(Drakkar/Soulfood)
Genre: Alternative Rock
Bei dieser vermeintlichen „Supergroup“ stellt sich mal wieder die Frage, ob sie zu Label-Ehren gekommen wäre, wenn ihre Mitglieder keine bekannten Namen hätten. Bei FLAT EARTH handelt es sich um den ehemaligen Amorphis-Bassisten Niclas Etelavuori, Gitarrist Mikko ´Linde´ Lindstrom, der jahrelang an der Seite von Ville Vallo ange-HIM-melt wurde, Drummer Mika ´Gas Lipstick´ Karppinen (ebenfalls Ex-Mitglied der Teenieschwärme) und Frontmann Anttoni ´Anthony´ Pikkarainen, dessen frühere Band Polanski nicht unbedint ein Begriff sein muss. „None For One“ klingt nun im schlechtesten Sinn typisch finnisch – auf die Masse gezielt und mit Nullachtfuffzehn-Ideen danebengegangen. Aus bestenfalls naiv anmutenden, im schlimmsten Fall jedoch enervierend einfältigen Melodien und geradlinigen Rockriffs im braven Achtel-Puls strickt das Quartett arbiträren Rock, der mal gen 90er-Gothic tendiert, an anderer Stelle hingegen psychedelische Zwischentöne (‚Given Time‘) hervorblitzen lässt. Diese hat der Bandgründer wahrscheinlich von seinen früheren Arbeitgebern adoptiert, doch FLAT EARTH selbst sind in jeder Hinsicht Waisenknaben, verschüchtert statt Waltari-wahnsinnig und mit dem Trauma belastet, in anderen Kontexten einmal mehr gegolten zu haben. Würde es zwischendurch nicht das eine oder andere zackige Stück wie ‚Noble Swine‘ (Doublebass und Geschrei, oho!) geben, schliefe man beim Hören rasch ein. (AS)
7 Punkte