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Dein Pseudonym, der Projekt– oder mittlerweile eher Bandname FLORIAN GREY ist zu einladend, um ihn nicht kurz zu thematisieren. War „The Picture Of Dorian Gray“ Lektüre im Englisch-LK, oder wie bist du erstmals auf diesen Wilde-Roman gestoßen? Gothic ist eine sehr narzisstische Subkultur: Würdest du es begrüßen, optisch nicht (selbst) zu altern – oder schätzt du durchaus vom Leben zerfurchte Charaktergesichter?

Im Tiefsten eines jeden gibt es eine Funken Narzissmus, und es besteht der Wunsch, nicht zu altern, zumal man das wieder metaphorisch sehen kann, denn das Altern findet, zumindest bei mir, fast nur äußerlich statt. Ich habe viele Freunde in allen möglichen Altersklassen, außerdem hörte ich, dass 35 die neue 25 ist, was körperliche Einschränkungen ausschließt. Ich glaube an Gesichter, die mit ihren Narben, Furchen oder Spuren Geschichten des Lebens erzählen. Es ist allerdings auch immer wie bei einer Münze: einerseits charakterisiert einen das, aber zumindest für mich persönlich würde ich sofort entscheiden, nicht mehr zu altern. Denk allein an die Geschichtsmomente die Du miterleben würdest, die Entwicklungen, Begegnungen... Ich habe diese Unterhaltung immer mal wieder geführt und viele würden sich vor der mit einhergehenden Einsamkeit fürchten. Ich wiederum würde das, nicht immer (lacht), Freiheit nennen. Aber im Grunde leben wir im Hier und jetzt und das ist gut so.

Hast du den Namen bereits zu Eves End-Zeiten genutzt? Ist er selbstgewählt, oder wurde er dir „verliehen“? Warum Grey statt Gray? Vorteil: damit kannst du irgendwann dein Best-Of-Boxset „50 Shades Of Grey“ nennen.

Ja, der Name begleitet mich offiziell schon fast seit fünfzehn Jahren. Eigentlich ist das eine ganz kurze Geschichte. Meine Mutter nannte mich immer Florian Grey, da sie das Buch sehr mag und früher oft in Frankfurt in eben einer Diskothek, so nannte man Clubs damals noch, namens Dorian Gray war. Ich glaube die gibt es heute gar nicht mehr. So wurde aus einem Spitznamen eben ein Künstlername. Jetzt versetze Dich mal in die Lage eines Veranstalters oder Bookers oder jemandem der unsagbar oft mit vielen Bands zu tun hat oder nicht viel mit unserem Subgenre gemein hat und schnell liest auf einem Poster dann Florian Gay... Kein Scherz, kam schon vor, da ist das „E“ ein Sicherheitsnetz (grinst). Aber im Ernst, ich liebe Wortspiele und Eigeninterpretation, und da lag es auf der Hand mit den Vokalen zu spielen. Ich dachte wirklich daran mal ein Album - vielleicht eine Acoustic–Platte - „Grey`s Anatomy“ zu nennen, da ja im akustischen alles auf Herz und Nieren reduziert ist. Ich lasse es aber bleiben, da ich keine Lust auf Anwälte, Klagen etc. habe. Alles schon mal erlebt mit einem Bandnamen...

Bei Eves End und der musikalischen Verortung ist es nicht weit zur süddeutschen Band Evereve – haben sie dich damals inspiriert? Hattest/hast du einen Draht zu Gothic-Bands, die sich Gitarrenmusik annäherten und Metal-Bands, die mit Gothic spielten, wie es Mitte der 1990er lange Zeit boomte? Gibt es da auch ganz schlimme Beispiele, wie man es nicht machen sollte (mir fallen Crematory ein)?

Evereve habe ich mir tatsächlich noch nie angehört. Generell habe ich mir über Stile selten Gedanken gemacht. Es kam einfach rockig und düsterer daher in den Jahren, als die Band gegründet wurde. Ich arbeitete eher im populären Bereich und dann ging der Prozess in die dunkle, härtere Ecke in der ich mich sofort wohl und zugehörig gefühlt hatte. Der Bandname kam im, sagen wir mal, jugendlichen Leichtsinn und aus Herzschmerz zustande. Er bedeutete das Ende von Eva und die Herrschaft von Adam, hier durchaus nur als Metapher gemeint – es könnte sich ja doch jemand auf die Füße getreten fühlen – ausgelöst durch eine eher vergiftete Beziehung. Ich muss sagen, es gibt im Moment durchaus Schlimmeres als Crematory. Ich mag sie sogar, die Band zog und zieht immer ihr Ding durch und ist schon so lange im Geschäft. Sie scheuen sich nicht zu sagen, was sie bewegt oder was ihnen auf den Sack geht. Woanders mag ich zum Beispiel nicht, wenn Hörer oder Fans hinters Licht geführt werden und „Musik“ vorgesetzt bekommen, die offensichtlich nur konzipiert ist, um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen, um dort ein feuchtes, pappiges Taschentuch zu hinterlassen. Grundsätzlich und aus Respekt möchte ich keine Namen nennen, da auch viele andere ebenfalls sehr hart dafür arbeiten. Manche Stücke jedoch, in eben diesem Karussell, lassen mich sprachlos und kopfschüttelnd zurück. Andererseits, wer bin ich schon, mir ein Urteil über etwas, eine Person oder eine Gruppierung erlauben zu können, die ich weder kenne noch ausgiebig verfolge? Ich mache jetzt seit mehr als zwanzig Jahren Musik und habe da auch schon so einige positive aber auch negative Erfahrungen sammeln können.

2017 konntest du beim WGT auftreten. War das für dich ein Triumph, weil du dort selbst als Fan jahrelang hingepilgert bist? Welche Träume und welche realistischen Ziele hast du bezüglich FLORIAN GREY? Du hast auch auf Session-Basis und als Autor/Komponist für Dritte gewirkt. Kannst du dir ein Leben – und ein Bestreiten des Lebensunterhalts - jenseits der Musik vorstellen? Oder ist die Bariton-Nische dein Sicherheitsnetz diesbezüglich?

Ja, das war toll, leider hatten wir keine Zeit mehrere Tage zu bleiben, aber abends habe ich mich mit ein paar Musiker-Freunden und Kollegen getroffen und die Atmosphäre war so großartig und schwarz. Das Schöne ist, dass wir immer Schritt für Schritt unserem Traum näher kommen. Wir kommen herum und dürfen spielen... Das Ziel ist, soweit zu kommen wie möglich ohne uns zu verlieren oder selbst aufgeben zu müssen. Kompromisse gibt es immer aber ich bin jemand, der sagt: „Geht nicht? - Gibt´s nicht“. Jeder benötigt ein Sicherheitsnetz, zum Glück durfte ich in den letzten Jahren ob als Mixer, Stagemanager oder Booker auch auf der „anderen Seite“ arbeiten. Ich könnte mir vorstellen, wenn ich nochmal zehn Jahre jünger wäre, als Koch oder als Detektiv zu arbeiten. Ich liebe es zu kochen und wage zu behaupten ein sehr ausgeprägtes Recherche- und Kombinationstalent zu besitzen.

Beim Namen Hilton Theissen aus den aktuellen Album Credits werden alte Dark Millennium-Fans aufmerken. Bist du mit seinem Schaffen abseits von Akanoid vertraut? Was war seine Aufgabe auf „Ritus“: eher die eines Tontechnikers oder auch die eines Co-Writers und Arrangeurs?

Hilton ist großartig, da er genau weiß, was Metal heißt, und trotzdem populäre oder elektronische Musik schreiben und produzieren kann. Ich kenne Dark Millennium, aber auch seine anderen Projekte. Wir kennen uns schon seit, ich glaube vier Jahren jetzt, und wollten gerne mal zusammen arbeiten. Der Kontakt kam über die damalige PR – Assistentin meines Labels zustande. Wenn ich mich auf eine Platte einlasse, dann hat der Produzent immer mein vollstes Vertrauen und das zieht ihn so tief in meine Welt, dass die Platte somit auch zu seinem Baby wird. Er hat „RITUS“ von vornherein mitgestaltet, das heißt, er hat an der Musik der Songs mitgeschrieben, arrangiert und modelliert. Das Ergebnis ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Eine Platte zu machen, die organisch, frei und authentisch klingt... Und rockt!

Was hältst du von The Dark Tenor und Ähnlichem: Kitsch und Ausverkauf, oder durchaus künstlerisch wertvoll?

Der Dark Tenor, soweit ich weiß, hat mit zwei Produzenten lange an diesem Projekt gearbeitet, bevor er hinaus ging. Das respektiere ich und mag zwei Songs der ersten Platte; was danach kam habe ich ehrlich gesagt gar nicht verfolgt. Ich würde mir wünschen, seine Stimme vermehrt auf eigenen Stücken zu hören. Nichts gegen Cover, sie sollten nur nicht sechzig bis siebzig Prozent einer Platte oder Show dominieren. Wenn, dann mach ein Album mit Eigeninterpretationen deiner Lieblingssongs, das ist cool. Die Idee hinter dem Dark Tenor finde ich wirklich gut: Der jüngeren Generation die Klassik in einem modernen Gewand zu präsentieren. Das bringt mich in Verlegenheit meine Begegnung mit einer, sagen wir mal, HipHop-Göre zu schildern, die ein Black Sabbath-Shirt trug und auf mein Kompliment hin entgegnete: „Geil, ne? Hab ich bei H&M gekauft, weil das hat (Sie nannte irgendeinen U.S. Rapper-Namen) getragen – hab die Musik gegoogelt und ich mag sie.“ Mission erfüllt. Musik sollte den Geist bereichern, nicht den Geldbeutel erleichtern.

Du hast kürzlich eine Akustiktour absolviert. Wurden dort auch neue Songs ausprobiert, oder unterlässt man so was wegen der allgegenwärtigen Handyfilmer und YouTube-Idioten? Entstehen die Songs auf dem Klavier oder der Akustikgitarre, werden sie erst dann mit Bandbesetzung arrangiert und um elektronische Details ergänzt? Bei ‚Glimmer‘ z.B. wäre das gut vorstellbar.

Da hast Du genau ins Schwarze getroffen. Neue Songs spiele ich aufgrund von YouTube und Mitfilmerei nur dann, wenn sie schon angemeldet habe oder die Leute sie schon in der finalen Version kennen. Vielleicht schreibe ich nochmal einen Part hinein oder streiche ihn heraus... Dann kann man sich nach VÖ aber was anhören. Es gibt viele Arten zu schreiben, ich lege mich da nicht fest. Manchmal hat man eine Textzeile oder einen Songtitel, eine Melodie am Klavier oder Sythie... Oder man hat zum Beispiel die Akustikgitarre und einen Fede (Spitznamen meines Gitarristen) zur Hand, da meine Fähigkeiten an eben diesem schönen Instrument eher dürftig ausfallen - was ich fest vorhabe zu ändern. Auf „RITUS“ hingegen war das eher letzteres, denn die Songs sind fast alle auf der Akkuklampfe entstanden, da das Vorgängeralbum „Gone“ von Pianos und Synthies dominiert wurde.

Viele Musiker behaupten, eine formale Ausbildung würde ihnen irgendwann den eigenen Stil nehmen, die persönliche Handschrift nivellieren. Wie stehst du dazu bezüglich einer Gesangsausbildung? Was interessiert dich als Hörer mehr: perfekte Darbietung in technischer Hinsicht oder persönlicher Ausdruck, durchaus mit „blue notes“?

Es ist meiner Meinung nach sogar wichtig, eine Ausbildung zu machen, denn wer sein Handwerk von Grund auf lernt, der wird auch gut darin. Man kommt heute einfach nicht mehr drum herum. Wenn man die Grundtechniken oder die Basics erst drauf hat, entwickelt sich der eigene Stil. Man schaut links und rechts, lernt „Handgriffe“, Kniffe und Tricks von erfahrenen Leuten und das fließt alles in die eigene Signatur mit ein. Naturtalente gibt es sehr selten, und selbst diese formen ihre Fähigkeiten. Mich interessiert im Gesang immer zuerst die Stimmfarbe und wie du sagtest der persönliche Ausdruck, das Gefühl, die Glaubwürdigkeit - meint er/sie das, was er/sie da singt auch ernst. Wenn die Töne nicht komplett daneben liegen, sind mir kleine „Fehlerchen“ egal. Auf Konzerten singen Fede und ich immer alles ohne Chöre vom Band und Fede ist ein Naturtalent wenn es um „blue notes“ geht, das bringt Abwechslung.

Schöner Übergang zu ‚Bluecifer‘. Was ist mit dem Höllenfürsten passiert – wird er gewürgt und läuft blau an? Ist er besoffen? Magst du die nunmehr auch hierzulande synchronisiert gezeigte US-Serie „Lucifer“?

‚Bluecifer‘ ist eine Darstellung des Leibhaftigen, wenn er traurig ist. Ja, der Teufel darf auch mal traurig sein. Die Serie ist großartig! Bitte schaut sie noch mal im englischen Original, da manche Dinge untergehen und die deutsche Synchronstimme mich nicht recht überzeugen will. Manchmal etwas zu kitschig, aber im Gesamten doch sehr unterhaltsam.

Ist Luzifer nur eine Metapher, oder tauchst du durchaus tiefer in satanische Philosophien ein? Wenn ja: Aus purem Interesse eines Außenstehenden, oder als Anhänger?

Die Aussage in ‘Bluecifer’: „Here´s to the Were – We out here“ ist durchaus als ein Credo gemeint. Da man ja nach wie vor oftmals aufgrund schwarzer Kleidung oder zum Beispiel einem Pentagramm als Satanist oder Teufelsanhänger abgestempelt wird spielt dieser Song damit und nimmt jene auf den Arm, die solche hirnlosen Aussagen tätigen. Der Sarkasmus sieht den Teufel hier als Metapher und sagt: „ Wir sind die Kinder der Nacht, für dich hier draußen, sind stolz auf uns und wie wir sind“. Das heißt, alle Freunde der dunkleren oder härteren Klänge haben sind jetzt um eine Hymne auf der Playlist reicher... Auf uns (lacht).

Auch du trägst zwei Kreuze als Kettenanhänger: ein christliches, ein umgedrehtes. Ist der Schädel auf dem Cover demnach ein Selbstbildnis? Ist das eine Art Yin/Yang, pendelst du zwischen traditionellem Glauben und ablehnender Rebellion dagegen, bist auf der ewigen Suche? Oder neutralisieren sie einander?

Bei dem Schädel handelt es sich um Sergey, meinen Hausschädel und er wollte zu seinen Lebzeiten immer schon mal auf ein Cover. Das traurige aber auch schöne ist, das er jetzt im Tod diese Gelegenheit dazu bekommen hat. Scherz beiseite; Ja das hast Du richtig erkannt. Die Kreuze stehen für das Gleichgewicht, ohne Gut kein Böse und andersherum. Außerdem für die Anfangsbuchstaben, wenn man an beiden Kreuzen jeweils eine Linie an der richtigen Stelle hinzufügt, entsteht ein F und ein G. Sie neutralisieren einander tatsächlich und halten das Gleichgewicht zwischen der Phantasie, also auch Religion und der Wirklichkeit, der täglichen kleinen Rebellion nicht alles zu glauben was man hört oder nicht selbst gesehen hat.

Sind deine Eltern Beatles-Fans – oder bist du es gar selbst? ‚A Cold Days Night‘ ist ein schönes Wortspiel mit einem ihrer Klassiker, ‚A Hard Days Night‘. Würdest du dich wie Lemmy auch für Paul, John, George und Ringo statt die Rolling Stones als wichtigste Band ihrer Zeit entscheiden?

Mein Vater ist ein großer Beates-Fan und er musste durchaus über diesen Titel schmunzeln. Den Hang zu Wortspielereien hab ich von ihm. Ich hingegen war nie ein großer Beatles-Fan, eher ein Freund der Rolling Stones. Würde ich mich entscheiden müssen, dann tendenziell zugunsten der Stones, aber waren die Beatles die wichtigste Band ihrer Zeit? Ja, ich denke schon.

Zumindest die dritte Single deines Debüts wurde auch physisch veröffentlicht – bist du selbst ein Sammler, oder gehst du völlig in der Download/Stream-Kultur auf? Wie sieht es für „Ritus“ aus: Welche Singles sind hier geplant – auch wieder physisch, mit exklusiven „B-Seiten“?

Ja, „The End“ haben wir als kleines Schmankerl für die Leute physikalisch pressen lassen. Es gab eine handsignierte und limitierte Anzahl, inklusive einiger Kleinigkeiten, wie Lyric-Sheets und Autogrammen. Ich versuche den Leuten auch immer etwas zurück zu geben. Zur neuen Platte kann ich sagen, dass circa zwei Wochen vor Album – Release eine Single inklusive Video Clip kommen wird. Das Stück heißt ‚Until We Go Down‘ und ist eine schöne düstere Rocknummer. Insgesamt sind bis jetzt drei Singles geplant. Ansonsten bin ich da bin genau wie jeder, der gerne Musik hört und seine bevorzugten Bands supportet. Ich kaufe mir die Alben der Bands die ich mag immer als physikalischen Tonträger und das noch als Special Edition. Zusätzlich kaufe ich mir die Alben nochmal bei Itunes, damit ich sie auf dem Handy habe. Von Streamen halte ich gar nichts! Es zerstört die Musikbranche, bescheißt die kleinen und echten Künstler und lässt sie verhungern. Wovon sollen sie leben und viel wichtiger: Wenn kein Geld für die Musik reinkommt, kann auch keine für Musik ausgeben werden! Wann begreifen manche Leute das mal endlich? Viele wollen etwas und am Besten alles und das für lau. Bestes Beispiel: „Ey Florian, hab gehört Du hast ne neue Platte, geil. Schick mal rüber“. Vielen Dank für die Nachricht und das du meine Musik hörst und magst aber was zur Hölle soll diese Frage? Eine Albumproduktion ist nicht nur harte Arbeit, sondern kostet den Künstler (!) sehr, sehr viel Geld, ebenso wie Touren und Spielen. Wenn dann nichts reinkommt, UM FÜR DIE MUSIK VERWENDET ZU WERDEN, dann ist das das Ende einer jeden Band, eines jeden Musikers, weil man gezwungen ist, aufzuhören. Ich schließe mich hier der in den letzten Wochen als kontrovers verurteilten Meinung von Markus Jüllich von Crematory an!

Sind die Texte allgemein autobiografisch, oder schlüpfst du beispielsweise in ‚My Babylon‘ in eine Rolle, bist du ein ich-Erzähler, der aber sein tatsächliches Leben abschirmt?

Das wechselt von Stück zu Stück. Wie jeder Mensch lasse ich andere Menschen nur so nah an mich heran, wie ich es auch möchte. In ‚My Babylon‘ verarbeite ich meine Zeit in Berlin und in ‚Glimmer‘ geht es um einen Neuanfang nach einer schweren und unerträglichen Zeit eines Protagonisten. Diese Geschichte befindet sich wieder sehr nah an der Wirklichkeit und ist nicht autobiographisch. Das Schreiben aus der Ich-Perspektive hilft mir, mich in die Protagonisten hinein zu versetzen um sie zu verstehen und lesen zu können.