LOVIATAR „Loviatar“
(Prosthetic/Sony)
Genre: Indie Rock/Doom
Im Rollenspiel „Dungeons & Dragons“ ist LOVIATAR die aggressive, dominierende und furchtlose Matronin der Foltermeister, Sadisten und Tyrannen. Das klingt nach einem hervorragenden Namen für eine junge Black Metal-Combo. Doch mit dieser Spielart haben die Musiker gar nichts am Hut. Zu Anfang muss man sich vergewissern, ob tatsächlich das Debüt der kanadischen Formation im Player steckt, oder doch ein Spätsiebziger-Werk von Black Sabbath. Okay, das Display verspricht: ,Nascent', der Eröffnungstrack des Quintetts aus Ottawa. Der Gesang kommt Ozzy schon sehr nah. Dies gerät aber im Laufe des Albums in Vergessenheit, denn LOVIATAR sind alles andere als eine weitere Epigone der Doom-Erfinder, sondern ein eigenständiges Unterfangen, dessen Charme der Flirt mit Indie und Stoner ausmacht. ,Discordant' ist zwar ein dreiminütiges metallisches Klanggebilde, aber die drei anderen Songs, allen voran das epische, knapp zwanzigminütige ,Blind Goddess Of The Nine Plagues', oszillieren wunderbar zwischen unterschiedliches Genres. Wem die letzte Arbouretum-Platte zu gediegen erschien, wird an „Loviatar“ seine helle Freude haben. (FSH)
13 Punkte