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„Den Titeltrack hat Pascal eingebracht. Typisch für die Songs aus seiner Feder ist der Schwerpunkt auf rockigen Gitarrenriffs statt auf symphonischen Elementen. Den Text dazu hat Debora auf die bereits erarbeiteten Gesangslinien geschrieben. Er handelt von der großen Hektik, welcher wir in der heutigen Zeit alltäglich ausgesetzt sind. Gerade das Intro vermittelt sehr gut genau dieses Gefühl. Allerdings war gerade das mit seinem ungewöhnlichen 5/4-Takt eine ziemliche Herausforderung beim Einstudieren. 2015 wurde er das erste Mal im Live-Set gespielt. Als es um die Frage nach dem Albumtitel ging, merkten wir, dass einige der Songs irgendwie vom Thema Zeit handeln. „Race Against Time“ bot sich daher gut als Albumtitel an und lieferte eine tolle Inspiration für die Artwork-Gestaltung. 'Riders Of Death' hat Debora schon in einem früheren Projekt in etwas anderer Version aufgenommen. Die Band hat ihn dann übernommen und auf unsere Art und Weise verändert. Der Text beschreibt eine Szene aus der Geschichte „Das blaue Amulett“, welches in einem Nebenprojekt von Sängerin Debora, Bassist Angelo und Drummer Tobias umgesetzt wurde. Das Projekt nennt sich Fairytale. „Das blaue Amulett“ verbindet die von Tobias geschriebene Fantasy-Geschichte in Buchform mit der dazu passenden CD, eingespielt von Debora und Angelo. Der Text kommt dort identisch im Song 'Hellfire Riders' vor, es handelt sich aber um eine ganz eigenständige Komposition von Angelo. Fairytale haben später noch ein zweites Album zusammen mit Timo Tolkki produziert: „The Enchanted Butterfly“. 'The Believer' ist der zweite Song, den Pascal geschrieben hat, bei diesem stammt auch der Text aus seiner Feder. Musikalisch wurde er zu weiten Teilen von der Schweizer Melodic Metal Band Crown Of Glory und deren Song „The Hunter“ inspiriert. Es ist der neueste Song auf dem Album und der einzige, welcher vor den Aufnahmen noch nie live gespielt worden ist. Daher wussten wir bei diesem am wenigsten, wie er denn nun fertig klingen würde. Glücklicherweise konnten wir dann aber sehr zufrieden mit dem Ergebnis sein. Da sehr kurz und catchy ist, wurde der Song gleich für das erste Promo-Video ausgewählt. Textlich geht es um einen entflohenen Häftling im Mittelalter, der auf einem Ruderboot in See sticht, um am anderen Ende des Ozeans seine Freiheit zu suchen.

Ein schneller Power Metal-Song ist 'Good Old Times', den Keyboarder Tom unter bemerkenswerten Umständen geschrieben hat. Nachdem er eines Morgens nach einer Party um fünf Uhr früh nach Hause kam, konnte er drei Stunden später schon nicht mehr schlafen und wusste mit dem Tag nichts Besseres anzufangen, als ein wenig auf seinem Keyboard zu klimpern. Herausgekommen ist dann 'Good Old Times'. Der Text stammt von Debora und handelt von Metal-Bands, die sich um des Erfolges willen im Laufe der Zeit musikalisch verkauft haben. Eine Huldigung an die gute alte Zeit, als der Metal noch aus echter Inspiration heraus entstand. Es handelt sich um einen der neueren Songs, welcher aber schon nach kurzer Zeit einen konstanten Höhepunkt im Set auf jedem Konzert lieferte. 'Dreaming Leprechaun' wurde von Bassist Angelo geschrieben. Dieser Song verfügt über die typischen Trademarks seiner Kompositionen. Eine gewisse Verspieltheit, folkig angehauchtes ‚Schunkel-Feeling‘ und die Inspiration durch Fantasy, wie es ähnlich auch schon bei Angelos Songwriting-Beitrag auf dem Debütalbum namens 'Circle Of Witches' verspürt werden konnte. Der Text stammt wiederum von Debora und handelt, wie es der Titel vermuten lässt, von einem träumenden Kobold. Ein gutes Beispiel dafür, wie das Album seine große musikalische Vielfalt dem Umstand verdankt, dass mehrere Bandmitglieder ganze Songs einbringen.

Der nächste Song 'Nostalgia' wurde von Debora geschrieben und beinhaltet ihren für sie persönlichsten Text. Das ursprüngliche Demo bestand nur aus Gesang und Keyboard, die anderen Instrumentalisten haben dann ihre Parts nach und nach hinzugefügt, so dass die herzergreifende Ballade auch über eine gehörige Portion Power verfügt. 'Deep Sun' ist ein Song, der schon bei den ersten Konzerten der Band im Jahr 2011 gespielt wurde und es aus Budgetgründen nicht auf das Debütalbum „Flight Of The Phoenix“ aus dem Jahr 2013 schaffte. Somit auch einer jener Songs, welche noch nach der ‚alten‘ Songwriting-Methode hauptsächlich im Bandraum entstanden sind. Die ursprüngliche Idee kam von Tom. Der Text, welchen Pascal verfasst hat, handelt von dem einen kurzen Moment, gleich bevor die Sonne untergeht, bevor der Sturm beginnt zu wüten oder einfach die Hölle losbricht. Die Grundkomposition von 'For Eternity' stammt von einem früheren Mitmusiker von Tobias, auch dieser Song wurde schon einmal in etwas anderer Form und mit anderem Text aufgenommen. DEEP SUN hat die grundsätzliche Struktur beibehalten, den Song allerdings deutlich anders arrangiert, und Debora verlieh ihm einen neuen Text. Dieser handelt von neu entdeckter, ungetrübter Lebensfreude, was wunderbar zur Feelgood-Stimmung des Songs passt. Als einer der neueren Songs wurde dieser für das zweite Promo-Video ausgewählt.

Mit 'Des Königs Krieger' haben wir eine komplexe Komposition von Tom, die zu gewissen Teilen von Sabaton inspiriert wurde. Als Debora den Song hörte, war ihr sofort klar, dass dieser nach einem deutsch gesungenen Text verlangte. So schrieb sie die sehr lyrischen Zeilen, welche eine Geschichte um einen Feldzug einer Ritterhorde zur Rettung der Königstochter wunderbar ausschmücken. Der musikalisch vielleicht ambitionierteste Song auf dem Album und definitiv ein Highlight! Der zweite ‚Ur-Song‘, eine weitere Komposition aus Keyboarder Toms Feder, ist 'Dark Ravine'. Der Eröffnungstrack auf dem ersten Demo von 2010 war auch schon bei den ersten Konzerten fix im Live-Set und passte leider nicht auf das Debütalbum. Der Text stammt noch von Deboras Vorgängerin Sabrina. Und zum Schluss gleich noch der dritte Song aus den Anfangstagen, welcher fast noch auf dem Debütalbum von 2013 gelandet wäre: 'Whispering Screams'. Das Stück wurde von Tom geschrieben und der Text abermals von Debora verfasst. Eine kurze, melancholische Ballade, welche sehr gefühlsbetont ist und dem Album einen wunderbaren, emotionalen Abschluss verleiht.“ Verglichen mit ihrem Debüt aus dem Jahre 2009 bedeutet „Race Against Time“ wohl das, was man einen Quantensprung nennt: „Das Debütalbum haben wir damals im Studio eines Bekannten aufgenommen, weil wir nicht gerade viel Geld zur Verfügung hatten. Deshalb konnten wir auch nur sechs Songs aufnehmen, und auch die Artwork-Gestaltung und Fotosession machten Bekannte von uns zu einem günstigen Preis. Beim neuen Album wurde nun alles professionell gemacht, von der Aufnahme in einem renommierten Metal-Studio über die Artwork-Gestaltung bis zu den Fotos. Der Unterschied ist natürlich deutlich; in allen Belangen wurde die Qualität ganz klar um zwei, drei Level gesteigert im Vergleich zum ersten Album. Außerdem haben wir uns als Musiker natürlich auch weiterentwickelt. Für einige von uns war es der erste Gang überhaupt in ein Tonstudio bei „Flight Of The Phoenix“. Wir haben bei den Aufnahmen sehr viel gelernt, was dann auch ins Songwriting für die neue Scheibe mit eingeflossen ist. Wir waren sicherlich auch besser vorbereitet und hatten eine klarere Vorstellung davon, was wir wollten. Die Vorbereitungen für die gesamte Album-Produktion begannen wir schon rund ein Jahr vorab. Nicht zu unterschätzen ist natürlich auch der Einfluss eines Produzenten. Wir wollten beim neuen Album mit jemandem arbeiten, der sich in dem Genre wirklich auskennt und unsere Musik optimal in Szene setzen kann. Glücklicherweise haben wir mit Markus Teske so jemanden gefunden. Die Aufnahmen bei ihm waren nicht nur auf der menschlichen Ebene ein wunderbares Erlebnis; er hat auch viele nützliche Inputs aus seinem reichen Erfahrungsschatz geben können und hat damit das gesamte Album maßgeblich mit geprägt.“

Ein kleiner Schritt raus aus der beschaulichen Schweiz ist damit getan, ein anderer soll folgen: „In der Schweiz haben wir uns inzwischen einen gewissen Namen in der Underground-Szene machen können, aber über die Landesgrenzen hinaus nimmt man uns noch nicht wahr. Wir hoffen, dass sich dies mit der Veröffentlichung von „Race Against Time“ ändert und wir mehr Chancen erhalten, uns einem größeren Publikum zu präsentieren. Wir machen uns aber auch nichts vor, wir sind noch eine gänzlich unbekannte Band und spielen im Musikzirkus kaum eine Rolle. Einerseits sind wir recht ambitioniert, wollen immer weiter kommen und investieren viel Energie in die Band. Unseren Bekanntheitsgrad möchten wir auf jeden Fall noch ausbauen, auch international wahrgenommen werden und so viele coole Gigs spielen wie möglich. Andererseits sind unserer Kapazität klare Grenzen gesetzt. Wir arbeiten fast alle 100%, und drei von uns haben Familien mit Kindern. Da ist es kaum denkbar, dass wir jetzt anfangen, exzessiv zu touren oder 50 Gigs pro Jahr zu spielen. Auf jeden Fall wollen wir mal noch im Ausland spielen, das haben wir bisher noch nicht gemacht, zudem bei dem einen oder anderen größeren Festival spielen. Bisher sind wir noch nicht aus der Schweiz herausgekommen, wobei wir letztes Jahr für zwei Konzerte in der französischsprachigen Westschweiz waren, das gilt auch schon fast als Ausland. Aber Spaß beiseite, wir möchten nächstes Jahr mal ins Ausland kommen. Der süddeutsche Raum wäre die erste Zielregion, und natürlich würden wir uns nach diesem Interview auch sehr gerne in unserem östlichen Nachbarland, Österreich, mal auf der Bühne stellen dürfen. Aber wir nehmen, was wir kriegen, und hoffen auch auf die Möglichkeit, mal bei einem größeren Festival spielen zu können.“ Wir drücken die Daumen.

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