SUBLIME CADAVERIC DECOMPOSITION „Raping Angels In Hell“

sublimecadavericdecomposition

(Animate)
Genre: Death Grind

Na, mal wieder Bock auf den echten Scheiß? Dann führt – zumindest für den überzeugten Grinder – wenig an diesem Album vorbei. Die Franzosen bieten auf ihrem fünften Longplayer Grindcore mit genug Dreck unter den Fingernägeln, dass jeder Hipster sofort das Weite sucht. Und dennoch ist das Werk so transparent produziert, dass man wirklich jeden Ton wahrnimmt. Das macht die Chose einerseits noch brutaler, lässt den Hörer aber auch ungefiltert an den vielen stilistischen Verzierungen teilhaben. Lässt einen der aus Death'n'Roll, Grind und Death Metal zusammengeschraubte Opener 'Sabbath Nights' noch umgehend mit erhobener Faust Runden im heimischen Wohnzimmer drehen, so fällt man vor dem Iommi-Riff in 'The Day They Dissect Me' geradezu auf die Knie. Vor allem wenn das folgende Inferno dann wieder in ein rhythmisch interessant gestaltetes Death Metal-Kabinettstückchen übergeht. Die sehr tighte Rhythmusgruppe hebt sich wohltuend von den Chaostruppen des Genres ab und beweist, welches Potenzial in dieser Horde steckt. Im Gegensatz zu ganz frühen Arbeiten wirkt das Ergebnis längst nicht mehr wie ein einziger langer Song, sondern pflügt sich so abwechslungsreich wie noch nie durch die Speaker. Ob man nun die angesprochenen Iommi-Einflüsse, die deathig rollenden Parts oder den ungelogen sensationell klingenden Whitechapel-Verweis 'Grumbling Hive' nimmt: Hier wird alles aus den Möglichkeiten herausgeholt. Gleichzeitig klingt das Album kein bisschen verkopft, sondern so, als hätte man das generelle Extrem-Metal-Feeling zu Beginn des Jahrtausends eingefroren und ins Jahr 2017 katapultiert. Ab in den Circlepit! (MI)
12 Punkte