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Dabei müssen sie vollkommen im Geheimen agieren; nicht einmal ihre Familien wissen, was sie musikalisch machen. Andernfalls droht tatsächlich das Gefängnis, und das wäre noch das Harmloseste. Das sehr stark vom Wahabismus (extreme Auslegung des sunnitischen Islam) geprägte Saudi Arabien verändert sich trotz alledem. Allerdings sehr langsam: „Wenn man sehr viel Glück hat, kann man noch in irgendeinem Hinterhof-Plattenladen eine Metallica- oder Scorpions-Scheibe erstehen. Das sagt schon alles. Die Regierung hat eine Art Behörde für Unterhaltung ins Leben gerufen. Allerdings ist noch nicht klar, wohin die Reise geht. Die Mehrheit der Leute hier ist immer noch empört von Musik. Es gibt bereits einige arabische Musik-Festivals, aber die finden unter Polizeischutz und Überwachung statt. Oft ist es so, dass religiöse Fanatiker diese Veranstaltungen unterbrechen oder stoppen wollen. Es gibt ein wenig Licht am Ende des Tunnels, aber einige Dinge werden schlimmer. Metal aufzunehmen ist genauso wie Konzerte in dem Genre zu veranstalten noch eine andere Geschichte: Es ist fast unmöglich. Da müssen strikte Sicherheitsvorkehrungen vorgenommen werden. Die einzige Möglichkeit besteht darin, private kleine Gigs zu organisieren, die in abgeriegelten, von Ausländern bewohnten Gegenden oder Wohnungen stattfinden, zu denen die lokale Bevölkerung keinen Zugang hat. Es ist noch wichtig zu erwähnen, dass Ausländer meist in dem Sinne mehr Rechte haben als Einheimische, die sonst einer Verfolgung ausgesetzt wären oder andererseits eventuell die Gigs verraten.“

Nicht nur diese Tatsache ist schon schlimm. Nein, es gibt in der arabischen Welt eine andere neue Form von Metal, nämlich den Islamic Metal, der sich zum Ziel gesetzt hat, Leute zu bekehren, in noch aufdringlicherer Art und Weise als der christliche White Metal: „Wir sind bei der arabischen Metal-Szene verhasst aufgrund unserer Überzeugungen, die sie für zu offensiv halten. Arabische Bands wollen Religion mit Metal vereinen und sind dabei, eine religiöse Metal-Szene zu etablieren. Wir finden das sehr irrational und widersprüchlich. Wie könnte man zum Beispiel Deicide hören und dann mit seiner Religion weitermachen?“

Das Cover von „Enkar“ zeigt eine beeindruckende Szene von Repression genauso wie das auf YouTube laufende Video zu 'Nabth'. „Wir lassen diese Szene auf die Hörerschaft wirken. Jeder kann dann seine für ihn eigene Message daraus ziehen. Das Artwork hat Humbaba designt und gezeichnet. Von einem professionellen Artwork-Designer in den USA ist das dann mit Computer weiter aufbereitet worden.“ Ein Wunsch ist ALNAMROOD noch besonders wichtig: „Wir hoffen, irgendwann einmal live spielen zu können. Wir werden jedenfalls trotzdem weitermachen mit Musik!“ Wenn das mal kein geeignetes Schlusswort ist.

Zu guter Letzt ist hier noch eine Liste von Bands und Künstlern, die die Band in irgendeiner Weise beeinflusst haben: The Tiger Lilies, Edith Piaf, Screamin’Jay Hawkins, Tom Waits, Johnny Cash, Cab Calloway, Taraf De Haïdouks , Hexvessel, Squirrel Nut Zippers, The Urban Voodoo Machine, Umm Kulthum, Sadoon Jaber, Farid al-Atrash, Firouz, The Exploited, Discharge, G.B.H, UK Chaos, Broken Bones, Anti Cimex, Amebix, Doom, English Dogs, GG Allin, Mentors, Venom, Sarcófago, Iron Maiden, Mercyful Fate, Root, Sabbat (Jap), Bathory, Hellhammer, Midnight, Toxic Holocaust, Power From Hell, Blasphemy, Sodom, Kreator, Lobotomia (Brz), Melechesh, Coven, Old Candlemass, Black Sabbath, Pentagram, Abysmal Grief, Acid Witch, Secret Chiefs 3, Destroyer666, Marduk, Darkthrone.