielen? Und wenn ja, auf wen freut ihr euch da am meisten? Achtet ihr auf etwas Besonderes, wenn ihr andere Bands spielen seht? Zum Beispiel was sie auf der Bühne machen oder wie sie mit ihren Instrumenten umgehen? Betrachtet ihr einen Gig also aus den Augen eines professionellen Musikers?

Ich möchte definitiv versuchen, die meisten davon zu sehen. Ich freue mich vor allem auf die Shows von Vidargängr, Kringa, Whoredom Rife und natürlich Dead Congregation. Meiner Meinung nach ist das eine der besten Live-Bands, die so herum sind. Ich versuche immer, die Konzerte nicht aus der Sicht eines Musikers zu sehen, weil dann die Energie und die Atmosphäre einer Show verloren gehen.

Werdet ihr exklusives Merchandise und/oder LPs/CDs mit euch nach Österreich bringen? Habt ihr für die Fans ein paar Schmankerl in der Tasche?

Wir werden Shirts, Hoodies, CDs und LPs mitbringen – vielleicht noch mehr, aber das sehen wir dann. Es wird aber nichts Exklusives geben.

ENGLISH VERSION:
Good evening and many thanks for taking the time to answer my questions! Let’s get right to it: since your last MCD “First Step Towards Supremacy” two years have passed. May we hope to hear some new material from you in the coming future? Do you already have written something that may soon be recorded?

New material has been written and recorded, more about that soon…

Soon you are going to play a live gig at the Celebrare Noctem Fest in Austria. How will your set list be structured at the Celebrare Noctem Fest? How much time do you invest in thinking of how the songs shall flow into each other for a specific atmosphere? What’s most important to you when structuring a live-show?

We do not often change our set list, since we do not play live very often. The flow of songs is indeed important. The set needs to feel whole instead of just like a few songs put together. This is somewhat the same M.O. we use on our releases. The set list will contain a mix of older and newer songs.

For those who have never seen you perform live – how would you describe the atmosphere you are trying to evoke on stage? What’s your main focus when storming on stage and presenting your material? What do you want to achieve?

We want everything to sound and look as a whole. Our stage presence is fairly minimalistic; we’re not big on an exuberant show or theatrics. But it is very important to us that everything fits together, the sound, the lighting, et cetera. The musical aspect, of course, prevails, but the visual aspect, although minimalistic, is almost as important to create the desired atmosphere.

Can you elaborate for our readers a bit how the preparations for live-shows happen in KOSMOKRATOR? How often do you have the chance to meet and rehears? Do you all live close by or do you have to travel a lot to see each other?

We try to rehearse every week, but due to logistics it is not always possible to rehearse with a full band.

Kosmokrator
Do you have any kind of specific ritual you do before going on stage?

Not really. Everyone in the band experiences this differently I guess, but no one has a specific ritual.

The Celebrare Noctem Fest takes place in Austria – what impression and images do you have in mind when thinking of Austria? What do you relate with this country? And do you remember any great or bad gigs in Austria?

Beautiful nature and a very rich, but turbulent history. I’ve only been in Austria a couple of times, but never to attend any gigs nor play any.

You will be accompanied by Whoredom Rife, Crimson Moon and Gaahls Wyrd among others at the Celebrare Noctem festival. Are you going to check out one of the other bands when they are playing live? And if so, which are you really looking forward to? Are there special things you are looking at when you see other bands play? For example how they do this or that on stage or how exact they play their instruments et cetera? So do you watch a show from the standpoint of a professional musician?

I’ll definitely try to check out most of them. I am especially looking forward to the shows of Vidargängr, Kringa, Whoredom Rife and, of course, Dead Congregation, which in my opinion is definitely one of the best live bands around. I try not to look at a performance from a musician’s point of view. It takes away a lot of the energy and atmosphere of a show in my opinion.

Will you bring some exclusive merchandise and/or LPs/CDs et cetera with you to Austria? Do you have some treats for your fans in your pocket?

We’ll be bringing shirts, hoodies, CDs and LPs, maybe more but we’ll see about that. Nothing will be exclusive though.

Celebrare Noctem Fest V: Interview mit VIDARGÄNGR

Dieses Jahr steigt am 8. Dezember die nun fünfte Ausgabe des österreichischen Celebrare Noctem Fest im kleinen Ort Wels im Alten Schlachthof. Das Ein-Tages-Festival hat sich in den letzten Jahren zu mehr als „nur“ einem Geheimtipp in der deutschsprachigen Metal-Landschaft entwickelt. Mit Größen im Line-Up, die oftmals nur selten in Österreich, Deutschland oder der Schweiz auftreten – so wie zum Beispiel Nightbringer, The Negative Plane, Profanatica, et cetera – wurden die letzten Jahre zu einem Erlebnis der besonderen Art. Dazu kommen die vielen kleineren und unbekannteren (meistens orthodox-okkulten) Black-Metal-Bands, die mit Feuer und Leidenschaft auf die Bühne stürmen und das Publikum für sich begeistern wollen. Die familiäre Atmosphäre, die zahlreichen bekannten Gesichter im Publikum sowie die Kombination aus Leidenschaft und Professionalität runden ein mehr als gelungenes Festival ab.

Wir wollen dieses Jahr das Festival als kleinen Meilenstein für den (österreichischen) Underground hervorheben und haben für Euch ein Special zusammengestellt. Bis zum Festival selbst werden wir Interviews mit allen Bands, die auftreten, online stellen sowie noch ein Interview mit den Veranstaltern führen. Abschließend wird nach dem 8. Dezember ein Live-Bericht online gehen.

Die deutschen Schwarzwurzler VIDARGÄNGRkann man mit gutem Gewissen als eines der frühen Highlights des kommenden Celebrare Noctem Fest bezeichnen. 2016 ist ihr derzeit neuestes Album „A World That Has To Be Opposed“ (War Anthem Records) erschienen, das sie hoffentlich auch auf dem Festival zum Besten geben werden. Wir sprachen mit Praasti über die Truppe.

Celebrare Noctem

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Guten Abend und vielen Dank, dass ihr euch die Zeit für dieses Interview nehmt. Gehen wir es gleich an: Seit eurem letzten Album „A World That Has To Be Opposed“ sind gute zwei Jahre vergangen. Dürfen wir schon hoffen, in naher Zukunft neues Material von Euch zu hören? Habt ihr schon etwas geschrieben, was ihr in Bälde aufnehmen werdet?

In nahender Zukunft wird eine 7‘‘-Split mit Morast aus Westdeutschland über Into Endless Chaos Records erscheinen. Danach werden VIDARGÄNGR erstmal eine kleine Pause einlegen.

Bald werdet ihr einen Live-Gig beim Celebrare Noctem Fest in Österreich spielen. Wie wird eure Setliste bei diesem Festival aussehen? Werdet ihr euch auf Songs des zweiten Albums fokussieren? Und wie viel Zeit investiert ihr, um darüber nachzudenken, wie die Songs ineinanderfließen sollen, um eine spezifische Atmosphäre zu erzeugen? Was ist am wichtigsten, wenn man eine Live-Show durchplant?

Da wir noch nicht wissen, wieviel Spielzeit wir bekommen, kann ich noch nichts Genaueres sagen. Aber wahrscheinlich wird sich die Setliste auf Songs des zweiten Albums und auf den Song der kommenden Split beschränken.

Für all diejenigen, die euch noch nie live gesehen haben – wie würdet ihr die Atmosphäre beschreiben, die ihr auf die Bühne zaubern wollt? Was ist euer Fokus, wenn ihr auf die Bühne stürmt und euer Material präsentiert? Was möchtet ihr erreichen?

Unser Fokus, unsere Atmosphäre und unser Ziel ist Wahnsinn, Gewalt und Ekstase.

Könnt ihr etwas beschreiben, wie ihr euch in VIDARGÄNGR auf Live-Shows vorbereitet? Wie oft habt ihr die Möglichkeiten, euch zu treffen und zu proben? Wohnt ihr alle nahe beieinander oder müsst ihr weit reisen, um euch zu sehen?

Wenn Live-Gigs anstehen, versuchen wir so oft wie möglich zu proben. Sonst ist es eher schwierig mit den Proben, da einige von uns noch in weiteren Bands spielen und auch dort eingebunden sind. Da alle von uns in Leipzig wohnen, haben wir keine weiten Wege zum Proberaum. Wir sehen uns aber häufiger außerhalb des Proberaums.

Vidargängr
Gibt es bei euch irgendein spezifisches Ritual, das ihr vollzieht, bevor ihr auf die Bühne stürmt?

Verbotene Substanzen von einem Spiegel ziehen.

Das Celebrare Noctem Fest findet in Österreich statt – was für Eindrücke und Bilder gehen euch durch den Kopf, wenn ihr an Österreich denkt? Was verbindet ihr mit diesem Land? Und erinnert ihr euch an besonders gute oder besonders schlechte Gigs in Österreich?

Die bisherigen Gigs, die wir in Österreich gespielt haben, waren sehr familiär. Geile Veranstalter und Leute, die Bock auf unsere Mucke hatten. Anderswo fühlt es sich eher so an, dass man schon beim Soundcheck unerwünscht ist. Sonst denke ich bei dem Begriff „Österreich“ an Berge, das House Of The Holy Festival, Kringa und Hagzissa.

Auf dem Festival werden unter anderem auch Whoredom Rife, Crimson Moon und Gaahls Wyrd auftreten. Werdet ihr euch die eine oder andere Band anschauen, wenn sie auf der Bühne steht? Und wenn ja, auf welche freut ihr euch am meisten? Betrachtet ihr bestimmte Dinge, wenn ihr Bands auf der Bühne seht? Zum Beispiel wie sie dies oder das auf der Bühne machen oder wie exakt sie die Instrumente spielen? Betrachtet ihr die Shows der anderen also aus der Sicht eines Musikers?

Ich persönlich freue mich, endlich mit Kringa die Bühne teilen zu können. Ich werde mir Kringa und Gaahls Wyrd anschauen. Sonst fällt es mir eher schwer, bei eigenen Live Auftritten andere Bands anzuschauen. Ich bin da mit meinem Kopf irgendwo anders. Nur wenn wir mit befreundeten Bands oder eben mit sehr speziellen Bands zusammen spielen, schau ich mir die Show an. Ich bin sehr gespannt wie die Trelldom-Alben live rüber kommen. Das sind Wahnsinns-Alben!

Wird es von euch in Österreich exklusives Merchandise oder irgendwelche CD/LP/Tape-Schmankerl zu erwerben geben? Habt ihr da für eure Fans etwas in der Tasche?

Nein, von VIDARGÄNGR wird es nichts Neues geben. Aber wir werden das Into Endless Chaos Records Distro dabei haben

Celebrare Noctem Fest V: Interview mit WHOREDOM RIFE

Dieses Jahr steigt am 8. Dezember die nun fünfte Ausgabe des österreichischen Celebrare Noctem Fest im kleinen Ort Wels im Alten Schlachthof. Das Ein-Tages-Festival hat sich in den letzten Jahren zu mehr als „nur“ einem Geheimtipp in der deutschsprachigen Metal-Landschaft entwickelt. Mit Größen im Line-Up, die oftmals nur selten in Österreich, Deutschland oder der Schweiz auftreten – so wie zum Beispiel Nightbringer, The Negative Plane, Profanatica, et cetera – wurden die letzten Jahre zu einem Erlebnis der besonderen Art. Dazu kommen die vielen kleineren und unbekannteren (meistens orthodox-okkulten) Black-Metal-Bands, die mit Feuer und Leidenschaft auf die Bühne stürmen und das Publikum für sich begeistern wollen. Die familiäre Atmosphäre, die zahlreichen bekannten Gesichter im Publikum sowie die Kombination aus Leidenschaft und Professionalität runden ein mehr als gelungenes Festival ab.

Wir wollen dieses Jahr das Festival als kleinen Meilenstein für den (österreichischen) Underground hervorheben und haben für Euch ein Special zusammengestellt. Bis zum Festival selbst werden wir Interviews mit allen Bands, die auftreten, online stellen sowie noch ein Interview mit den Veranstaltern führen. Abschließend wird nach dem 8. Dezember ein Live-Bericht online gehen.

Die norwegischen Blackies WHOREDOM RIFE aus Trondheim haben in den letzten Jahren die Szene im Sturm erobert. Sie scheinen einer etwas müden und orientierungslosen Szene neues Feuer zu geben. Mastermind V. Einride klärt uns auf, was wir von eine Show in Österreich erwarten dürfen und wieso die Truppe momentan so fix mit neuer Musik ist!

P.S.: Please scroll down for the English version of the interview!

Celebrare Noctem

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Guten Abend und vielen Dank, dass Du Dir Zeit für dieses Interview nimmst! Gehen wir es gleich an: Ihr habt gerade euer neues Album veröffentlicht. Nach dem Erscheinen von „Dommedagskvad“ letztes Jahr seid ihr allgemein sehr schnell unterwegs. Was hält euer kreatives Feuer am Leben? Wurden die neuen Songs alle zwischen 2017 und 2018 geschrieben? Oder hattet ihr von früheren Aufnahmesessions auch noch ein paar Songs übrig?

Hallo und vielen Dank für das Interview. Ich glaube, dass Kreativität eine dynamische, aber konstante Kraft ist. Der Antrieb ist immer da, aber es liegt am Einzelnen, dann auch wirklich danach zu handeln. Es ist einfacher, die eigenen Ideen zu kanalisieren, wenn man auf einem konstanten Level an ihnen arbeitet. Ich würde deshalb sagen, dass eine Form von „Wartung“ das Feuer am Leben erhält. Man muss das Feuer füttern, und ich füttere es mit meinem Körper und meiner Seele. Ich bringe Opfer und baue mir ein Leben um dieses Feuer herum. Wenn man dich ernst nehmen soll, dann musst du deine Ideen ernst nehmen. Ich arbeite schon seit einiger Zeit an dieser Band, dementsprechend gibt es da schon viele gespeicherte Ideen. Außerdem waren wir die letzten Jahre sehr fokussiert. Das hat mich natürlich in eine vorteilhafte Position gebracht, wenn es um lyrisches oder musikalisches Material geht. Also ja, ich hatte ein paar Songs in der Hinterhand, und ich habe ein paar sehr produktive Jahre hinter mir.

Bald werdet ihr einen Live-Gig beim Celebrare Noctem Fest in Österreich spielen. Wie wird eure Setliste bei diesem Festival aussehen? Werdet ihr euch auf Songs des zweiten Albums fokussieren? Und wie viel Zeit investiert ihr, um darüber nachzudenken, wie die Songs ineinanderfließen sollen, um eine spezifische Atmosphäre zu erzeugen? Was ist am wichtigsten, wenn man eine Live-Show durchplant?

Unser Set ändert sich nicht groß. Wir haben das Gefühl, das bestmögliche Set zusammengestellt zu haben, was daran liegt, dass wir ja erst eine MCD und ein Album draußen haben. Das wichtigste ist, den Moment und die Dynamiken in der richtigen Balance zu halten. Das wird auch wichtig sein, wenn es um neue Songs geht. Es ist so ein bisschen wie die Schnellwahl bei einem Telefon: Wenn man einen neuen besten Freund hat, muss ein alter gehen. Aber in unserem Fall haben wir noch einen oder zwei Plätze frei.

Für all diejenigen, die euch noch nie live gesehen haben – wie würdet ihr die Atmosphäre beschreiben, die ihr auf die Bühne zaubern wollt? Was ist euer Fokus, wenn ihr auf die Bühne stürmt und euer Material präsentiert? Was möchtet ihr erreichen?

Wir möchten Feierlichkeit und Ehrfurcht erzeugen. Wir wollen, dass die Zuhörer und Zuhörerinnen sich gleichzeitig begeistert und überfahren fühlen. Die Haare sollen ihnen am Nacken zu Berge stehen.

Was die Ästhetik auf der Bühne betrifft: Ihr seid bekannt dafür, dass ihr den einen oder anderen Tierkopf für eure Live-Präsentation verwendet. Wird es solche Elemente auch bei eurer Show in Österreich geben? Oder wird es simpel und klassisch?

Das hängt alles mit der Logistik und der Frage des Geldes zusammen. Wir wollen immer eine volle Produktion abliefern, aber das ist nicht immer realistisch. Wir werden aber sicher das Schlimmste aus der Situation machen. Niemand wird glücklich aus der Halle gehen und niemand wird das Gefühl haben, dass man für sein Geld nichts erhalten hat – das kann ich dir mit Sicherheit sagen.

WhoredomRife Photo

Könnt ihr etwas beschreiben, wie ihr euch in WHOREDOM RIFE auf Live-Shows vorbereitet? Wie oft habt ihr die Möglichkeiten, euch zu treffen und zu proben? Wohnt ihr alle nahe beieinander oder müsst ihr weit reisen, um euch zu sehen?

Wir leben alle relativ nahe beieinander, und wir proben vor den Shows. Wir versuchen dies auf einem regelmäßigen Niveau zu halten, aber das klappt leider nicht immer. Das ist auch ein Grund dafür, warum es nicht zu viele Veränderungen in der Setliste geben sollte. Wir proben so, wie wir es auf der Bühne machen – ohne Licht und mit minimaler Kommunikation.

Das Celebrare Noctem Fest findet in Österreich statt – was für Eindrücke und Bilder gehen euch durch den Kopf, wenn ihr an Österreich denkt? Was verbindet ihr mit diesem Land? Und erinnert ihr euch an besonders gute oder besonders schlechte Gigs in Österreich?

Das erste, was mir einfällt, sind Adolf und Arnold. Aber über keinen davon will ich hier sprechen. Die Berge sind cool, aber Mozart war das wahrscheinlich nicht – obwohl sein Talent natürlich für sich spricht. Wir hatten eine großartige Zeit, als wir letzten Sommer auf dem House Of The Holy-Festival in Österreich gespielt haben. Es ist eine großartige Location für solch ein Event. Wir spielten einen guten Gig, und das Publikum war großartig. Wir haben von dieser Show ein paar super Bilder auf unserer Facebook-Seite.

Auf dem Festival werden unter anderem auch Dead Congregation, Crimson Moon und Gaahls Wyrd auftreten. Werdet ihr euch die eine oder andere Band anschauen, wenn sie auf der Bühne steht? Und wenn ja, auf welche freut ihr euch am meisten? Betrachtet ihr bestimmte Dinge, wenn ihr Bands auf der Bühne seht? Zum Beispiel wie sie dies oder das auf der Bühne machen oder wie exakt sie die Instrumente spielen? Betrachtet ihr die Shows der anderen also aus der Sicht eines Musikers?

Ich muss zugeben, dass ich mir andere Bands tatsächlich vom Standpunkt eines Musikers anschaue. Ich möchte das nicht, und es war wesentlich besser, als ich das nicht getan habe. Deshalb versuche ich einfach, mein Bier zu genießen und mich mitreißen zu lassen. Ich überlege mir da viele Dinge, aber vor allem konzentriere ich mich darauf, ob sie ihre Botschaft rüberbringen oder nicht. Ich werde gerne überzeugt. Wir werden uns natürlich andere Bands anschauen – das tun wir immer –, wenn unser Job erledigt ist.

Gibt es bei euch irgendein spezifisches Ritual, das ihr vollzieht, bevor ihr auf die Bühne stürmt?

Nein, wir bereiten uns nur mental und physisch darauf vor.

Wird es von euch in Österreich exklusives Merchandise oder irgendwelche CD/LP/Tape-Schmankerl zu erwerben geben? Habt ihr da für eure Fans etwas in der Tasche?

Ja, wir bringen das neue Album als Schallplatte und als CD mit. Außerdem Shirts und Hoodies.

Letzte Frage: Was für CDs/Tapes/MP3-Files habt ihr für gewöhnlich dabei, wenn ihr auf Tour geht, um euch die Zeit während der Reise zu vertreiben?

Das hängt davon ab, was ich zu der Zeit für gewöhnlich höre. Ich mag es, mich durch neuen und alten Stoff zu wühlen, den ich noch nicht kenne. Aber oft endet es damit, dass ich mir meine eigenen Demos anhöre und mir mentale Notizen mache. Ich verbringe auch selten Zeit damit, einfach nur für mich Musik zu hören, wenn ich auf Tour bin. Da ist eh überall Musik – auf der Bühne, im Backstage-Bereich, im Bus, im Club, et cetera. Wenn ich will, dass die Zeit vergeht, dann lese oder schlafe ich beziehungsweise schaue ich mir Serien an.

ENGLISH VERSION:
Good evening and many thanks for taking the time to answer my questions! Let’s get right to it: you will release a new album in about a month. You have been extremely fast after the release of “Dommedagskvad” last year. What keeps your creative fire burning these days? Were all new songs written between 2017 and 2018? Or did you also have some songs in the back of your hands from earlier recording sessions?

Hi, thanks for having us. I believe that creativity is a dynamic but constant force. The drive is always there, but it's up to the individual to act upon it. It's easier to channel one's ideas if one's working on them on a constant level. So I'll say that maintenance is what keeps the fire burning. You have to feed the fire, and I feed it with my body and soul. I make sacrifices and build my whole life around it. If you want to be taken serious, you must take your ideas seriously. I've been working on this band for quite some time, thus saving up a lot of ideas, as well as being very focused in the last few years. This has put me in an advanced position when it comes to musical and lyrical material. So, yes. I did have some songs in the back of my hand, and I've had some real productive years lately.

Soon you are going to play a live gig at the Celebrare Noctem Fest in Austria. How will your set list be structured at the Celebrare Noctem Fest? Will you set the focus on the new album? And how much time and thought do you put into a set list for a gig? What’s most important to you when structuring a live-show?

Our set doesn't change very much. We feel that we put together the best set based on the fact that we've only released an MCD and an album. The most important thing is to keep the momentum and dynamics in the right places within a reasonable amount of time. This will still be as important when considering new songs. It's like the speed-dial on your phone: once you make a new best friend, an old one has to go. But in our case, we still have an open slot or two.

For those who have never seen you perform live – how would you describe the atmosphere you are trying to evoke on stage? What’s your main focus when storming on stage and presenting your material? What do you want to achieve?

We want to evoke solemnness and awe. We want the listener to feel trampled and exalted at the same time. The hairs shall stand at the back of their neck.

Concerning the aesthetics on stage: you have been known for using one or two animals’ heads for your live-presentation. Are you thinking of designing some specific elements for your show in Austria and coming live-gigs? Or will you try to keep it simple and to the point?

This is all down to logistics and economics. We always want to do our full production, but it's not always realistic. We will make the worst out of the situation, though. No one will leave happy, and feel they didn't get their money's worth, I can assure you.

WhoredomRife Photo
Can you elaborate for our readers a bit how the preparations for live-shows happen in WHOREDOM RIFE? How often do you have the chance to meet and rehears? Do you all live close by or do you have to travel a lot to see each other?

We all live relatively close, and we rehearse before shows. We try to keep it on a regular basis, but it doesn't always work out – one more reason not to make too many big changes to the set-list. We rehearse like if we were on stage, lights out and minimal communication.

The Celebrare Noctem Fest takes place in Austria – what impression and images do you have in mind when thinking of Austria? What do you relate with this country? And do you remember any great or bad gigs in Austria?

The first that comes to mind is Adolf and Arnold. Neither of which I would like to elaborate on here. Mountains are cool and Mozart was probably not, even though his talent speaks for itself. We had a great time playing the House Of The Holy-festival in Austria last summer. A great location for such an event. We had a good gig and the crowd was great. We have some great pics from that show in our FB-page.

You will be accompanied by Gaahls Wyrd, Dead Congregation and Crimson Moon among others at the Celebrare Noctem festival. Are you going to check out one of the other bands when they are playing live? And if so, which are you really looking forward to? Are there special things you are looking at when you see other bands play? For example how they do this or that on stage or how exact they play their instruments et cetera? So do you watch a show from the standpoint of a professional musician?

I have to admit that I do watch other bands from a musicians standpoint. I don't want to, and it was much better when I didn't. So I try to just enjoy my beer and get carried away. I do consider a lot of things, but the main thing I focus on is whether they get their message across, or not. I like being convinced. We will definitely check out the other bands at the festival, we always do, when our job is done.

Do you have any kind of specific ritual you do before going on stage?

No, just preparing mentally and physically.

Will you bring some exclusive merchandise and/or LPs/CDs et cetera with you to Austria? Do you have some treats for your fans in your pocket?

Yes, we will bring the new album on vinyl and cd along with shirts and hoodies.

Last question: What CDs/Tapes/MP3-Files do you mostly take with you when going on a tour in order to pass the time during travelling?

It depends on what I'm listening to at the time. I like to browse for new/old stuff I haven't heard before, but I often end up with listening to my own demos and taking mental notes. Actually I rarely spend time listening to music by myself on tour. There’s music everywhere: on stage, in the backstage, on the bus in the club, et cetera. If I want to make time pass -I read, sleep or watch series.

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