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 Es handelt sich dabei um Song Nummer drei des elf Track starken Werkes, das ein zusammenhängendes Konzeptalbum bildet. Wem das gute Stück zusagt, für den haben wir noch ein langes Schmankerl, und zwar ein ausführliches Interview mit Mastermind Lörd Matzigkeitus sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache (siehe unten).

Please scroll down for the English version of this long interview with Lörd Matzigkeitus about the coming release of „The Stench Of Amalthia“.

TheProjectionist

Hallo Lörd Matzigkeitus und vielen Dank, dass du dir wieder die Zeit dafür nimmst, ein paar Fragen zum neuen Album von THE PROJECTIONIST zu beantworten! Bevor wir über „The Stench Of Amalthia“ sprechen, würde ich mit dir gerne noch zu den Werken „Visits From The Nighthag“ zurückkehren. Auf diesen fand man ja auch schon eine Mischung aus Heavy- und Black Metal, die in eine verrückte Horrorgeschichte eingebunden war. Als du mit dem Doppelalbum fertig warst und damit begonnen hast, „The Stench Of Amalthia“ zu schreiben, was hast du von diesem Doppelalbum gelernt? Was wolltest du auch anders machen? Welche Stärken der Frühwerke wolltest du für „The Stench Of Amalthia“ mitnehmen und welche Schwächen wolltest du auslöschen?

Grüße und hail satan! Bei „Visits From The Nighthag 1+2“ hatten wir, so denke ich, das erreicht, was wir uns als Ziel gesetzt hatten. Aber es gibt ja immer verschiedene Elemente, bei denen man sich verbessern kann. Man baut dann auf dem bereits erreichten Fundament weiter, um es so zu sagen. In diesem Fall ging es mir vor allem darum, klarer zu machen, dass man hier einer Black-Metal-Oper lauscht und dass man sich auch in dieser Hörerfahrung verlieren kann. Deshalb gibt es nun solche Soundeffekte wie Türen, die geöffnet oder geschlossen werden, Treppen, über die gegangen wird, Telefone, die läuten, und so weiter. Das soll dem Hörer oder der Hörerin noch viel mehr das Gefühl geben, dass man direkt Teil einer Horrorgeschichte ist.

Dass „Visits From The Nighthag“ in zwei Teile aufgesplittet wurde, hatte schlicht etwas mit den Kosten zu tun. Viele der härteren Songs landeten auf dem zweiten Teil, weil die Geschichte so konstruiert ist und es später dann eben zur Eruption kommt. Ich sehe das Album aber nicht als Zweiteiler, weil es am besten als Gesamtwerk funktioniert. Insgesamt betrachtet, ist „The Stench Of Amalthia“ ein härteres Album. Es metzelt sich mit ordentlicher Geschwindigkeit durch. Wir treten natürlich ein paar Mal auf die Bremse, was die Aggression betrifft, aber im Gesamten betrachtet, ist es donnernder und hungriger als das Vorgängerwerk. Wenn ich es mir jetzt anhöre, bin ich echt stolz darauf.

Das nächste Album ist schon zu 80 Prozent fertig, und ich bin süchtig danach. Die Fans können sich einen kontinuierlichen Anstieg, was Energie und die Kompositionen an sich betrifft, erwarten. Das hängt damit zusammen, dass wir den Prozess des Komponierens immer mehr verfeinern.

Eine der Sache, die mir als erstes in den Kopf geschossen ist, als ich „The Stench Of Amalthia“ zum ersten Mal gesehen, mir die Geschichte dahinter durchgelesen und die ersten Klänge angehört habe, war das Album „Voodoo“ von King Diamond. Die Alben klingen zwar nicht ähnlich, aber die Idee und die Atmosphäre kamen mir doch recht ähnlich vor. War dieses Album des King ein relevantes Stück Inspiration für deine künstlerische Karriere und für „The Stench Of Amalthia“ besonders?

Ich bin ein riesiger Kind-Diamond-Fan, und ich versuche auch nicht, das irgendwie zu verstecken. Er hat mehr für den kreativen Extreme Metal und das extreme Theater getan, als man ihn jemals dafür würdigen könnte. Aber so sehr ich „Voodoo“ auch liebe, ich glaube nicht, dass dieses Album eine besondere Inspirationsquelle für mein Werk war. Die Songs sind eher von ein paar turbulenten Jahren inspiriert, durch die Parageist (Gitarrist) gehen musste. Seine Tochter wurde zu früh geboren, und es gab eine große Atmosphäre der Angst rund um die Band. Die Musik floss aus ihm heraus, und zwar auf Basis der Horrorgeschichte, aber auch seiner eigener Frustration was das Leben betrifft. Ich glaube auch, dass eine der ersten Ideen, welche das Album in ein gewisse Richtung getrieben hat, das Bedürfnis war, Jazz in die Kompositionen einzubauen und diese Musikrichtung im Rahmen des Black Metal gut einzusetzen.

Um kurz bei diesem Thema zu bleiben: In eurem Promoschreiben erwähnt ihr auch, dass THE PROJECTIONIST Heavy Metal spielen, aber in der Form von Black- und Death-Metal. Ich denke, dasjenige, was THE PROJECTIONIST aus dem klassischen Heavy Metal ziehen, ist die theatralische und dramatische Atmosphäre. Wenn wir zum Beispiel an Iron-Maiden-Songs mit Bruce Dickinson denken, dann ist da etwas fundamental Theatralisches und Opulentes im Heavy Metal (das gilt zum Beispiel auch für Manowar). Wie siehst du das? Warum ist das Fundament des Heavy Metal für dich so wichtig für die Kunst von THE PROJECTIONIST?

Ganz einfach deshalb, weil das Theater und klassische Interpretationen von Musik schon immer Hand in Hand gingen. Das war schon so in den Tagen des Stummfilms, als Organe des Theaters verwendet wurden, um die Gefühle der Bilder zu transportieren. Es ist auch jetzt so, wenn Stücke theatralischer Musik in Filmen die großen Emotionen herauskitzeln. Eine dramatische Präsentation ist das wichtigste. Und wenn diese Geschichten, die ich geschrieben habe, verfilmt werden, dann werde ich darauf bestehen, dass ich eine aktive Rolle darin haben kann, sie auf den Bildschirm zu bringen.

Im Heavy Metal liegt die Qualität der Rebellion und der Kraft. In anderen Genres ist die Musik manchmal halbherzig, weil sich die Kompositionen um gewöhnliche und einfache Zustände des Seins drehen. Metal ist die Stimme, welche die Truppen zusammentrommelt, zur Schlacht ruft und den subversiven Willen des Menschen darin fördert, sich zu erheben und das eigene grenzenlose Potential auszureizen.

So wie Iron Maiden, Judas Priest und andere zielen wir darauf ab, den ,Übermenschen‘ zu transportieren. Das ist natürlich etwas Leidenschaftlicheres und Böseres. Ich habe während meines Tages mit Sicherheit keine Zeit, um mir leidenschaftslose Songs darüber anzuhören, dass eh alles passt. Gebt mir stattdessen explosive Grausamkeit, den Tod, Chaos, vernichtende Sorgen… THE PROJECTIONIST sind das große Theater Satans! Wirkliche Kunst bewegt dich und erweckt deine dunkle Seele!

Wir fokussieren uns nicht darauf, in welche Kategorien von Musik wir eingeordnet werden. Wir erzählen die Geschichte so dramatisch und furios wie möglich. Das ist der Geist, den die klassischen Heavy-Metal-Bands an uns weitergegeben haben.

Ein typischer THE-PROJECTIONIST-Song auf „The Stench Of Amalthia“ beinhaltet viele musikalische und lyrische Details, und man muss ziemlich genau zuhören, um der Story und der musikalischen Interpretation folgen zu können (zum Beispiel was rhythmische Veränderungen, den Einsatz von Melodien, et cetera betrifft). Könntest du für unsere Leserinnen und Leser beschreiben, wie so ein Song ins Leben kommt? Ein Konzeptalbum zu schreiben, ist ja offensichtlich etwas komplizierter, als einfach ein Album mit individuellen Songs zu entwickeln. Wie haben sich das lyrische und das musikalische Konzept gemeinsam entwickelt? Waren die Lyrics schon alle fertig, als die Musik geschrieben wurde? Oder wie lief dieser Prozess ab?

So wie es bei allen meinen Werken der Fall ist, existieren zuerst die Lyrics. Ich habe das Textbuch für „The Stench Of Amalthia“ Ende 2017/Anfang 2018 fertig geschrieben. Bei „Visits From The Nighthag“ war das etwas anders. Da habe ich die Musiker um einen gewissen Stil und eine gewisse Länge der Songs gebeten. Aber dieses Mal habe ich ihnen das Textbuch geschickt und sie gebeten, die Songs nach den Gefühlen zu komponieren, welche die Geschichte in ihnen auslöst.

Ich bin kein Tyrann, der diktiert, welche Noten gespielt werden müssen. Aber es war essentiell, dass die Story der Führer dafür ist, in welche Richtung sich die Musik entwickelt, damit die Geschichte effektiv dargeboten werden kann.

Als alle Aufnahmen vollendet waren, habe ich mit den Gastsängerinnen und Gastsängern viel Zeit im Studio verbrachtet und quasi als Regisseur fungiert. Ich habe zuerst meine Stimme aufgenommen und sichergestellt, dass das Timing stimmte und die Gefühle dahinter so zum Ausdruck kamen, wie ich mir das vorgestellt habe. Dann habe ich die Gastmusikerinnen und Gastmusiker gecoacht, sodass ich die dramatische Performance erhielt, die ich brauchte.

Anschließend habe ich gute 150 Stunden mit dem Abmischen, den verschiedenen Ebenen, den Soundeffekten und dem ganzen ,Leben‘ des Albums verbracht, bis die Black-Metal-Opera so geklungen hat, wie ich mir das vorgestellt hatte. Es ist natürlich wesentlich komplexer, als einfach nur Gitarre, Bass, Drums und eine Stimme zusammenzusetzen. Aber es lohnt sich wirklich, was die persönliche Befriedigung betrifft, dass wir ein Meisterwerk erschaffen haben, in das sich Horror- und Black-Metal-Fans vertiefen werden.

Im letzten Drittel des Songs „A Startling Housecall“ gibt es da ein paar schräge Töne. Das Ganze klingt wie eine verrückte Piano-Bar in den 50ern (zumindest stelle ich mir vor, dass es damals so geklungen haben muss). Was war die Idee hinter dieser Passage? Und wie wurde diese Passage komponiert?

Ohne zu viel verraten zu wollen, aber es gibt diese eine Szene, in welcher Dr. Bendix in das villenhafte Anwesen von Amalthia geht, um nach seiner Pflegerin zu schauen, da der Kontakt abgebrochen ist. Er stürmt durch die Türe und zu seiner Verwunderung findet in der Eingangshalle gerade eine Jazz-Soiree statt. Amalthia selbst wirkt jung (eigentlich ist sie 96 Jahre alt) und sie wird von Gästen umkreist, die Champagner trinken. Das irritiert Dr. Bendix, der von dieser Charade genervt ist und verlangt, seine Pflegerin Evelyn zu sehen.

Die Idee hinter dem Jazzstück war jene, dass die Hörerinnen und Hörer mitkriegen, wie Dr. Bendix in den Raum stürmt und sofort von dieser Jazz-Party gefangen genommen wird. Die Türe öffnet sich, und als sie dies tut, verschwindet der Black Metal und wird durch eine schräge Klanglandschaft mit klirrenden Gläsern, Getratsche und Jazz ersetzt. Als Dr. Bendix dann ein ungewöhnliches Element der Party anspricht (welches das ist, verrate ich nicht), kehrt der Black Metal zurück und man hört den theatralischen Schrei ,Amalthia… AMALTHIA!!!‘.

Ich habe diese Jazz-Stelle so kreiert, dass ich ein paar öffentlich zugängliche Effekte mit einer Jazz-Band kombiniert habe, die ich vor ein paar Monaten bei einer Burlesque-Show kennen gelernt habe. Es ist sicherlich bizarr, aber es dient der Geschichte und es macht auch Sinn, wenn man die Story mit der Musik mitliest.

Du hast auf Facebook erwähnt, dass Jack Butcher für das Mastering der Scheibe verantwortlich ist. Er hat auch die finale Produktion für das Darkthrone-Album „Old Star“ übernommen. Gefiel dir der Sound von „Old Star“ besonders? Oder warum wolltest du Jack Butcher an Board haben, wenn es um die Produktion von „The Stench Of Amalthia“ ging?

Ich habe Jack zufällig kennen gelernt, als ich bei ihm meine Präferenz für die wahre Black-Metal-Phase von Darkthrone zum Ausdruck gebracht habe. Da ich mir damals „Transilvanian Hunger“ in der Woche gekauft habe, als es erschienen ist, und ich seit meinem Erwachsenenleben fanatisch in den Black Metal involviert bin, habe ich eine, nun ja, besondere Meinung dazu.

Ich hatte überhaupt keine Idee davon, dass er diesbezüglich involviert war. Aber er beharrte darauf, und zwar bevor es überhaupt irgendwelche Samples von „Old Star“ zu hören gab, dass dieses Album hart wie die Hölle sei und viele krachende Riffs zu bieten habe. Als ich es dann einmal gehört habe, wusste ich, dass er Recht hatte. Ich würde mir zwar trotzdem wünschen, dass es wieder mehr Black-Metal-Geschrei von Nocturno Culto zu hören gibt, aber abgesehen davon haben wir dann darüber zu diskutieren begonnen, dass ich an meiner Black-Metal-Oper arbeite und von da an nahm die Zusammenarbeit Fahrt auf.

Unsere letzte Konservation über „The Stench Of Amalthia“ fand an der Grenze zum Iran statt, als gerade Bomben fielen. Mir scheint, dass das für diese kraftvolle Scheibe sehr passend ist. Ich wollte auf jeden Fall den Wert der Produktion für „The Stench Of Amalthia“ erhöhen, und Jack ist zu 100 Prozent professionell. Er hat ein breites Verständnis, und zwar nicht nur vom Black Metal, sondern von jeder Form von aggressiver Musik. Wir haben das Gefühl, dass er ein sehr gutes und abgerundetes Mastering für meine schmerzhaften Abmischungen erschaffen hat.

TheStenchOfAmalia

Einige der Ideen hinter „The Stench Of Amalthia“ sind für Fans von Horror- und Geisterbücher beziehungsweise –filme nicht ganz neu, zum Beispiel die Idee, dass das Haus selbst damit anfängt, gegen Evelyn zu arbeiten. Was sind die wichtigsten Horrorgeschichten und –filme, die dich zu der Geschichte hinter „The Stench Of Amalthia“ inspiriert haben?

Was mich wirklich inspiriert hat, war ein Foto aus dem National Geographic, auf welchem eine mumifizierte Frau abgebildet war, die sie gefunden hatten. Das war in den frühen 2000er-Jahren, als ich noch bei Spawned By Rot gespielt habe. Ich dachte mir damals, was für ein unfassbarer Gestank aus diesem Grab gekommen sein muss, als sie den Körper geborgen haben. Ich habe das Foto all die Jahren aufbewahrt. Aus irgendeinem Grund habe ich die Mumie Amalthia getauft und diesen Namen habe ich als Titel auch auf mein Textbuch geschrieben. Schließlich habe ich weder das Foto noch den Titel 15 Jahre lange verwendet, bis ich dann schlussendlich die Idee hatte, diese Inspirationsquelle in die neue Story zu integrieren, die auf „Visits From The Nighthag“ folgen sollte.

Obwohl ich ein fanatischer Horror-Fan und auch einer, der sich auskennt, bin, kam diese Geschichte einfach aus folgendem satanischem Idiom zustande: „Satan repräsentiert die Verantwortung für die Verantwortlichen und nicht die Sorge um psychische Vampire.“ Dieses Idiom kombinierte ich mit der Geschichte von Gloria Grahames Leben. Amalthia entzieht Evelyn in meiner Geschichte im Wesentlichen die Jugend und ,trägt‘ diese als Kleid… Es ist dasselbe Prinzip, das auch Geier anwenden, um den Geist aus den Wesen herauszusaugen. Die Geschichte ist sehr von diesen philosophischen Werten inspiriert. Die tatsächliche Story ist von meinem Bedürfnis motiviert, eine große und schockierende Offenbarung am Ende zu haben. Diese werde ich natürlich nicht verraten. Hört Euch das Album haben und findet sie heraus!

Das Film-Noir-Genre ist nicht so meine Welt, aber ich gehe davon aus, wie schon angesprochen, dass Amalthia Grahame eine Hommage an die bekannte Schauspielerin Gloria Grahame darstellt, nicht wahr?

Die Idee war, dass Filme überhaupt eine Art von durchgehendem Motiv für diese Black-Metal-Opern darstellen sollen. Um dem Namen der Band treu zu bleiben (mein Großvater war ja tatsächlich ein Filmvorführer in Todendorf, und zwar für 40 Jahre), gefiel es mir, aus Gloria Grahame dieses gealterte Filmstarlet zu machen, die sich nach ihrem früheren Ruhm sehnt. Während meiner ausführlichen Vorbereitungen bin ich dabei eben auf Gloria Grahame gestoßen, die eine extrem schmutzige Geschichte mit sich bringt. Sie hatte vier Ehemänner, die auf mysteriöse Art und Weise verstorben sind. Sie hatte auch einen Stiefsohn und wurde von ihrem damaligen Ehemann mit diesem in flagranti erwischt, obwohl er erst 13 Jahre alt war. Sie ließen sich scheiden und schlussendlich heiratete sie dann den Jungen. Diese Personen sind alle gestorben.

Die reißerischen Details ihres Lebens waren ein perfektes Vorbild für den grausamen und herzlosen Charakter der Amalthia Grahame. Ich habe dieser Figur den Nachnamen aus einem guten Grund gegeben.

Das Cover-Artwork passt perfekt zur Atmosphäre von „The Stench Of Amalthia“. Könntest du uns etwas mehr darüber verraten, wer dafür verantwortlich zeichnet und welche Ideen du an den Designer geschickt hast? Hast du die ganze Story verraten? Oder mit welchen Infos musste der Grafiker arbeiten?

Der bekannte Maxime André Taccardi hat dieses glorreiche Stück gezeichnet, und zwar mit seinem eigenen Blut. Er ist bekannt dafür, Portraits von bekannten Black-Metal-Bildern zu zeichnen, zum Beispiel von Dead auf der „Live in Leipzig“-Scheibe oder von „Transilvanian Hunger“. Er macht das alles mit seinem eigenen Blut. Er erschafft außerdem seinen eigenen frechen Black Metal mit dem Projekt KFR und hat kürzlich ein Kunstbuch namens „A Book Of Death“ veröffentlicht.

Ich habe seine großartige Arbeit schon lange verfolgt, und wir kennen uns auch online. Ich habe ihm dann die Geschichte des Albums verraten und ihn dann mit einer Zeichnung beauftragt. Ich habe ihm dafür ein Foto von Gloria Grahame geschickt, das ich als Inspiration etwas verändert hatte. Er wusste, dass der Inhalt des Albums wild sein würde, weil er es sich angehört hat, während er gearbeitet hat. Das Resultat spricht in all dem höllischen Glanz für sich selbst!

Der letzte Track ,Death And Honor‘ hat nichts mit dem Konzept von „The Stench Of Amalthia“ zu tun und ist ein Cover eines bekannten kanadischen Black-Metal-Songs. Wie kam dieser denn auf dieses Album? Warum habt ihr diesen Song gecovert?

Operation Winter Mist war immer schon meine Lieblings-Black-Metal-Band aus Kanada. Ich hatte das Glück, mit ihnen viele Gigs spielen zu können, als ich noch bei Spawned By Rot war. Ich erstarrte immer wieder vor ihrer Kraft und ihren Kompositionen. Ich war immer ganz vorne im Pit während ihrer Shows und wenn sie geschrieben haben, „You are all gonna die!!!‘ bin ich jedes Mal völlig ausgerastet.

Dieser spezifische Song entzündet in mir ein Feuer, das ich kaum beschreiben kam. Als ich Ghast (namentlich Dreadnaught damals bei Operation Winter Mist) aus der Metal-Pension geholt habe, um bei Black Sorcery und THE PROJECTIONIST mitzuwirken, habe ich ihn gebeten, den Song covern zu dürfen. Er hat mir die Tracks geschickt und ich habe ihn dann dazu gebracht, den Hintergrundgesang aufzunehmen.

Der Song passt nicht zum Konzept des Albums, aber wenn das Ambient-Outro des Albums erklingt, das einen in den verdienten Frieden entlässt, nachdem man dieser furchtbare Geschichte des Bösen gelauscht hat, dann trifft dich der Song direkt in die Fresse. Und zwar so, wie es nur Operation Winter Mist konnten. Unsere Version ist noch etwas wilder und chaotischer als das Original, und ich weiß, dass die Fans es genau so lieben werden, wie ich es tue.

„The Stench Of Amalthia“ ist das erste Album, das via Moribund Records erschienen ist. Ist diese Kollaboration zustande gekommen, als du dich entschieden hast, mit Odin gemeinsam das Live-Suffer-Die-Album zu veröffentlichen? Oder warum hast du dich entschieden, mit Moribund zusammenzuarbeiten?

Es begann tatsächlich mit den Gesprächen bezüglich des Materials von Live Suffer Die, das ja ein Tribut an den verstorbenen Musiker und Freund Lance Gifford darstellt. Odin und ich haben lange am Telefon gesprochen, und so stolperte ich über unsere gemeinsame Liebe zu King Diamond. Ich habe ihm dann erzählt, dass ich an Alben arbeite, die so klingen, als würden Emperor die King-Diamond-Konzeptscheiben zocken. Außerdem habe ich ihm „The Stench Of Amalthia“ geschickt, um mal reinzuhorchen. Jeder im Moribund-Hauptquartier liebte es, und scheinbar haben sie es dauernd abgespielt. Kurz danach hat Odin uns einen Vertrag über mehrere Alben angeboten, um diese schwarzen Opern zu veröffentlichen.

Ich bin schon seit Jahrzehnten ein Unterstützer von Moribund. Einige von ihren legendären Veröffentlichungen wie Blood Ritual, Azrael, Sargeist, Leviathan, Judas Iscariot, Xasthur und andere gehören seit dem größeren Teil meines Erwachsenenlebens zu meinen Lieblingsalben. Ich habe meine Longsleeves mit dem Spruch „Cold Grim Evil“ getragen, bis sie nur noch Fetzen waren…

Als wir gefragt wurden, ob wir bei Moribund unterschreiben würden, wäre es für mich eine Ehre.

Letzte Frage: Was ist deine liebste Horrorstory oder dein liebster Horrorroman?

„Othello“ von Shakespeare. Ich würde dafür argumentieren, dass es eine Horrorgeschichte ist. Die boshaften Umtriebe von Iago zerstören die Leben von allen, die mit ihm zu tun haben, und es geschieht ein Mord nach dem anderen.

Kein moderner Autor kann Shakespeares Können bezüglich der englischen Sprache und den schieren Terror, den er mit seiner Eloquenz hervorbringt, toppen. Das Schicksal von Iago ist dabei besonders verstörend, und ich habe dieses als Inspiration für das Ende der neunten und finalen Black-Metal-Oper in der „Visits From The Nighthag“-Saga verwendet. Das wird man irgendwann in vielen Jahren hören können, wenn ich lange genug lebe, um es zu beenden.

ENGLISH VERISON:

TheProjectionist

Good day again Lörd Matzigkeitus and many thanks for taking the time to also answer some questions about your coming THE-PROJECTIONIST-album. Before we start talking about “The Stench Of Amalthia”, let’ go a bit back to your two releases named “Visits From The Nighthag” which were also a mixture of heavy and black metal telling a twisted horror story. When you finished these two album and started working on “The Stench Of Amalthia” what learnings did you take with you from “Visits From The Nighthag”? What did you want to do differently? Which strengths did you want to take with you to “The Stench Of Amalthia” and which weak points of your earlier albums did you want to erase?

Greetings, Hail Satan! With “Visits From The Nighthag 1+2” I thought we achieved what we set out to, but there’s always manners in which you can better what you’ve laid down and build on it. In this case I got the idea that, in order to make it a more immersive experience and drive home the point that you’re listening to a story/black metal opera, I could include sound effects such as opening/closing doors, stairs being ascended, phones ringing which would make the listener feel more a scene that they are engulfed in a horror story. 

Splitting "Visits From The Nighthag" in two parts was cost-driven, a lot of the heavier songs ended up on “Visits From The Nighthag 2” because of the way the plot builds and comes to a climax. Going forward, I won’t see them divided because it works best as a complete story. By and large “The Stench Of Amalthia” is a heavier record. It cuts a nasty pace, it does have some recesses in aggression, but as a complete work, it’s more thunderous and hungry. Listening to it now I’m very proud. 

The next album is 80 percent complete as we speak and I’m very addicted to it. Fans can expect a consistent rise in force and composition the longer we refine the process.

One of the first things I was actually thinking about when taking a look at “The Stench Of Amalthia”, reading through the idea behind it and listening to the first tunes was the King Diamond album “Voodoo”. Not that these two albums sound similar, but the overall idea and atmosphere seemed rather similar in my opinion. Was this album of the king a relevant piece of inspiration for your artistic career and for “The Stench Of Amalthia” in particular?

I am a huge King Diamond fan. I make no effort to mask that. He’s done more for creative extreme metal and theatre than anyone could give him enough credit for, but as much as I love “Voodoo”, I’d say it’s not a particular point of inspiration here. These songs were more inspired by some tumultuous times Parageist (guitarist) was going through, as his daughter was born very premature and a lot of angst was surrounding the band at the time. The music itself came from capturing how the story made him feel and his own frustrations in life. 

Also, I’d say that one of the first ideas that helped shape the album was the desire to include jazz music and make it relevant in a black metal setting.

Shortly staying with this topic: in your promo text you also mention that THE PROJECTIONIST play heavy metal, however, in the form of black and death metal. I think this hits the nail pretty much on its head. I guess what you need from classic heavy metal is the theatrical and dramatic atmosphere and effect – if we, for example, think of Iron Maiden songs with Bruce Dickinson there is something fundamental theatrical and opulent in heavy metal (the same accounts for Manowar, for example). How do you interpret this? Why is the musical foundation of heavy metal so important for the music of THE PROJECTIONIST?

Because theater and classical interpretations of music have always gone hand in hand. From the days of silent film using theatre organs to convey the feeling of the pictures, grand sweeping pieces of theatrical music have moved films to greater heights of emotion than dry tracks. Dramatic presentation is everything and when these stories I’ve written get made as films, I’ll insist on playing an active role in scoring them.

Heavy metal has always had that quality of rebellion and power. In other genres I’d argue that the music seems half-hearted because the songs are about common and simple states of being. Metal is the voice that rallies the troops, calls to arms and inspires the subversive will of man to rise up and fulfil its limitless potential.

As in Iron Maiden/Judas Priest and others, we aim to convey the overman, what is exponentially more passionate and evil in life. I certainly have no time in my day to listen to dispassionate songs about everything being ‘alright’. Give me explosive cruelty, death, havoc, crushing sorrow... THE PROJECTIONIST are the grand theatre of Satan. Truly great art moves you. Awakens your dark soul.

We don’t focus on what category of music we fall under or cater to, we tell the story as dramatically and ferociously as possible. That’s the spirit the classic heavy metal bands passed on.

A typical THE PROJECTIONIST song on “The Stench Of Amalthia” features a lot of musical and lyrical details and one has to listen carefully to follow the story line and the musical interpretation of it (for example rhythmic changes, the usage of melodies, et cetera). Can you elaborate for our readers a bit how such a song comes into being? Writing a concept album obviously is more complicated than simply having an album full of individual songs with no connection. How did the lyrical and musical concept develop together? Were the lyrics all finished when the music began to be composed? Or how did that process work out?

As with all my works, lyrics come first. I wrote “The Stench Of Amalthia”’s libretto in late 2017/early 2018. „Visits From The Nighthag“ was different in that I asked the musicians for a certain style and length of song, but this time I sent them the Libretto first and asked them to play how the story made them feel. 

I’m surely not a tyrant that dictates which notes are played, but it was crucial that the story be the guide for where the music goes to be truly effective in delivery. Once I had all the recordings, I spent a lot of time in the studio with the guest vocalists acting as a director. I started off by recording all the vocal parts myself ensuring that the timing and emotion behind it was as I wished. Then I’d coach them through it in the vocal booth to get the dramatic performance I needed out of them. I, then just simply cut my guiding vocal tracks after the fact.

From there I spent well over a 150 hours mixing every last detail, layering, adding sound effects, and living inside the album until the black opera sounded the way it felt to write. Much more complex than putting together simple guitar, bass, drums and one vocalist, but the payoff in terms of personal satisfaction that we’ve created a masterwork of something exceptional horror and black metal fans will lurk in ... is truly worthwhile.

There is some weird music going on in last third of the song ‘A Startling Housecall’ which sounds like a weird old piano bar in the 50ies (at least, that’s how I imagine that it sounded like in those days). What was the idea behind that? And how was that musical part composed?

Without giving too much away, there’s a scene where Dr. Bendix goes to Amalthia’s palatial home looking for his nurse, with whom he’d lost contact with. He bursts open the door and to his astonishment, there is a full on jazz soirée happening in the main hall. Amalthia herself is young (she starts out 96 years old) and is surrounded by guests drinking Champaign. This completely baffles Dr. Bendix who gets fed up with the charade and demands to see Nurse Evelyn.

The idea behind the jazz music was to have the listener hear Dr. Bendix barge into the room and be immersed in this jazz party taking place. The door opens, and as it does, the black metal fades away and is replaced by the oddity of clinking glasses, chatter and jazz. Then once Dr. Bendix reveals an unusual circumstance of the party (I won’t say what) ...the black metal kicks back in as you hear the iconic scream “Amalthia....AMALTHIA!!!!”

The jazz I assembled by using some public domain sound effects coupled with a live jazz band I took in at a burlesque show some months ago. It’s bizarre, certainly, but it serves the story and makes sense when you read along with the music.

You mentioned more than once on Facebook that Jack Butcher is responsible for the mastering of “The Stench Of Amalthia” and that he also did the final production for the latest Darkthrone album “Old Star”. Did you like the sound of “Old Star” particularly well? Or why did you want to have Jack Butcher in the boat when it comes to the production of “The Stench Of Amalthia”?

I met Jack out of happenstance when openly discussing my preference for the true black metal incarnation of Darkthrone. Having bought “Transilvanian Hunger” brand new the week it week released and being rabidly involved in black metal most of my adult life, I’m ....partial to it. I had no idea he was involved with them at all but he insisted (this was before “Old Star” had even released any samples) that “Old Star” was heavy as hell and had crushing riffs.

Once I’d heard it, I knew he was right. I’d still prefer more black metal vocals by Nocturnal Culto... But regardless, we started openly discussing him working on my unusual black opera and it proceeded from there. Our final conversations about “The Stench Of Amalthia” took place with him on the Iranian border as bombs were falling. This seemed highly appropriate for this powerful record.

I definitely wanted to elevate the production value on “The Stench Of Amalthia” and Jack is 100 per cent professional. He has a broad understanding of not just black metal, but all forms of aggressive music. We feel that he put together a well-rounded mastering job to my painstaking mixes.

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Some of the ideas of the concept behind “The Stench Of Amalthia” are not that new to fans of horror and ghostly books and movies – especially the idea that the house itself begins to work against Evelyn, et cetera. Were there some key horror stories and movies which inspired you to the story behind “The Stench Of Amalthia”?

What really inspired me to write this was a photo in National Geographic I saw of a mummified woman they’d found. This was in the early 2000’s when I was still in Spawned By Rot. I thought ‘what an awful stench must’ve erupted from that crypt when they revealed her body’. I’ve kept this photo all these years. Something made me name her Amalthia and I wrote that title on my lyric book. Then didn’t use it for more than 15 years until I had the idea to incorporate it into this new story to follow “Visits From The Nighthag”.

While I am a ravenous horror fan, and a well-studied one, this story just came from the Satanic idiom “Satan represents responsibility to the responsible instead of concern for psychic vampires” combined loosely with details from Gloria Grahame’s life (I see you ask that later, so I’ll leave that for now). Amalthia in this tale essentially drains the youth from Evelyn and “wears it as a dress” ... in much the same manner needy, simpering vultures will attempt to drain the spirit of those driven and rife with ability. This is very driven by those philosophical values. The actual plot is motivated by my desire to have the big shocking reveal at the end. Which I will not divulge. Listen to it and find out.

I am actually not well versed when it comes to the genre of film noir, however, is Amalthia Grahame an homage to the famous actress Gloria Grahame or is that pure coincidence? Or is there another famous person who was basically the “role model” for Amalthia Grahame?

The idea was to have the genre of film be a sort of running theme for these operas. In keeping with the band’s name itself (after my grandfather who was a Projectionist in Todendorf for 40 years), the notion of making her an aged former film star aching for her former glory appealed to me. In my extensive research, as I do for all the librettos on the black operas, I stumbled on Gloria Grahame who had an extremely sordid history. She had four husbands mysteriously die on her and also was caught having sex with her 13 year old stepson by her then husband. They divorced and she ended up marrying the boy. All of whom died.

The lurid details of her life made her a perfect subject for the cruel, heartless character of Amalthia Grahame. I certainly gave her that last name for a reason.

The cover-artwork fits perfectly to the atmosphere of “The Stench Of Amalthia”. Can you tell us some more about who is responsible for it and which ideas you gave to the designer concerning the picture? Did you give him or her the whole story? Or with which words/images did the artist behind the artwork have to work?

The prolific artist Maxime André Taccardi painted this glorious piece using his own blood for paint. He is well known for doing portraits of well-known black metal images such as Dead from the “Live In Leipzig” cover and “Transilvanian Hunger” all in his own blood. Apart from that, he also makes his own brand of brash black metal in K F R and recently publish his art book “A Book of Death”.

Having been a long time follower of his extraordinary work and being acquainted online, I told him the story of the album we’d made and commissioned the painting you see here from him using a photo of Gloria Grahame I’d edited as inspiration. He knew the contents of the record were savage, as he listened to it while he worked. The resulting image speaks for itself in all its hellish glory!

The last track ,Death And Honor’ has nothing to do with the overall concept of “The Stench Of Amalthia” and is cover-version of a classic Canadian black metal track. How did that cover end up on your new album? And why did you decide to cover it?

Operation Winter Mist has always been my favourite Canadian black Metal band. I was fortunate enough to play numerous shows with them back in the Spawned By Rot days and was spell struck by their power and compositions. I was always at the front of the pit at their shows and when they screamed “YOU’RE ALL GONNA DIE!!!” I lost my mind every time. 

This song lights a fire under me in ways I can’t describe. When I coaxed Ghast (Dreadnaught from Operation Winter Mist) out of metal retirement to join the Black Sorcery and THE PROJECTIONIST, I petitioned him to let us cover the song. He sent me the tracks and I brought him in to do backing vocals on the chorus. 

It does not fit in with the concept of the album at all...buttttt....just when the ambient outro of the album pulls you into a satisfied peace after going through this harrowing tale of evil...it smashes you in the face the way only Operation Winter Mist can. Our version is arguably more vicious and chaotic than the original and I know fans will go insane for it as I do. I will further add that no other force of art has ever made me feel more proudly Canadian than Operation Winter Mist has.

“The Stench Of Amalthia” is the first album which is being released via Moribund Records. Did that collaboration start when you decided with Odin together to release the Live Suffer Die music? Or why did you decide to team up with Moribund?

It began with talks surrounding the Live Suffer Die release in tribute of the late musician and friend Lance Gifford. Odin and I spoke at length on the phone about it when I stumbled upon our mutual love of King Diamond. I then mentioned I had been working on albums that were “as though Emperor played King Diamond concept albums” and sent him “The Stench Of Amalthia” to partake in. Everyone at the Moribund stronghold loved it and it fell into heavy rotation therein. Shortly thereafter, Odin offered us a multi-album contract to release these black operas.

For decades, I’ve been a huge Moribund supporter, through all their legendary releases. Blood Ritual, Azrael, Sargeist, Leviathan, Judas Iscariot and Xasthur amongst others have been favourites of mine for the better part of my adult life. I wore my long sleeves with “COLD GRIM EVIL” until they were rags... When we were asked, it was an honour to accept.

Last question: which is your favourite horror story/novel and why?

“Othello” by Shakespeare. I’d argue that it is a horror story by the way the vicious machinations of Iago crumbled the lives of all around him and murder heaped upon vicious murder. No modern author can capture Shakespeare’s mastery over the English language and the sheer terror that he can evoke by that eloquence.

The fate of Iago is especially unsettling and I used it as inspiration for the close of the ninth and final black opera in the “Visits From The Nighthag” saga. Which you will hear many years from now if I live long enough to see it through...