Die polnischen Black-Metaller OUTRE veröffentlichen am 26. Oktober ihr neues Album "Hollow Earth", das den Nachfolger zu ihrer 2017 veröffentlichten EP "Sein/Zeit" und ihres 2015 veröffentlichten Debütalbums "Ghost Chants" darstellen wird. "Hollow Earth" ist dabei die erste Scheibe, die via Debemur Morti das Licht der Welt erblicken wird.
Das Album wurde 2018 im Impressive Art Studio aufgenommen und von Przemyslaw Nowak gemischt und gemastered. Um das Artwork beziehungsweise das Layout stammt vom Künstler MentalPorn.
Hier noch die Trackliste:
01. Spheres Within
02. The Order Of Abhorrence
03. Combustion
04. Let The Earth Be Silent
05. Distant Daylight
06. Aberrations
07. Hollow Earth
Wer sich die Scheibe gleich holen will, der kann sie hier vorbestellen!
Damit Ihr nicht die Katze im Sack kaufen müsst, dürfen wir Euch heute exklusiv den Album-Stream zur neuen OUTRE-Scheibe „Hollow Earth“ präsentieren! Und damit Ihr während des Hörens auch noch etwas zum Lesen habt, haben wir Mastermind Marcin Radecki (Bass) zum Rapport geben, um ein paar spezifische Fragen zum neuen Album und zum Streaming zu beantworten (in deutscher und englischer Sprache). Wer mehr wissen will, der soll sich unbedingt unsere kommende Ausgabe #117 holen, in welcher ein großes OUTRE-Interview zu finden sein wird!
Guten Abend und vielen Dank für eure Zeit! Gehen wir es gleich an: Euer Album wird am 26. Oktober erscheinen. Wie werdet ihr diesen Tag verbringen? Ist es für euch ein ganz normaler Tag mit Routine und Lohnarbeit? Oder werdet ihr gemeinsam als Band etwas machen – auf die ersten Reaktionen warten, euch gemeinsam das Album noch einmal anhören, et cetera?
Ich glaube nicht, dass wir den Tag irgendwie feiern werden. Wir leben recht weit voneinander entfernt. Allerdings ist das Veröffentlichungsdatum ein Freitag, also kann man das noch nicht so genau sagen.
Fast alle Underground-Alben werden heutzutage gestreamt. Was denkst du persönlich darüber? Hörst du dir die neuen Alben deiner Lieblingsbands vorab im Stream an? Oder bestellst du einfach deren neues Material und wartest auf den „magischen“ Moment, wenn du die CD/LP auflegst?
Ich höre mir sehr gerne Musik von physischen Tonträgern an. Ich sammle CDs und LPs. Wenn ich eine Scheibe besonders gerne habe, dann bin ich durchaus bereit, viel Geld in die Hand zu nehmen, um sie auch zu bekommen. Aber natürlich heißt das nicht, dass ich nicht auch Streaming-Dienste und MP3-Files nutze. Wenn mich eine Scheibe neugierig macht, dann höre ich sie mir auch an, wenn sie irgendwo hochgeladen ist. Es gibt nur ein paar Fälle, an die ich mich erinnern kann, in denen ich gewartet habe, bis die LP angekommen ist.
Einer der Mängel, die man erfährt, wenn man Musik in digitaler Form anhört, ist jener, dass man die Scheibe nicht angreifen und sie nicht fühlen kann. Man kann sich das Booklet nicht anschauen, und ebenso nicht das Artwork. Deshalb geht das haptische Element verloren. Bedeutet das etwas für euch und eure Kunst? Wie wichtig sind diese haptischen Elemente in eurer Kunst, die zunächst mit der Musik „nichts“ zu tun haben?
Diese sind für uns sehr wichtig. Das Layout ist genau so entscheidend wie die anderen Teile des Albums – Musik, Lyrics, Produktion, et cetera. Diese alle erschaffen das Album als Ganzes, und man darf keinen Teil davon mit weniger Beachtung bestrafen.
Fans und Hörer sowie Hörerinnen sind manchmal enttäuscht, wenn sie eine Kopie eines Albums erwerben und es dann aber kein Booklet, keine Lyrics und auch sonst nichts gibt, was der CD oder LP beiliegt. Dann gibt es natürlich zu einer digitalen Version wenig Unterschied. Wie seht ihr das in OUTRE? Was findet man im Booklet zu „Hollow Earth“? Was können sich Fans erwarten?
Ich selbst schimpfe nie darüber, wie die Layouts von Alben aussehen. Da gibt es zum Beispiel jene von Clandestine Blaze. Deren LPs sind schwach, was Grafik und Inhalt betrifft, aber die Sachen, die da sind, sprechen für sich selbst und mehr davon wäre einfach eine unnötige Übertreibung. Was unsere Veröffentlichungen betrifft, so geben wir wirklich Acht darauf, wie sie aussehen. Und für uns sind diese Aspekte ein wichtiger Teil des Albums. Dieses Mal haben wir uns bezüglich Layout und den Bildern auf die Simplizität konzentriert, die auch die Botschaft des Albums gut rüberbringen soll. Aber dennoch wirkt das Layout beeindruckend, das denke ich zumindest. „Hollow Earth“ wird auch in ein paar unterschiedlichen Formaten veröffentlicht, dazu gehören eine normales CD-Format, zwei verschiedene LP-Versionen und eine limitierte Holzbox, in welcher man eine rote LP und spezifische Grafiken findet, die es nur bei dieser Version gibt.
Beim Streaming diskutiert man auch häufiger die Qualität des Sounds. Wie wichtig ist dieser Aspekt eurer Meinung nach? Ich erinnere mich, dass Alan von Primordial einmal gesagt hat, dass sich Bands zu viel Mühe mit dem Feinschliff geben, was überhaupt nichts bringt, weil die meisten Menschen die Alben heutzutage sowieso via Smartphone und mithilfe beschissener Kopfhörer hören. Wie ist euer Zugang zu dieser Schwierigkeit?
Mich stört das nicht so, dass die Qualität eines Streams etwas niedriger ist. Dafür ist es ja eigentlich gedacht, und wenn jemand eine bessere Qualität will, dann holt er oder sie sich sicherlich das physische Format. Ich weiß natürlich, dass die Ära, in welcher man noch Discman und andere Geräte hatte – also die tatsächlichen physischen Tonträger draußen genießen konnte – schon längst vorbei ist. Aber auch dafür gibt es Lösungen. Ich persönlich habe mir qualitativ hochwertige Audiogeräte geholt und für mich ist das einfach eine persönliche Entscheidung. Wenn jemand Spotify nutzt und sich Headphones minderer Qualität besorgt und sie an sein oder ihr Smartphone anschließt, dann ist das einfach so. Aber das würde mich nie dazu bringen, die Art, wie wir ein Album produzieren, zu verändern. Die Produktion muss sich immer an die Musik anpassen und nicht an diejenigen, die sie hören.
Ist es geplant, dass es zu „Hollow Earth“ auch etwas Merchandise geben wird? Im Online-Shop von Debemur Morti kann man derzeit noch nichts finden. Und ist es nicht gerade das Merchandise, das es heutzutage einer Band noch erlaubt, etwas Geld zu verdienen?
Ja, wir arbeiten momentan an Merchandise. Es wird ein paar T-Shirts und Longsleeves geben. Im November wird man sich diese Teile in unserem Shop auf der Facebook-Seite kaufen können. Es stimmt, dass Merchandise heutzutage die einzige Möglichkeit für eine Band wie uns ist, auch ein bisschen Geld zu verdienen. Aber dieses Geld fließt ja sofort wieder in die Bezahlung des Proberaums, in das notwendige Equipment, in die Abdeckung logistischer Kosten, et cetera. Deshalb können wir nicht davon reden, dass wir irgendein Einkommen haben. Es geht nur um den Luxus, dass wir die Kosten der Band nicht aus unserer eigenen Tasche bezahlen müssen.
Letzte Frage: Welche Band hast du kürzlich dank des Internets (Streaming, Video-Premiere, et cetera) kennen gelernt?
Das wären Mylingar und Obliteration. Das sind keine neuen Bands, aber dank des Promo-Materials hatte ich die Möglichkeit, mich mit ihrer Musik vertraut zu machen und diese gefiel mir sehr.
ENGLISH VERSION:
Good evening and thank you very much for answering this short interview concerning the exclusive stream of your new album “Hollow Earth”. Let’s get right to it: your album will be out on the 26th of October. How will you be spending your time on this day? Is it a normal day for you with daily routine and work? Or will you do something together as a band – waiting for the first responses, collectively listening to it again, et cetera?
Hi there. I don’t think we will be celebrating it in any special way. We live quite far from each other, but as far as I remember the premiere day is on Friday, so who knows.
Basically all (underground) metal albums are streamed nowadays in advance. What do you personally think about that? Do you listen to the streams of new albums of your favourite bands? Or do you simply order the new material and wait for the “magic” moment when you can put the CD/LP into the player/recorder?
I’m very much into listening to music from physical media. I collect CDs and LPs, and if I like a particular record I’m ready to pay a lot to get it in my hands. But of course, I do not restrain myself from using streaming services and mp3-files. When I’m curious about a particular record I listen to it if its uploaded. There are only a few cases I remember when I could hold myself with listening till the LP arrived.
One of the shortcomings of any kind of digitally enjoying music (be it streaming or downloading) is that you are not able to touch, feel and look through the booklet, the artwork, et cetera. So the haptic experience per se is amiss. Do you think that this means something concerning your art? How important are the haptic aspects surrounding your art which have “nothing” to do with the music per se?
It’s crucial for us. The graphic layout is as important as all other parts of the album – music, lyrics, sound production etc. It creates the record as a whole and none of these parts may be treated with less attention.
Fans and listeners who buy physical copies of albums and MCDs et cetera are sometimes disappointed because they can actually find no booklet, no lyrics, no nothing accompanying a CD or a LP, so that there is not much difference to a digital version. How do you guys handle this in OUTRE? What does the booklet of “Hollow Earth” contain? What can fans expect and hope for?
Actually, I never blame artists about how their albums’ layout looks like, e.g. Clandestine Blaze LPs are very poor in amount of graphics and content, but the ones that are there are self-speaking and more of them would be unnecessary excess. When it comes to our releases, as I said we always pay utmost attention to the form they look like and we treat it as an immanent part of the album. This time we put on the simplicity of the message the album should bring in terms of graphics and pictures, but it still is impressive in my opinion. "Hollow Earth" will also be released in a couple of formats, including standard CD, LP in two versions and limited exclusive wooden box containing red LP and special graphics prepared for this edition.
Another aspect that is often discussed concerning streaming is the quality of the sound. How important is this aspect in your opinion? I remember Alan from Primordial saying that bands put too much emphasize on the fine-tuning of the sound since most people nowadays listen to the albums anyway on their smartphone with shitty headphones. What is your approach to this problem?
I don’t mind the fact that streaming quality is bit lower – in fact its only for this purpose and if someone demands better quality they surely will reach for the physical format. I know that the era of portable players for physical media ended long time ago, but still there are solutions allowing you enjoying music in high quality while being outside. I personally use high quality audio equipment and I consider that a matter of personal choice. If someone uses Spotify and low-quality headphones attached to their smartphones, then so be it. But such fact would never determine the way we produce our albums – the productions has always be adjusted to the music itself, not to who uses what for listening.
In other news: Is it planned to do some merchandise for “Hollow Earth”? I just checked the shop of Debemur Morti and have been unable to find something. Isn’t merchandise nowadays the most important thing for a band to at least being able to partially finance one’s recordings, et cetera?
Yes, we are working on merchandise, there will be some t-shirts and long sleeves available. In November it will be available in our shop on Facebook website. Indeed, selling merch these days is actually the only income a band like us can make, but in fact in our case all money is spent for band’s needs like rehearsal room, necessary equipment, logistic costs et cetera, so there is no way we can speak about any personal incomes or anything like that – it’s just gives us the luxury of not covering the band’s costs from our pockets.
Last question: Which band have you recently discovered thanks to the help of the internet (streaming, exclusive video premiere, et cetera)?
Mylingar and Obliteration – not necessarily new bands, but thanks to promo materials I had a chance to get familiar with their music and I liked it a lot.