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ARS VENEFICIUM „Usurpation Of The Seven”
(Immortal Frost)
Genre: Black Metal
ArsVeneficiumKleinDie belgischen Black-Metal-Traditionalisten legen mit „Usurpation Of The Seven“ ihr Zweitwerk vor, auf welchem sie sich als aufstrebender Stern im melodischen Schwarzmetall positionieren. Der Nachfolger des Debüts „The Reign Of The Infernal King“ (2016) macht fast alles besser als das Vorgängerwerk und krankt nur noch daran, dass es ein paar Songs gibt, zum Beispiel ,Devour The Light‘ oder ,In The Fires Of Eternity‘, die schlicht zu typisch und rifftechnisch zu uninspiriert ausgefallen sind. Dies trübt den Hörgenuss nur bedingt, denn es ist keinesfalls möglich, von irgendwelchen Totalausfällen zu sprechen. Vielmehr verwöhnen ARS VENEFICIUM einen schon beim Opener ,Wrath Of Life‘ (das Albumintro ,Hymns Of Chaos‘ ist in Ordnung, aber nicht erwähnenswert) mit peitschenden und pfeilschnellen Riffs, die sich direkt in den Gehörgang fräsen und einen aufhorchen lassen. Mit so viel Elan und gleichzeitigem Gefühl für Aggression sowie Epik (das Instrumental ,7‘ ist diesbezüglich ebenso cool ausgefallen) hat man schon länger keine Band mehr starten hören. Auch die Produktion ist gelungen, da es ihr gelingt, Gitarren und Drums (leider etwas zu gleichförmig eingespielt) gleichermaßen in Szene zu setzen und sogar dem Bass noch Luft zu lassen. Auch die Vocals von Frontmann S. klingen kräftiger und wuchtiger, was den Songs gut zu Gesicht steht. Den Rahmen dessen, was im (melodischen) Black Metal möglich ist, sprengen ARS VENEFICIUM auf „Usurpation Of The Seven“ nicht, aber sie prügeln sich mit Qualität und Ausdauer durch bekannte Songmuster und laden zum Headbangen ein. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn „Usurpation Of The Seven“ hin und wieder einen Gang runterschalten beziehungsweise ein paar gelungene Hooks und Brüche eingebaut hätte, um für Überraschungselemente zu sorgen (so wie man diese in Ansätzen im Song ,In Sin, Bred By Madness‘ hören kann). Speed kills, wie man so schön sagt, und auch wenn es richtig Spaß macht, mit einem Hochgeschwindigkeitszug gegen eine Wand zu fahren, so braucht es aus Gründen der Abwechslung dann doch auch mal was anderes. Allerdings: Dies darf auch als Gejammere auf hohem Niveau verstanden werden, denn ARS VENEFICIUM haben durchaus begriffen, dass es Spannungsbögen braucht und in vielen Songs kriegen sie diese auch anständig hin. Insofern: Fans von melodischem Black Metal, die sich gerne auch mal die schwedische Tradition reinpfeifen, um abzuschädeln, machen hier alles richtig! (JJ)
12 Punkte