Dieses Jahr steigt am 8. Dezember die nun fünfte Ausgabe des österreichischen Celebrare Noctem Fest im kleinen Ort Wels im Alten Schlachthof. Das Ein-Tages-Festival hat sich in den letzten Jahren zu mehr als „nur“ einem Geheimtipp in der deutschsprachigen Metal-Landschaft entwickelt. Mit Größen im Line-Up, die oftmals nur selten in Österreich, Deutschland oder der Schweiz auftreten – so wie zum Beispiel Nightbringer, The Negative Plane, Profanatica, et cetera – wurden die letzten Jahre zu einem Erlebnis der besonderen Art. Dazu kommen die vielen kleineren und unbekannteren (meistens orthodox-okkulten) Black-Metal-Bands, die mit Feuer und Leidenschaft auf die Bühne stürmen und das Publikum für sich begeistern wollen. Die familiäre Atmosphäre, die zahlreichen bekannten Gesichter im Publikum sowie die Kombination aus Leidenschaft und Professionalität runden ein mehr als gelungenes Festival ab.
Wir wollen dieses Jahr das Festival als kleinen Meilenstein für den (österreichischen) Underground hervorheben und haben für Euch ein Special zusammengestellt. Bis zum Festival selbst werden wir Interviews mit allen Bands, die auftreten, online stellen sowie noch ein Interview mit den Veranstaltern führen. Abschließend wird nach dem 8. Dezember ein Live-Bericht online gehen.
Die deutschen Schwarzwurzler VIDARGÄNGR kann man mit gutem Gewissen als eines der frühen Highlights des kommenden Celebrare Noctem Fest bezeichnen. 2016 ist ihr derzeit neuestes Album „A World That Has To Be Opposed“ (War Anthem Records) erschienen, das sie hoffentlich auch auf dem Festival zum Besten geben werden. Wir sprachen mit Praasti über die Truppe.
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Guten Abend und vielen Dank, dass ihr euch die Zeit für dieses Interview nehmt. Gehen wir es gleich an: Seit eurem letzten Album „A World That Has To Be Opposed“ sind gute zwei Jahre vergangen. Dürfen wir schon hoffen, in naher Zukunft neues Material von Euch zu hören? Habt ihr schon etwas geschrieben, was ihr in Bälde aufnehmen werdet?
In nahender Zukunft wird eine 7‘‘-Split mit Morast aus Westdeutschland über Into Endless Chaos Records erscheinen. Danach werden VIDARGÄNGR erstmal eine kleine Pause einlegen.
Bald werdet ihr einen Live-Gig beim Celebrare Noctem Fest in Österreich spielen. Wie wird eure Setliste bei diesem Festival aussehen? Werdet ihr euch auf Songs des zweiten Albums fokussieren? Und wie viel Zeit investiert ihr, um darüber nachzudenken, wie die Songs ineinanderfließen sollen, um eine spezifische Atmosphäre zu erzeugen? Was ist am wichtigsten, wenn man eine Live-Show durchplant?
Da wir noch nicht wissen, wieviel Spielzeit wir bekommen, kann ich noch nichts Genaueres sagen. Aber wahrscheinlich wird sich die Setliste auf Songs des zweiten Albums und auf den Song der kommenden Split beschränken.
Für all diejenigen, die euch noch nie live gesehen haben – wie würdet ihr die Atmosphäre beschreiben, die ihr auf die Bühne zaubern wollt? Was ist euer Fokus, wenn ihr auf die Bühne stürmt und euer Material präsentiert? Was möchtet ihr erreichen?
Unser Fokus, unsere Atmosphäre und unser Ziel ist Wahnsinn, Gewalt und Ekstase.
Könnt ihr etwas beschreiben, wie ihr euch in VIDARGÄNGR auf Live-Shows vorbereitet? Wie oft habt ihr die Möglichkeiten, euch zu treffen und zu proben? Wohnt ihr alle nahe beieinander oder müsst ihr weit reisen, um euch zu sehen?
Wenn Live-Gigs anstehen, versuchen wir so oft wie möglich zu proben. Sonst ist es eher schwierig mit den Proben, da einige von uns noch in weiteren Bands spielen und auch dort eingebunden sind. Da alle von uns in Leipzig wohnen, haben wir keine weiten Wege zum Proberaum. Wir sehen uns aber häufiger außerhalb des Proberaums.
Gibt es bei euch irgendein spezifisches Ritual, das ihr vollzieht, bevor ihr auf die Bühne stürmt?
Verbotene Substanzen von einem Spiegel ziehen.
Das Celebrare Noctem Fest findet in Österreich statt – was für Eindrücke und Bilder gehen euch durch den Kopf, wenn ihr an Österreich denkt? Was verbindet ihr mit diesem Land? Und erinnert ihr euch an besonders gute oder besonders schlechte Gigs in Österreich?
Die bisherigen Gigs, die wir in Österreich gespielt haben, waren sehr familiär. Geile Veranstalter und Leute, die Bock auf unsere Mucke hatten. Anderswo fühlt es sich eher so an, dass man schon beim Soundcheck unerwünscht ist. Sonst denke ich bei dem Begriff „Österreich“ an Berge, das House Of The Holy Festival, Kringa und Hagzissa.
Auf dem Festival werden unter anderem auch Whoredom Rife, Crimson Moon und Gaahls Wyrd auftreten. Werdet ihr euch die eine oder andere Band anschauen, wenn sie auf der Bühne steht? Und wenn ja, auf welche freut ihr euch am meisten? Betrachtet ihr bestimmte Dinge, wenn ihr Bands auf der Bühne seht? Zum Beispiel wie sie dies oder das auf der Bühne machen oder wie exakt sie die Instrumente spielen? Betrachtet ihr die Shows der anderen also aus der Sicht eines Musikers?
Ich persönlich freue mich, endlich mit Kringa die Bühne teilen zu können. Ich werde mir Kringa und Gaahls Wyrd anschauen. Sonst fällt es mir eher schwer, bei eigenen Live Auftritten andere Bands anzuschauen. Ich bin da mit meinem Kopf irgendwo anders. Nur wenn wir mit befreundeten Bands oder eben mit sehr speziellen Bands zusammen spielen, schau ich mir die Show an. Ich bin sehr gespannt wie die Trelldom-Alben live rüber kommen. Das sind Wahnsinns-Alben!
Wird es von euch in Österreich exklusives Merchandise oder irgendwelche CD/LP/Tape-Schmankerl zu erwerben geben? Habt ihr da für eure Fans etwas in der Tasche?
Nein, von VIDARGÄNGR wird es nichts Neues geben. Aber wir werden das Into Endless Chaos Records Distro dabei haben