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Am 16. Februar startet die so genannte „Ancient Ascent“-Tour (Quantheon Touring), die EREB ALTOR, Angantyr, Waldgeflüster und Asenblut in die heimischen Clubs bringen wird. Das LEGACY wird zum einen live vom Gig in Wien berichten, zum anderen möchten wir aber bis zum Start der Tour auch ein Interview pro Band präsentieren, damit Ihr wisst, was Euch auf der Tour erwartet. Mit Waldgeflüster haben wir bereits gesprochen, ebenso mit Asenblut und natürlich auch mit Angantyr – jetzt steht uns Mastermind und Multi-Instrumentalist Mats von EREB ALTOR zur Verfügung! (Scroll down for the English version!)
Guten Abend EREB ALTOR und vielen Dank für eure wertvolle Zeit für dieses Interview! Wenn man das Bathory-Cover-Album mitzählt, dann habt ihr bislang ganze sieben Alben veröffentlicht. Da ist es klar, dass es euch schwer fallen dürfte, auszusuchen, welche Songs ihr auf der kommenden Tour spielen werdet. Habt ihr euch schon für eine Setliste entschieden? Und wie lange werdet ihr auf der Bühne Zeit haben?
Guten Abend, Jonathan! Ja, wir sind seit dem ersten Album ziemlich produktiv, und wie du sagst, es wird langsam schwieriger, sich für eine Setliste zu entscheiden. Man hat immer gemischte Gefühle, wenn man einen Song wegfallen lassen muss, der seit vielen Jahren ein fixer Bestandteil der Setliste war, weil man ihn durch einen neuen ersetzen möchte. Die Setliste ist aber noch nicht final, weil wir uns momentan noch auf die Tour durch Skandinavien konzentrieren, die wir im Januar angehen werden [das Interview fand bereits Ende Dezember statt – Anm. d. Red.]. Aber ich weiß schon, dass wir uns auf unser neuestes Album „Ulfven“ konzentrieren werden. Natürlich könnt Ihr Euch aber trotzdem erwarten, dass es auch ältere Songs – wahrscheinlich von jedem Album etwas – geben wird, weil wir ja neben Angantyr die Tour headlinen und so viel Stagezeit haben werden.
Habt ihr einmal die Erfahrung gemacht, einen Song live gespielt zu haben, der überhaupt nicht funktioniert hat und den ihr schließlich wieder von der Setliste streichen musstet?
Vor langer Zeit haben wir versucht, die gesamte „The End“-Trilogie zu spielen, aber der letzte Teil ,The Final War‘ war vielleicht zu lang und zu langsam für Live-Shows. Der klappt besser zu Hause im CD-Player als in einer Live-Atmosphäre. Aber sonst glaube ich, dass all die anderen Songs live gut funktioniert haben. Es geht meistens darum, wie das Set an sich aufgebaut ist. Um ein Set dynamisch und interessant zu gestalten, muss man die richtigen Songs in der richtigen Ordnung platzieren.
Die „Ancient Ascent“-Tour will alte und mächtige Geister, Legenden und Sagen zur Welt bringen. Das klingt nach einem perfekten Motto für eine Band wie EREB ALTOR. Plant ihr, ein paar spezifische Elemente in eure Show aufzunehmen (musikalisch oder visuell), um diese Geister zum Leben zu erwecken?
Ja, mir gefällt der Zugang dieser Tour sehr gut. Ich muss aber sagen, dass ich keine Ahnung hatte, dass es sich hier um eine Konzepttour handelt, als wir zugestimmt haben, dabei zu sein. Es passt gut zu uns, und wir werden ein paar alte Geschichten aus den spirituellen Reichen Skandinaviens erzählen und natürlich auch ein paar dunkle Legenden mitbringen. Natürlich haben wir auch darüber nachgedacht, ein paar ganz spezifische Dinge einzubauen. Wir werden sehen, was da alles passiert!
Ganz generell möchten sich Quantheon Touring mehr auf (esoterischen) Inhalt und auf eine dichte Atmosphäre konzentrieren als auf Rock’n’Roll-Wahnsinn und –Klischees. Heißt das, dass es keine harten Aftershow-Parties geben wird? Werdet ihr älter?
Haha! Nun, wir sind tatsächlich nicht mehr so jung. Der Fokus wird darauf liegen, eine musikalisch und visuell gute Show abzuliefern. Die Partys sind sekundär. Wir sind keine Metal-Band, die nur herumreisen und sich betrinken will. Damit man eine ganze Tour lang einen guten Auftritt hinlegen kann, muss man es ernst nehmen und sich auch zwischen Shows wie professionelle Musiker verhalten.
Es gibt da eine wunderbare Live-Aufnahme auf YouTube, in der man euch Bathory-Songs covern sieht, und zwar auf dem Kilkim Zaibu Festival. Wenn ihr diese Songs spielt, was für Emotionen kommen dann in euch hoch? Was heißt es für euch persönlich, Bathory-Songs zu spielen?
Dankeschön! Ich habe gemischte Gefühle, wenn ich an das Bathory-Tribute und an die dazugehörenden Shows denke. Auf der einen Seite ging etwas von der Mystik von Quorthons Songs verloren, als wir sie unter einem Mikroskop betrachtet und daraus unsere eigenen Versionen gemacht haben. Auf der anderen Seite fühle ich mich auch etwas stolz, weil wir so viel Feedback von Fans von überall auf der Welt bekommen haben. Wenn wir auf der Bühne stehen und sehen, wie das Publikum sich an ihn erinnert, dann haben wir das Gefühl, dass wir noch einmal etwas Licht auf sein Vermächtnis werfen konnten. Bathory haben ja nie live gespielt, und ich hoffe, dass wir so ein paar Seelen zufriedengestellt haben. So konnten sie zumindest einen Funken von Bathory in einer Live-Umgebung erleben.
EREB ALTOR scheinen immer entweder auf der Bühne oder im Aufnahmestudio zu sein. Wie schafft ihr es, dass der kreative Geist so dauerhaft und so schnell fließt? Und wie schafft ihr es, eure Psyche und eure Körper in Form zu halten, wenn ihr so viel reist? Wird irgendwann nicht alles einmal mühsam?
Ja, es ist ein niemals endender Prozess. Glücklicherweise ist das auch ein Halbtagsjob für mich, was heißt, dass ich genügend Zeit habe, um sowohl neue Ideen im Studio auszuprobieren als auch um Frieden im Geiste zu entwickeln, sodass ich kreativ sein und Inspirationen empfangen kann. Tord (Drummer) leistet auch viel bezüglich des Sounds, und er puscht EREB ALTOR richtig nach vorne mit neuen Ideen – das betrifft Live-Auftritte, Merchandise-Layouts und auch die Produktion der Musik. Unsere regulären Leben leiden natürlich unter all dieser Arbeit, aber für uns ist das ein Preis, den wir gerne zahlen.
Während der kommenden Tour werdet ihr mit Angantyr, Waldgeflüster und Asenblut reisen. Was verbindet euch mit diesen Bands? Wo seht ihr künstlerische Gemeinsamkeiten?
Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht zu viel über die anderen Bands. Aber ich komme mit einem offenen Geist und für mich ist es eigentlich perfekt, dass ich sie zuerst live hören werde, bevor ich sie mir auf CD gebe. Live-Shows sind der beste Weg, um in eine Band eingeführt zu werden.
Was können wir von euch nach dieser Tour erwarten? Sieht man euch auf ein paar Sommerfestivals in Österreich, Deutschland oder der Schweiz?
Ich kann nur sagen, dass wir so viele Festivals wie möglich spielen möchten. Aber bislang ist nur das Dark Troll Festival in Deutschland fixiert.
Letzte Frage: Auf welche Stadt freut ihr euch auf dieser Tour besonders? Und warum?
Wir hatten wirklich gute Erfahrungen in Frankreich auf dem Ragnard Rock 2016 und dem Hellfest 2017, also freue ich mich sehr darauf, nach Frankreich zurückzukehren, vor allem auf das Cernunnos Pagan Fest. Ich weiß, das ist ein kleines Festival, aber es wird sicher großartig.
ENGLISH VERSION:
On the 16th of February the so-called “Ancient Ascent”-tour (Quantheon Touring) will begin, in which EREB ALTOR, Angantyr, Waldgeflüster and Asenblut will play in various clubs around Europe. The LEGACY-mag will on the one hand report live from the gig in Vienna, on the other hand we also want to present you interviews with each band before the start of the tour, so that you know what you can expect from their shows. We have already talked with Waldgeflüster (German only!) and with Asenblut (German only!) as well as Angantyr (English and German!) and now it is time to speak with Mats of EREB ALTOR!
Copyright: sunvemetal
Good evening EREB ALTOR and many thanks for giving me your valuable time for this interview concerning the coming “Ancient Ascent”-tour in February. Counting the Bathory-cover-album you have already released seven albums. It goes without saying that this means that it could be difficult to choose the songs you are going to present on stage for the coming tour. Have you already decided on the set list? Will it focus on “Nattram”, “Blot – Ilt – Taut” and “Ulfven”? Or can we also expect some older songs? And how long are you going to play on stage?
Good evening, Jonathan, you are welcome. Yes, we have been quite productive ever since the first album and as you said it’s getting more difficult to make sets. It’s with mixed feelings you have to drop some songs that have been regular songs for years in our sets to make place for new ones. The set list is not decided yet because we are focusing on the Scandinavian tour at the moment which starts already in January [the interview was done at the end of December – the author]. Although I already know that the focus will be mainly on our latest effort “Ulfven”, but you can expect also older songs from probably every album since this is a co-headlining tour alongside Angantyr and I think we will have plenty of stage time.
Did you ever make the experience of trying to play songs live which simply did not work so that you had to erase them from the set list for the future?
I remember a long time ago when we tried to play the whole “The End”-trilogy once, with the last part ,The Final War’ being perhaps too long and too slow for live shows. It suits better on a record than in a live environment. Other than this particular time I believe all the songs we have played have worked fine. It’s more of a question of how the actual set is built. To make a set dynamic and interesting it’s important to place the right songs in the right order.
The “Ancient Ascent”-tour wants to bring forth old and powerful spirits, tales and legends from ancient times. This seems to be a perfect motto for a band like EREB ALTOR. Are you planning on including some special elements into your shows (musically or also visually) to make these spirits come to life even more?
Yes, I really like the approach of this tour. To be honest I had no idea this was some kind of a concept tour when we agreed to be a part of it. I think it suits us very well and we will tell some old stories from the ghost realms of Scandinavia as well as some dark legends. Of course it has made us think about including some special things. We will see what happens.
In general: Quantheon Touring wants to focus more on (esoteric) content and on an overall tight atmosphere of their touring packages than on rock’n’roll attitudes and clichés. Does that mean that you are not going to celebrate heavy parties after the show? Are you guys getting older?
Haha! Well, we are not so young anymore. Focus will be on making good shows musically and visually from our side. Partying is a secondary thing. We are not a metal band for the sake of travelling around drinking alcohol. To keep a good appearance during a whole tour you have to take it seriously and you have to act professional even in between the shows.
There is wonderful live-footage to be found on YouTube of you playing cover-versions of Bathory-songs on the Kilkim Zaibu festival. When you play these songs live, what emotions do you experience? What does it personally mean to you to play the music of Bathory live?
Thanks! It’s with mixed feelings when I think about the Bathory-tribute and the tribute shows. On one hand some of the mystic of Quorthon’s songs got lost when we have looked at them under a microscope and altered and made our versions of them, on the other hand I feel a bit proud because of the response we have been receiving from fans all over the world. On stage when we can see the audience honouring the memory of him it feels like we are somewhat shedding some light on his legacy. Bathory never played live and I hope we were able to please a few souls and give them an opportunity to see at least a glimpse of Bhatory in a live environment.
You are a band that seems to constantly be either on stage or working on new music. How do you manage to keep the creative spirit flowing as well as keeping your body and psyche in shape to be able to travel so much? Aren’t there moments when everything seems tiresome?
Yes, it’s a never-ending process. Fortunately, I have the luxury to have this as a part time job which helps me to find both time to try out ideas in our studio as well as get enough peace in mind to maintain the level of creativity and inspiration. Tord (drummer) is also doing a lot of work with the sound and pushing EREB ALTOR forward with new ideas and input in all areas such as live performance, merch layouts and producing the music. Our regular lives of course have to suffer from all this work but for us it’s a price worth to pay.
During the coming tour you will be on the road with Angantyr, Waldgeflüster and Asenblut. What connects you to these other bands? Where do you see artistic similarities?
To be honest I don’t know much about the other bands and I will come to this tour with an open mind embracing these artists and seeing them live before hearing their records is perfect for me. Live shows are the best way to be introduced to a band.
What can we expect from you after this tour? Will we be able to see you on some summer festivals in Austria, Germany or Switzerland in 2018?
The only thing I can say about this is that we are hoping to do as many festivals as possible. The only official date we have in this area is Dark Troll Festival in Germany at this point.
Last question: Which city are you most looking forward to visit during this coming tour? And why?
We had some really nice experiences from France with Ragnard Rock 2016 and Hellfest 2017 so I am really looking forward returning to France, especially the Cernunnos Pagan Fest which is included on this tour. I know it’s a smaller festival but I hope and believe it’s going to be great.