MISANTHROPE MONARCH „Regress To The Saturnine Chapter“
Genre: Death/Thrash Metal
Der mystische Albumtitel und das Cover – ein im Brustkorb glühendes Skelett in Denkerpose – könnten auch auf eine Black Metal-Band hinweisen. Das Logo sieht dafür todesmetallisch aus, und der Aufkleber mit dem Hinweis auf ein Gast-Solo von Kreators Sami verweist auf die Thrash-Ecke. Diesbezüglich leben die Oberhausener auf historischem Boden. ‚Towards The Utopian Kingdom Of Fire‘ bleibt als Intro unspezifisch, bei den ersten beiden Songs ‚Usurping The Throne‘ (mit Samis Beitrag) und ‚Crushing The Unbeliever‘ ist das Mischverhältnis absolut klar: reinster Thrash (mit Hirn) und einem Growler statt Shouter, den man von Grind Inc. und Resurrected kennt. Alleine durch Chris klingen besagtes Ungläubige-Zerschmettern und ‚Father Sin And The Hollow Spirit‘ schon anders als auf dem selbstbetitelten 2014er-Demo. Auch das zwischendurch online nachgeschobene ‚The Omega Embrace‘ müsste damals noch von seinem Vorgänger interpretiert worden sein. Ab dem brachialen wie schnellen ‚The Brotherhood Of Destruction‘ nehmen die Death Metal-Einflüsse im Instrumentalbereich teils dramatisch zu. ‚Trail Of The Heretic (Maleficium)‘ stellt die Fertigkeiten des Quintetts im Doom-Death-Modus unter Beweis und auch ‚Cosmic Maze‘ bewegt sich nicht auf der Überholspur. Nach vielen sehr kurzen Songs wird „Regress To The Saturnine Chapter“ gegen Ende regelrecht episch und auch etwas introvertiert. Das Gitarrendoppel kann nicht nur exakt und brutal riffen, sondern auch melodische Akzente setzen. Mit dem mehrseitigen Booklet inklusive weiteren Abbildungen und Texten ist die Eigenproduktion auf Augenhöhe mit Label-Veröffentlichungen. Zehn Euro plus Porto sind hierfür sehr gut angelegt: misanthropemonarch.bandcamp.com/releases. (BTJ)
12 Punkte