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Am 16. Februar startet die so genannte „Ancient Ascent“-Tour (Quantheon Touring), die Angantyr, Ereb Altor, Waldgeflüster und ASENBLUT in die heimischen Clubs bringen wird. Das LEGACY wird zum einen live vom Gig in Wien berichten, zum anderen möchten wir aber bis zum Start der Tour auch ein Interview pro Band präsentieren, damit Ihr wisst, was Euch auf der Tour erwartet. Mit Waldgeflüster haben wir bereits gesprochen, jetzt steht uns Tetzel von ASENBLUT, seines Zeichens Sänger und Gitarrist, Rede und Antwort!
Schönen guten Abend und vielen Dank für das Interview zur anstehenden „Ancient Ascent“-Tour! Mit „Legenden“ habt ihr gerade eine neue MCD vorgelegt, die ihr nun sicher auch bei den anstehenden Live-Gigs präsentieren werdet. Dürfen wir neben den Neuaufnahmen der alten Songs auch darauf hoffen, das Manowar-Cover von ,God Or Man‘ zu hören?
Moin, Moin! Speziell das Manowar-Cover ist vorerst nicht als Live-Song geplant. Vor allem auf dieser Tour haben wir als einer der Opener nicht so viel Spielzeit und wollen dem Publikum natürlich unsere eigenen Stücke näherbringen. Der Song ist dann eher ein Bonbon auf der CD. Das schließt allerdings nicht aus, dass wir ihn in naher Zukunft auch mal live spielen.
ASENBLUT-Songs, spezifisch auch jene des letzten Albums „Berserker“, gehen in der Regel gut nach vorne und sind abgeschlossene Tracks, die gut für sich stehen können und die auch außerhalb des Albums, eben auch in einem Live-Kontext, gut funktionieren. Da seid ihr zum Beispiel Amon Amarth und deren Live-Power nicht unähnlich. Wie aber wählt ihr konkret die Songs für diese Tour aus? Konzentriert ihr euch komplett auf Songs der neuen MCD, die ja hauptsächlich alte Songs beinhaltet, und des Albums „Berserker“? Und wie lange werdet ihr spielen können?
Die Songs sind ein Potpourri unserer Bandgeschichte, wobei natürlich der aktuelle Stand hauptsächlich repräsentiert wird. Die MCD selber beinhaltet ja so etwas wie „alte Hits“ und „Berserker“ ist sicherlich noch frisch genug. Der ein oder andere Titel der etwas unter dem Radar befindlichen „Von Worten und Taten“ könnte sich auch wiederfinden. Dabei haben sich einige Songs einfach in den letzten Jahren als sehr tauglich erwiesen. Einerseits weil sie auch für neue Hörer sehr zugänglich sind, andererseits weil sie eng mit uns verknüpft und etwas bekannter sind, wie zum Beispiel der Titeltrack von „Berserker“ – ,Berserkerzorn‘. Unsere Spielzeit wird um die 40 Minuten sein, also circa Zeit für sieben bis acht Songs bieten.
Habt ihr auch schon mal Songs in der Setliste gehabt, die gar nicht funktioniert haben und die ihr seither nicht mehr live spielt?
Ja, absolut. Es gibt Songs, bei denen wir einfach nie das Gefühl hatten, dass sie so gezündet haben, wie wir es uns vorgestellt haben. ,Ringfluch‘ oder auch ,Mehr als nur Worte‘ kamen für unser Empfinden nie so an, wie man es sich als Künstler gewünscht hätte – auch wenn man viel mit den Stücken verbindet. Erstgenannter ist auch für den Durchschnitt unserer Songs sehr lang.
Im Interview in der LEGACY #112 habt ihr erklärt, dass es gar nicht so einfach ist, ein stabiles Line-Up für ASENBLUT zu finden. Wie wird sich das auf die kommenden Live-Gigs auswirken? Habt ihr genügend Zeit, um gemeinsam die Songs einzustudieren und an der Bühne-Performance zu arbeiten? Wie oft könnt ihr pro Woche proben?
Aktuell können wir nur an weit im Voraus geplanten Wochenenden proben. Wir sind dabei in der glücklichen Position, ein paar einspringende Mitstreiter an der Gitarre zu haben, die unserer Songs schon können. Für die Tour werden wir uns ein paar Tage treffen und das Set einstudieren. Auf der Tour begleitet uns Manuel, unser alter Gitarrist aus „Von Worten und Taten“-Tagen.
Mitte Februar geht es nun mit Angantyr, Ereb Altor und Waldgeflüster auf Tour. Was verbindet euch jeweils mit den anderen Bands, die mit euch auf Tour sind? Wo seht ihr künstlerische Ähnlichkeiten?
Speziell mit Waldgeflüster haben wir schon einige Shows auf Festivals gespielt, und wir haben uns immer sehr gut verstanden. Abgesehen davon, dass wir natürlich die Musik der anderen Bands sehr zu schätzen wissen, sehen wir uns vor allem als Künstler, die in ihrem Bereich eine klare Linie fahren. Rein musikalisch betrachtet sind wir wahrscheinlich der größte „Ausreißer“ der Tour, was aber auch eine interessante Mischung macht.
Quantheon Touring haben es sich zum Anspruch gemacht, eine neue Form der Konzerte zu erschaffen, indem die Gesamtatmosphäre (auch visuell) verstärkt und mehr Wert auf (esoterische) Inhalte gelegt wird als auf Rock’n’Roll-Klischees. In Interviews gebt ihr häufiger zu Protokoll, dass ASENBLUT-Lyrics und der Gesang hauptsächlich als weiteres Instrument gesehen werden müssen, dass es also weniger um eine Botschaft geht. Wie findet ihr euch somit in diesem Konzept von Quantheon Touring wieder? Was erwartet ihr selbst von der Tour?
Unserem Verständnis nach geht es vor allem um Authentizität, sowohl für die Bands als auch für Quantheon Touring. Die Texte und Inhalte von ASENBLUT erzählen Geschichten, die definitiv Identifikationsfläche oder auch Raum zum Schwelgen bieten. Die Aussage, den Gesang als Instrument zu sehen, bezieht sich nicht auf das Fehlen von Inhalten, sondern darauf, dass Extreme Metal kein reines Transportmedium für Lyrik ist, sonst wäre es ja HipHop, haha! Die Tour ist für uns eine Gelegenheit, neues Publikum zu erschließen und den ein oder anderen neuen Fan zu gewinnen, neue Orte zu bereisen und natürlich den lang gehegten Wunsch nach einer Nightliner-Tour mit der Band zu erfüllen.
Was können wir von euch nach der Tour erwarten? Gibt es bald ein neues Album? Oder weitere Live-Gigs?
Wir arbeiten bereits an neuen Stücken, allerdings wird es bis zum nächsten Album noch ein wenig dauern. Weitere Shows sind ebenfalls in Planung, wobei wir versuchen, neben Gigs im Hellraiser und auf dem Wolfszeit, auch hier neue Wege zu beschreiten.
Abschlussfrage: Auf welche Stadt freut ihr euch im Kontext der kommenden Tour am meisten, und warum?
Derzeit gibt es da kaum eine Wertungsfolge, wir freuen uns auf alle Shows. Ich persönlich freue mich sehr auf Frankreich und Tschechien, da ich sehr gespannt bin, inwiefern es einen Unterschied macht, in welcher Sprache man singt und wie die Fans darauf reagieren.