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Das kleine Städtchen Kortrijk liegt im belgischen Westflandern, direkt in der Grenzregion zu Frankreich. So ist auch Lille nicht weit weg und die ganze Gegend geprägt von französischem Chic und der Lässigkeit und Gemütlichkeit, die man Westflandern nachsagt. Wer das Festival also mit etwas Sommerurlaub verbinden mag, findet vor und nach dem Krawallwochenende etliche verträumte Ecken, enge Gässchen und Cafés sowie viel Wasser, um zu verweilen, sich treiben zu lassen oder einfach mal die Beine hochzulegen. Das Festival, wegen dem wir uns auf den Weg in das verträumte Nest machen, ist mit seinem hohen Neunziger-Musikanteil schon bewegungsintensiv genug, versprochen!

EIN PARADIES, ERSCHAFFEN NUR FÜR METAL-FANS!

Es klingt wirklich ein bisschen nach Eindhoven 1995, wenn man das Billing so überfliegt: Fear Factory, deren „Demanufacture“-Album gerade 30 Jahre alt geworden ist. Nailbomb, das alte Seitenprojekt von Max Cavalera und Alex Newport, deren „Point Blank“-Scheibe auch Mitte der Neunziger für wilde Moshpits gesorgt hat. Und „Burn My Eyes“ von Machine Head und „Psalm 69“ von Ministry waren damals Garanten für durchdrehende Menschenmassen. Von Obituary, Forbidden und Kreator ganz zu schweigen. Wir wollen uns aber nicht nur in Nostalgie wälzen, all diese Bands sind 30 Jahre weiter um den Globus gezogen und haben seitdem sehr viel hörenswerte Musik geschrieben. Wobei man Namen wie Suffocation, Dark Angel, Pestilence, Overkill, Vader oder Candlemass in den Neunzigern auch auf Plakate hätte schreiben können und alle wären gekommen.

Gut, Kerry King nicht, der war damals noch mit Slayer beschäftigt, von denen er allerdings immer ein paar Songs in seinem Programm hat. Mit The Night Eternal, Me And That Man, Dool, Winterfylleth und Messa gibt es neben dutzenden anderen auch viele zeitgemäße Vertreter der Sparte Rock'n'Roll in allen Schattierungen. Dinosaurier wie W.A.S.P. und der ähnlich unsterbliche Michael Schenker stehen also Seite an Seite mit jungen Hüpfern und über viele Jahrzehnte gewachsenen Kult-Bands. Der Vergleich mit Eindhoven 1995 hinkt vielleicht doch gar nicht so sehr: Das ALCATRAZ OPEN AIR '25 in Kortrijk, Belgien könnte zum Headbangers Heaven werden, also zu dem Sommerfestival, das Geschichte schreibt. Zeit wird es, in unseren seltsamen Zeiten braucht es mal wieder etwas wie ein lautstarkes Woodstock!

EINTRITTSKARTEN, ZELTVERLEIH UND EIN BEZAHLSYSTEM

Über die Alcatraz-Homepage ist das Combi-Ticket für 265,- Euro für alle Tage verfügbar. Dort gibt es allerdings auch alle Einzel-Tagestickets zu kaufen, die je Stück dann 105,- Euro kosten. Alle, die auf dem Zeltplatz ihr Lager aufschlagen, benötigen ein zusätzliches Camping-Ticket für 21,- Euro. Viele der zubuchbaren Camping- und Parkplatz-Optionen sind bereits ausgebucht, hier müsst ihr sehen, was noch verfügbar ist. Es gibt wieder die Möglichkeit, am Eagle Plaza Zelte zu mieten, genauer es ist unter Camping auf der Website erläutert. Tickets auf VIP upzugraden oder VIP-Pässe zu erwerben ist auch möglich. Was man damit darf, ist auch auf der Homepage erläutert. Es gibt ein Bezahlsystem mit Coins, die im Vorfeld erworben werden müssen, entweder gleich beim Ticketkauf oder vor Ort an den dafür eingerichteten Schaltern.

Festival bedeutet Festival, bei der Größenordnung des Events gelten die üblichen Vorschriften, was Glas, Grill, Rucksäcke und Dinge, die man aufs Infield mitnehmen darf, und all das angeht. Entertainment wird beim ALCATRAZ OPEN AIR groß geschrieben, das Angebot an Merch-Ständen, Mitmach-Buden und Futter- und Getränkebuden ist unüberschaubar groß und dürfte für jeden etwas parat halten. Also Koffer gepackt und zurück in die Neunziger? Wir sehen uns in einem Moshpit, mitten im schönen Belgien!

Wedekind Gisbertson

alcatraz.be/en/