
STABBING & IMMORTAL SUFFERING & EMASCULATOR & BÖSEDEATH & CHORDOTOMY & ein Opener mehr
Freunde des absoluten Death Metal-Gemetzels sollten sofort ein Ticket ordern und ihre Reise in Richtung Darmstadt organisieren. In Mühltal, einem Nachbardorf, nur einige Regionalbahn-Stationen weg, findet man einen idyllischen Steinbruch mit schroffen Felsen, See und vor sich hin rostenden Resten der damaligen Arbeitseinrichtungen. So weit müssen die Krawallfanatiker gar nicht laufen. Gleich neben der Straße, schräg gegenüber vom Haltepunkt der Bimmelbahn, liegt das legendäre Steinbruch-Theater, das jetzt im Juni sage und schreibe 45 Jahre alt wird und wirklich unzähligen Creatures und Misfits aus den Subkulturen Metal, Punk, Crossover und Goth ein wundervolles Wohnzimmer war und ist. Gratulanski!
VOR DEM STEINBRUCH RÖCHELN UM DIE WETTE ...
Stabbing kommen aus Houston in Texas, werden von einer zierlichen Frontfrau angeführt, die allerdings alles und jeden in Grund und Boden rülpst, während die Band dazu mal doomig, mal in Schallgeschwindigkeit hackt und lärmt. Bevorzugte lyrische Themengebiete der jungen Dame? Songtitel wie 'Razor Wire Strangulation' oder 'Southern Hacksaw Execution' geben Hinweise. In den Texten von Immortal Suffering aus New York City geht es nicht unbedingt viel harmloser zu. Die vier Freaks schweinigeln sich durch Blut, Gedärme und Geschlechtsmerkmale und sind in der Brutal-Death-Ecke absoluter Kult. Vier Frauen sind bei den in Prag ansässigen Emasculator zugange, auch hier regiert der musikalische Abriss mit einer Taktung, die den alten, verrosteten Presslufthammer am Steinbruch um die Ecke neidisch werden lässt. „The Disfigured And The Divine“ ist das noch neue Album der Truppe, ein Blick auf das Cover zeigt: Weit vom Inhalt der restlichen Bands des Abends sind die vier Frauen nicht entfernt!
Für die in Bayern ansässigen Slam- und Brutal-Deather Chordotomy ist es eigentlich höchste Eisenbahn, die letzte gelistete Platte der Truppe, „Subjugated Into Obedience“, ist schon 2018 erschienen, es wäre also an der Zeit, der wild im Kreis rennenden, nach Zerstörung dürstenden Meute neues Material über das Kranium zu hauen. Die Lokalmatadore des Abends, Bösedeath, könnten grinsend auf Lastenfahrrädern anreisen, stammen sie doch aus Darmstadt. Der leicht ironische Bandname würde dazu einladen, das bitterböse Image einer Brutal-Grind-Death-Band steht derlei Unfug allerdings eindeutig im Wege! Einen Opener werden die Veranstalter noch präsentieren.
AFTERSHOW-FETE, TICKETKAUF UND EIN AUSBLICK
Tickets kommen auf 32,90 Euro, es gibt vor Ort noch eine Aftershow-Fete. Parkplätze sind vorhanden, und wenn einer in seinem Auto einschläft, wird er nach'm Aufwachen sicher nicht gezwungen, die Latrinen zu schrubben. Glaube ich jedenfalls ...
Die Veranstalter der Sause am Steinbruch, NewEvilMusic, sind allerdings nicht nur auf Rülps'n'Röchel-Events spezialisiert, die Veranstaltungsagentur betreut auch Events wie WHITECHAPEL und NORTHLANE am 12.06. in Heidelberg, Halle 02 oder KREATOR, WARBRINGER und ROTTING CHRIST am 20.07. am selben Ort. EISREGEN plus SCHIRENC PLAYS PUNGENT STENCH ist dann im November auch in Heidelberg zu erleben. Oder auch HEILUNG und THE HU am 08. Juni in Mannheim. Im Café Central Weinheim, in der Live-Music-Hall Weiher oder im 7er-Club Mannheim ist man auch zugange und beschert der Region damit viele Konzerthighlights. Sehr unterstützenswert!
Wedekind Gisbertson
newevilmusic.reservix.de/events