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 Die Dark-Rocker THE NOCTURNAL AFFAIR rund um Musiker Brendan Shane gehören zu den aufstrebenden Sternen, wenn es um eingängige, aber doch düstere härtere Klänge mit hohem Unterhaltungswert geht. Bereits das Debütalbum „(Meta)Morphosis“ (2021) wusste zu überzeugen, aber gerade mit den neuen Singles ‚Cross Me Out‘ (siehe Video hier) und ‚Benefit Of Doubt‘ konnten THE NOCTURNAL AFFAIR überzeugen und die Spannung für ein kommendes Album erhöhen. Bevor es so weit ist, gehen die Jungs aber noch auf Tour durch England (mit WEDNESDAY 13) und anschließend durch Zentraleuropa mit DROWNING POOL.

Sat 2 Aug, Berlin, Germany @ S036 (mit DROWNING POOL)
Sun 3 Aug, Warsaw, Poland @ Proxima (mit DROWNING POOL)
Mon 4 Aug, Krakow, Poland @ Hype Park (mit DROWNING POOL)
Wed 6 Aug, Salzburg, Austria @ Rockhouse (mit WEDNESDAY 13)
Fri 8 Aug, Augsburg, Germany @ Kantine (mit DROWNING POOL)
Sat 9 Aug, Utrecht, Netherlands @ De Helling (mit WEDNESDAY 13)
Sun 10 Aug, Karlsruhe, Germany @ Substage (mit DROWNING POOL)
Wed 13 Aug, Sittard, Netherlands @ Volt (mit DROWNING POOL)
Thurs 14 Aug, Hoofddorp, Netherlands @ Cpunt (mit DROWNING POOL)

TheNocturnalAffair Flyer

Grund genug, bei Brendan via Zoom durchzuklingen und mit ihm ein kleines Tour-Interview zu führen!

Hey Brendan! Danke für deine Zeit! Ihr spielt bald eure erste Show im Vereinigten Königreich. Ich nehme an, du bist schon am Packen? Wann geht’s für euch los?

Normalerweise bin ich jemand, der erst am Abend davor packt und dann wie ein kopfloses Huhn durchs Haus rennt. Wir fliegen Dienstagabend um 21 Uhr in Las Vegas los – ein Nachtflug also. Ich hoffe, ich kann im Flugzeug etwas schlafen, denn wir kommen gegen 15 Uhr britischer Zeit an, und am nächsten Tag ist direkt die Show.

Jetlag also vorprogrammiert?

Geht eigentlich. Wenn ich direkt nach der Landung ein Fitnessstudio finde, hält sich der Jetlag in Grenzen, haha!

Das liegt vielleicht auch am Alter – ältere Musiker klagen da mehr.

Stimmt vielleicht. Ich bin 34! Aber inzwischen haben viele meiner Freunde am Freitagabend schon keine Lust mehr rauszugehen – die wollen lieber auf der Couch sitzen. Selbst die ohne Kinder wachen Samstagmorgen auf und klagen über Rückenschmerzen – obwohl sie nur geschlafen haben, haha!

Ihr wart schon zweimal im UK, aber es ist eure erste Reise zu uns hier nach Mitteleuropa. War jemand aus der Band schon mal mit anderen Projekten dort unterwegs?

Unser Drummer war früher in einer Band namens MADLIFE und war schon in Großbritannien unterwegs. Er kennt einige Spots in Berlin, die er uns zeigen will – ich glaube, ich habe ihn gerade freiwillig zum Tourguide gemacht. Schauen wir mal, ob er das Interview liest. Aber ich glaube, sein Deutsch ist nicht gut genug, haha!

Ihr kommt aus Las Vegas – hier in Europa denkt man da sofort an Casinos, Lichter, Glamour. Lebst du wirklich so?

Ich wohne in einem ruhigen Teil von Las Vegas namens Summerlin, näher an dem Red Rock Canyon. Sehr friedlich. Bis letztes Jahr habe ich allerdings noch fast täglich gefeiert – aber ich habe meinen Lebensstil etwas geändert.

Dann bist du ja europatauglich – wir sind hier oft etwas ruhiger.

Naja – in Schottland war das nicht so! Die wollten ständig mit uns trinken! Ich bleibe auf Tour aber nüchtern – der Rest der Band hatte Spaß. Du kennst ja die Krux, wenn man der Sänger ist, haha!

Kommen wir zur Musik: Ihr habt gerade ein Cover von ‚What Is Love‘ veröffentlicht. Wie kam die Idee dazu und spielt ihr das live?

Ja, das spielen wir auf Tour. Die Idee kam auf einem der Kreuzfahrten mit Chris Jericho – er ist Wrestler und Sänger der Band FAWZI. Er veranstaltet jährlich die „Rock and Wrestling Rager“-Kreuzfahrt. Man riet uns, bekannte Songs zu covern, damit die Leute was zum Mitsingen haben. Ein Bandmitglied schlug ‚What Is Love‘ vor – erst lachten wir, dann probierten wir es aus. Die Leute gingen bei dem Song total ab – da war klar: Der muss ins Set und ins Studio!

Ihr spielt generell einige Cover live, oder?

Wenn wir in einer neuen Gegend auftreten, ja. Es hilft, die Leute bei Laune zu halten. Wir wollen, dass jeder Spaß hat. Wir haben zum Beispiel ‚Hash Pipe‘ von WEEZER, ‚It’s No Good‘ von DEPECHE MODE, ‚N.I.B.‘ von BLACK SABBATH sowie eine Mischung aus ‚Wicked Game‘ von CHRIS ISAAK und HIM gecovert. Aber natürlich zocken wir auch eigene Songs!

Vor ein paar Wochen habt ihr die Single ‚Benefit Of Doubt‘ veröffentlicht – ein härterer Song, der euren Sound besser darstellt als das ‚What Is Love“-Cover. Kommt da mehr 2025?

Definitiv. Ich arbeite an viel neuem Material – auch ältere, bisher unveröffentlichte Songs passen nun besser zu uns, da wir auch härtere Tracks wie ‚Benefit Of Doubt‘ rausbringen. Es kommt also einiges, aber wann genau wieder ein Album erscheinen wird, darf ich nicht verraten.

Euer Debütalbum „(Meta)Morphosis“ kam 2022. Hat das klassische Album heute noch Bedeutung für euch?

Ich liebe beides – regelmäßig Singles veröffentlichen und komplette Alben aufnehmen. Es gibt nichts Schöneres, als ein ganzes Album zu entdecken, das man noch nie gehört hat. Das ist ein Erlebnis, das man bei einer Single nicht bekommt.

Ihr seid in Europa mit DROWNING POOL unterwegs. Du meintest mal, die Band bedeutet dir viel. Warum?

Ich war Teenager, als deren erstes Album rauskam – mein Einstieg in härtere Musik. Nach der Schule hingen wir bei Freunden ab, und DROWNING POOL lief immer als erstes im CD-Wechsler. ,Bodies‘ war der Song, mit dem alles begann. Später, als wir Freunde in Bars abhingen, war es immer noch der Song, den wir auflegten, um den Abend einzuläuten. Dass wir jetzt mit ihnen touren, ist surreal.

Wenn du einen Song empfehlen müsstest, um in ihren Sound reinzukommen – welcher wäre das?

,Bodies‘ ist ikonisch. Selbst Leute, die kein Metal hören, kennen es. Es ist in Filmen, Serien, Werbung – jeder kennt den Refrain, auch wenn er den Bandnamen nicht kennt. Das ganze Album „Sinner“ ist großartig.

Im UK seid ihr mit WEDNESDAY 13 unterwegs – gibt’s da persönliche Verbindungen?

Wir waren mal beim gleichen Management. Ich habe großen Respekt vor WEDNESDAY 13 – eine der härtesten arbeitenden Bands. Unser Drummer Kyle kennt alle persönlich – für ihn wird’s eine Art Reunion. Die Band liefert jede Nacht eine hammermäßige Show ab. Es ist fast, als würden wir in die Schule gehen und lernen, wie es richtig geht.

Wie viel Spielzeit habt ihr bei den Touren?

In Zentraleuropa 35 bis 45 Minuten, in Großbritannien 30 Minuten – da sind wir Teil eines Dreier-Lineups, in Europa sind wir direkter Support für DROWNING POOL.

Passt ihr eure Setlists länderweise an – z. B. nach Spotify-Statistiken?

Nicht auf dieser Tour. Wir überlegen lieber mit unserem Team, was live am besten funktioniert – nicht, was unsere Lieblingssongs sind. Ziel ist es, die Energie hochzuhalten und das Publikum nicht zu verlieren.

Gibt es Merch am Stand – und trefft ihr Fans dort auch persönlich?

Absolut! Wenn unsere Musik jemanden berührt, ist das für uns ein neuer Freund. Wir signieren gern alles im Rahmen des Zumutbaren, reden gern mit Leuten. Es gibt Shirts, Hoodies – mal sehen, was wir für Europa dabei haben.

Schreibt ihr auch Songs auf Tour?

Ja, ich schreibe ständig, unser Gitarrist Michael schickt mir dauernd Riffs. Wir haben auf dieser Tour sogar ungewöhnlich viele freie Tage – da wird sicher einiges entstehen, auch unterwegs oder sogar im Flugzeug.

Jonathan Jancsary

TheNocturnalAffair Band