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LEAGUE OF DISTORTION, DARKK @ Artheater, Köln – 15.11.2024

In einer Stadt wie Köln gibt es viele Möglichkeiten, was man an einem Freitagabend so machen kann. Oft kollidieren sogar mehrere Veranstaltungen, sodass man sich entscheiden muss, worauf man die Aufmerksamkeit richten möchte. An diesem Freitag war die Entscheidung allerdings einfach, spielten doch die Modern Metaler von LEAGUE OF DISTORTION das Auftaktkonzert ihrer ersten Headliner-Tour im Artheater, mitten im Szenestadtteil Ehrenfeld. Es ist ein kleiner, aber wirklich feiner Club, mit guter PA, der Platz für circa 300 Personen bietet. Hatten manche der Band noch von einer Headliner-Tour abgeraten, zeigte sich im bereits sehr früh gut gefüllten Artheater, dass die Band auf ihre Fans zählen kann.

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Der Auftakt ist an diesem Abend der Aachener Band DARKK vorbehalten, die just an diesem Tag ihre erste Single ‚Home‘ veröffentlicht, die dann auch sofort dargeboten wird. Stilistisch passt die Band hervorragend in das Konzept des Abends. Ihre moderne Mischung aus melodischen Parts und energiegeladenem Core heizt die Stimmung sofort an. Klang, Performance und Stimmung sind unmittelbar auf einem ansprechenden Niveau. Die noch unbekannte Band versteht es, das Publikum positiv zu überraschen und einzubeziehen. Und nicht erst bei der Coverversion von Dead Or Alive‘s Megahit ‚You Spin Me Round‘ sieht man in viele zufriedene Gesichter. Ein Auftakt nach Maß. So wünscht man sich das.

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Nach kurzer Pause übernehmen dann LEAGUE OF DISTORTION die Bühne und zeigen an, dass dieser Abend einen Meilenstein in ihrer noch jungen Karriere setzen wird. Mit ‚Galvanize‘ geht man direkt in die Vollen, was unmittelbar Begeisterungsstürme auslöst. Überhaupt kommen die Songs des neuen Albums unheimlich gut an. An ‚Chainsaw‘ und ‚My Hate Will Go On‘ führt definitiv kein Weg vorbei. Die Stimmung wird stetig hochgehalten. Dabei glänzt Front Lady Anna nicht nur mit ihrem Silberoutfit, was ihr selbstredend besser steht als ihren Jungs, sondern auch mit ihrer dynamischen Reibeisenstimme, die souverän die Führung übernimmt. Die Songs werden mit so viel Enthusiasmus vorgetragen, dass Anna die extra angelegten Eisenketten, aufgrund der bestehenden Verletzungsgefahr in den vorderen Reihen, frühzeitig ablegen muss. Sowohl sie, als auch der Rest der Band, zeigen sich von den euphorischen Publikumsreaktionen sichtlich gerührt und angestachelt beste Unterhaltung zu bieten. Sympathisch ist Annas Ansage, auch mal nach rechts und links zu blicken, um darauf aufzupassen, dass es auch allen im Publikum gut geht, denn auch das macht solch eine Veranstaltung aus. Man gibt aufeinander Acht. Richtig so! Da die Band musikalisch immer wieder über den Tellerrand schaut, ist es nicht verwunderlich, dass das Reggea-lastige ‚What’s Wrong With Her?‘ einen der Höhepunkte der Setlist darstellt. Am Ende einer energetischen Show sind alle Beteiligten ausgepowert aber glücklich. Es zeigt sich, dass man mit Mut und Enthusiasmus, auch als noch junge Band, durchaus eine gelungene Headliner-Show auf die Beine stellen kann. Und das ist bestimmt erst der Anfang. Gratulation!

Text und Fotos: Georg Sturm