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„Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, dass wir als Band immer noch ziemlich anständige Musik in uns tragen“, sagt Holopainen, einer der Gründer der Band. „Vielleicht haben sich in diesen letzten Alben endlixh Selbstkritik und lange Erfahrung vereinigt.“ Für den Komponisten fühlt sich „Halo“ gleichzeitig vertraut und anders an. „Es ist von Anfang bis Ende Amorphis, dabei aber härter, progressiver und organischer als der Vorgänger“, schildert er.
 
Tomi Joutsen, der Mann mit Stimmbändern, die wie ein riesiger Bär grollen, aber auch sanfte, betörende Schlaflieder singen können, fügt an: „Für mich klingt ‚Halo‘ im Vergleich zu den letzten beiden Platten ein wenig reduzierter. Aber nicht falsch verstehen: Wenn ein Song groß klingen muss, dann tut er das auch. Und wie!“ Da sagt er was: Indem die Band einige Arrangements entschlackt, wirken die monumentalen Momente nur noch monumentaler.
Liegt natürlich auch an diesem Professor unter den Produzenten, Jens Bogren. Der pickte sich 13 Songs aus den 30 Stücken heraus, die ihm AMORPHIS zur Verfügung stellten. „Jens hat hohe Ansprüche, aber ich mag die Arbeit mit ihm wirklich sehr“, so Holopainen. „Er leitet ein Projekt professionell von Anfang bis Ende, was uns Musikern erlaubt, uns nur aufs Spielen zu konzentrieren. Ich kann Jens gar nicht genug danken: Alles, was wir zusammen gemacht haben, war eine wahnsinnig tolle Erfahrung. Er hat Amorphis merklich weiterentwickelt.“

Natürlich ist kein AMORPHIS-Album komplett ohne das bildhafte und poetische Storytelling des Lyrikers und „Kalevala“-Experten Pekka Kainulainen. „Seit er sein erstes Wort für uns schrieb war Pekka ein enthusiastischer und engagierter Texter für Amorphis“, lobt Joutsen. „Diese archaische finnische Poesie in modernes Englisch zu übersetzen und unseren progressiven Rhythmen anzupassen, ist ein ungemein aufwändiger Prozess. Aber irgendwie schafft es Pekka immer pünktlich und mit überragenden Ergebnissen.“ Seit „Silent Waters“ (2007) segelt Kainulainen nun schon über die mythologischen Gewässer seiner Heimat. Und hat sich für „Halo“ mal wieder selbst übertroffen. „Das Album folgt einem losen Konzept an abenteuerlichen Geschichten, die sich vor tausenden von Jahren im mythischen Norden zugetragen haben“, erklärt er. „Die Texte erzählen von einer altvorderern Zeit, in der der Mensch nach der Eiszeit durch diese verlassene boreale Welt wandert. Ich möchte den Aufstieg einer wegweisenden Kultur in einer Welt voller neuer Möglichkeiten ebenso erfassen wie die uralten Mächte des menschlichen Verstandes.“

Tracklist:
01. Northwards
02. On The Dark Waters
03. The Moon
04. Windmane
05. A New Land
06. When The Gods Came
07. Seven Roads Come Together
08. War
09. Halo
10. The Wolf
11. My Name Is Night