
AFSKY & SCHAMMASCH & ROPESECT & UNLEASHED & ANTYRA & ELLENDE & ZEIT & ARGOROK & WRATHCAST & DOUBLEWIDE & NAIL BY NAIL & ANCIENT & HERETOIR & MOOR & TERRIBLE SICKNESS & GERNOTSHAGEN & SPEARHEAD & HAMFERD & SOUL DEMISE & NORNIR & MORBID ENEMA & VERMOCRACY & ARCHAIC THORN & UNHEIL & ASCA & HUMILATION
Das Ferienland Crispendorf in der Nähe von Schleiz in Thüringen hat über die Jahrzehnte eine sehr beachtliche Metamorphose erlebt. In den fünfziger Jahren als Kinderferienlager Karl Marx mit schlichten Holzbaracken errichtet und den Arbeiterkindern des DDR-Uran- und Erzabbaus der IG Wismut vorbehalten, wurde es in den Achtzigern zum Ferienort für die Werkstätigen des Arbeiter- und Bauernstaates. Wobei auch nur die linientreuen hindurften, zu nahe war damals der eiserne Vorhang zu Bayern und der damaligen Tschechoslowakei. Im Jahr 1990 verlassen, wurde das Gelände erst 1998 wiederbelebt und ist seit einigen Jahren auch ein beliebter Platz für Metal-Festivals geworden. Ein verstaubter Ostblock-Charme ist trotz intensiver Sanierung dort noch immer an manchen Ecken sichtbar ...
AUF DEN BRETTERN
Wir fahren da jetzt aber nicht hin, um dem verblichenen Sozialismus hinterherzufotografieren, vielmehr gibt es Anfang September gewaltig eins auf die Ohren. Unleashed werden einen ihrer seltenen Headliner-Gigs spielen, mehr zur kommenden Platte der Schweden an anderer Stelle in diesem Heft. Ellende und Schammasch stehen für hervorragende metallische Schwarzkunst, und ihre letzten Platten „Todbringerin“ und „The Maldoror Chants: Old Ocean“ waren 2024 bei den Hörer Polls ganz weit oben zu finden. Gernotshagen kennen inzwischen auch alle, und ein jeder weiß, wildes Germanentum und Pagan Black Metal finden in den Songs der Thüringer die perfekte Symbiose. Während Afsky mit akustischen Harmonien und Erzählungen aus Dänemark lange vor unserer Zeit begeistern, nutzen Zeit den Sound des Black Metal, um eine sehr finster und dunkel geprägte Vision der Vergänglichkeit zu vertonen.
Melodischen Death Metal einmal mit und einmal ohne Sängerin bekommt die versammelte Meute von Wrathcast aus Österreich und von Soul Demise aus Deutschland. Moment, einen haben wir noch: Vermocracy! Noch mal Österreich, wieder Melodic Death Metal, wieder mit Sänger und feinster Göteborg-Schlagseite bei den Gitarren. Könnte ein Geheimtipp werden! Ancient gehören zu den großen Namen in den Pandakäfigen Norwegens, Nail By Nail hingegen möchten sich einen festen Platz in deutschen Pandakäfigen erspielen, Rope Sect interessieren all die ganzen Schubladen wenig: Glück, wer da eine eigene für sich alleine hat: Post-Punk-Death-Rock! Spearhead, Humilation und Terrible Sickness zählen zur Death-Metal-Szene, die auf dem BREAK OUT OPEN AIR wohl am stärksten vertreten ist.
VOR DEN BRETTERN
Billett organisieren ist ganz einfach. Ticketshop auf der Homepage öffnen und dann haben wir zwei Möglichkeiten: Ticket mit Camping 98,- Euro, Ticket ohne Camping 90,- Euro. Auf dem Gelände ist dann alles vorhanden, was der Metaller sich wünscht. Vom Prinzip her kann er sogar morgens in die geländeeigene Eisenbahn steigen und bis vor das Schwimmbad auf der anderen Hälfte der Freizeitanlage tuckern, um sich das Vortages-Corpsepaint aus dem Antlitz zu schrubben ... Wer keine Lust auf Zelten hat, findet im Feriendorf auch Übernachtungsangebote, die jedoch schnell ausgebucht sein könnten. Früher Vogel und so.
Da wir im Freistaat Thüringen sind, ist die Bratwurstbude natürlich obligatorisch, es wird aber auch alle anderen Verpflegungsformen geben, Getränkebuden verstehen sich von selbst, und eine Ecke mit Merch-Ständen findet sich auch auf dem Festival. Mit viel Wald außen rum ist zudem der passende Rahmen geschaffen, um mit den auftretenden Bands zusammen den Mond anzubellen.
Wedekind Gisbertson
planbar-breakout.de