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Zu dem Titeltrack ‚Satan liebt Dich‘ ist ja auch ein Video in Arbeit – könnt ihr bitte dazu was erzählen?

M.: Das ist eigentlich eine sehr kuriose Geschichte, die so nur das Leben schreiben kann. Das Video wurde bereits vorab von Benny von der Videofirma Gratwanderung gedreht und war geplant für ein Ewigheim-Lied, das Yantit geschrieben hat – leider fand sich mit Konstanz kein Konsens, und das Video wurde nicht verwendet. Mir hingegen gefiel es ausgezeichnet, ich habe es mir immer ohne Ton angeschaut und den Text quasi passend zu dem vorliegenden Filmmaterial geschrieben, praktisch „Filmmusik“ im ureigensten Sinne – das war eine sehr interessante und komplett andere Herangehensweise an einen Song als sonst. Yantit hat dann die passende Musik dazu geschrieben. Mit dem Endergebnis sind wir mehr als zufrieden, sonst hätten wir es auch nicht veröffentlicht.

Nach welchen Kriterien habt ihr das Stench-Cover ‚For God Your Soul‘ ausgesucht? Und habt ihr schon ein Feedback, was Martin von dem Song hält, der ja mit Geigenmelodie und sehr extremen Vocals von Mitch deutlich eingeeisregnet wurde?

M.: Oh, das war nicht schwer. ‚For God...‘ ist sowohl einer von Yantits als auch meinen Stench-Faves, das war also naheliegend. Anfang der Neunziger war dieses Lied eine der ganz extremen Hymnen, die uns begleitet haben, da gibt es schöne Erinnerungen an diese Zeit. Wir haben Martin eine erste Demo-Version des Liedes vorgespielt, als wir uns im November im Rahmen eines Konzerts getroffen haben. Sie hat ihm da schon sehr gefallen, und ich bin gespannt, was er zur finalen Version sagen wird.

Yantit: Dazu gab es nicht viele Alternativen, und die drei anderen folgen in ein paar Monaten. Wir lieben das Lied mindestens so sehr wie Satan uns, wollten es schon immer mal machen, der Titel ‚For God Your Soul... For Me Your Flesh‘ hätte nicht besser zum Titel der MCD passen können, wir können es spielen, und BTJ hatte Martin ja auch im Interview zu „Fleischfilm“ darauf angesprochen. Was hätten wir also machen sollen ... und ja, Martin kennt es und behauptet, es sei okay. Keine Ahnung, was soll er auch sagen, haha. Und wieder ernsthaft. Wir haben uns wirklich alle Mühe damit gemacht, ich denke, viele Leute (die M. nicht erkennen) würden bei unserer Version im Leben nicht auf EISREGEN kommen. Die Sache mit der Geige war ebenfalls ein Running Gag. Martin hat damals auf der Tour mit Stench immer ‚Blutgeil‘ zum Soundcheck (auf der Gitarre) gespielt, ich denke, er weiß, wie es gemeint ist, und schöne Erinnerungen an damals haben wir ja alle.

Natürlich noch eine Frage zu dem Medley – besteht da eine Gefahr, dass das gleich wieder wegkonfisziert werden könnte?

M.: Man weiß das nie so ganz genau, ich denke aber eher nicht. Die jetzt verwendeten, einzelnen Lyric-Parts waren nicht beanstandet, und ich habe sie extra noch ein wenig abgewandelt. Beispielsweise singe ich an einer Stelle „im Sack neben mir steckt eine der Uhren“, an einer anderen „mit Bier auf der Schulter steig ich die Leiter empor...“. Das fällt einem phonetisch durch den extremen Gesangsstil beim Hören nicht auf, wenn sich jemand aber angepisst fühlt, kann er gerne das dazu gehörige Textblatt bekommen.

Ihr habt ja nun seit nicht mehr so junger Zeit zwei neue feste Mitglieder – Songwriting und Konzeption liegen aber nach wie vor allein in euren vertrauensvollen Händen, wie ich annehme?

M.: Genau, Yantit als Komponist und ich als Texter sind ein eingeschworenes Team. Hoppel und El Loco sind vollberuflich anderweitig tätig, und wir freuen uns darüber, dass sie ihre spärliche Freizeit mit Proben und Live-Konzerten mit uns teilen. Was natürlich zukünftig nicht ausschließt, dass sie Ideen zu kommenden Songs beisteuern können, das ist natürlich jederzeit möglich.

Yantit: Richtig, das hat aber in erster Linie einfach damit zu tun, dass wir beide am besten wissen, wie EISREGEN klingen sollten. El Loco und Hoppel kommen musikalisch beide aus einer ganz anderen Ecke, und gerade für Hoppel war anfangs vieles neu und ungewohnt. Er hatte z.B. vor EISREGEN überhaupt keine Erfahrung mit Black Metal, also auch noch nie derartige Riffs auf der Gitarre gespielt ... von daher einfach nur Hut ab (vor beiden)! Im Moment haben wir auch nicht vor, etwas an der gewohnten Arbeitsweise zu ändern (also M. und ich + Markus im Studio), allerdings sind wir für alles offen, und Hoppel hat beim Medley bereits ein paar cleane Parts eingespielt, eben weil es genau die Sachen sind, die ihm liegen, und wenn da etwas kommt … immer her damit!

Yantit, für das Artwork warst ja sicher wieder du zuständig – kannst du dazu was erzählen, was es darstellen soll, wodurch du dich inspirieren hast lassen, wie es umgesetzt wurde …

Yantit: Die Front ziert ein Foto des Leibhaftigen, und wir haben es selbst inszeniert. Also quasi erst den Teufel angerufen und dann abgedrückt, bevor er mitbekommen hat, dass wir es für ein bekacktes Heavy Metal-Cover missbrauchen wollen. Natürlich hat er es später mitbekommen, aber er liebt uns ja trotzdem.

Ihr seid ja vor Kurzem zur Feuilleton-Band geworden, was bei einigen sicher beinahe zum Erstickungsanfall am eigenen Frühstücksmüli geführt haben dürfte. Wie kam das zustande, und wie beurteilt ihr das jetzt im Nachhinein?

M.: Oh, das hat sich so ergeben! Thomas Glavinic hat ganz offiziell über die Promo-Bevollmächtigte von Massacre Records bei mir angefragt, ob wir uns mal unterhalten können und er das im Rahmen eines Zeitungs-Artikels auswerten darf. Thomas ist ein großer EISREGEN-Fan, und es war ihm ein echtes Anliegen, was sich sehr schnell in den ersten Gesprächen herauskristallisierte. Er ist zudem ein sehr angesehener österreichischer Romanautor, der zahlreiche Buchveröffentlichungen vorzuweisen hat, wir haben uns im November in Wien persönlich getroffen und einen netten Gesprächsabend verbracht. Sein Artikel erschien dann Anfang Dezember im ZEIT-Magazin, und ich fand es sehr interessant, wie positiv jemand aus dem Nicht-Metal-Umfeld auf meine textliche bzw. unsere gemeinsame Arbeit als Band reagiert. Ich hoffe, Thomas wird auch unsere neue MCD zusagen.

Yantit: Feuilleton sind doch die Teile, die sich Frauen im Kampf gegen den „Roten Baron“ in die Fufu stecken? Wenn ja, hast du Recht, die gehören nicht ins Müsli.

 

VERLOSUNG

METAL IM THÜRINGER WALD

EISREGEN & HARDHOLZ & GRABAK

08.06. Tambach-Dietharz

Ihr könnt hiermit exklusiv zwei Backstage-Gästelistenplätze für das volle Programm gewinnen, eine Begleitperson könnt Ihr mitbringen. Beim Soundcheck zuschauen, am Grill mit der Band abhängen, vorab in die MCD reinhören, sich seine EISREGEN-Sammlung in Ruhe signieren lassen: All das ist dann möglich.

Um einen der beiden Gästelistenplätze (plus Begleitperson) zu gewinnen, schickt bis zum 20. Mai eine E-Mail mit dem Betreff „EISREGEN“ an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. und schreibt uns eine kurze triftige Begründung, warum Satan gerade Euch so sehr liebt, dass Ihr diesen tollen Preis gewinnen solltet. Die Gewinner werden am Folgetag benachrichtigt.