Die EMP Persistence Tour hat gerade die Halbzeit erreicht und macht am Montagabend auf dem Hamburger Kiez Halt, genauer gesagt in der Großen Freiheit 36. Mit 7 Bands im Gepäck – dem feinsten Metal- und Hardcore-Export aus den Staaten – beginnt die Woche gleich viel besser. Hoch das Feierabendbier!
Als Erstes: THE DILLINGER ESCAPE PLAN lösen sich nach Erreichung des 20. Bandjahres auf. Warum? Weil sie es können und selbst den letzten Pinselstrich an einem für sie nun fertigen Bild hinterlassen wollen, als ein geschlossenes Ganzes. Somit ist diese Tour eine lange Art "Auf nimmer Wiedersehen" zu sagen. Wie lang möchte man solch Energieaufwand noch betreiben? Wie lang hält der Körper derartige Belastung überhaupt noch aus? Gerechtfertigte Fragen, wenn man schon eine der chaotischen Liveshows der in New Jersey gegründeten Formation miterlebt hat. In ihrer kompromisslosen Musik trifft Mathematik auf Hardcore, Jazz, Progressive und auch aggressiven Pop, verschnürt in einer unvorhersehbaren und vertrackten Schonungslosigkeit, die ihresgleichen sucht. Da macht auch die 2016er Platte "Dissociation" keine Ausnahme. Das sich abspaltende Chaos kann beginnen.
Trash Dorado is in da house! Donald Trump nun auch, aber bleiben wir bei erstklassigem Müll: Januar im Jahre 2017 befindet sich das vermeintliche, sagenumwobene „Müll-Land“ direkt an der Hamburger Reeperbahn und zieht zuhauf Spaß- und Abenteuersuchende an. Im Gruenspan wird es laut, hart, flüssig und latent erotisch. Auf pure Party-Unterhaltung ausgelegt, hat der ROCK ‘N’ ROLL WRESTLING BASH von Initiator Carlos "Howling Mad" Martinez seit 2003 einen beachtlichen Siegeszug hingelegt. Die in Köln entstandene Lucha-Libre-Show (Mexican Wrestling) wurde mittlerweile in die Staaten gebracht und von dortiger Metal-Prominenz (Gary Holt von Slayer) tatkräftig unterstützt. Weitere Siege in Sicht … aber lassen wir die Fäuste, Masken, Gitarren und Popos für sich sprechen, oder das T-Shirt eines Beteiligten: Wrestling, Bier und Titten.
3 Songs, no Flash! – Drei Songs, kein Blitzlicht, das ist die Auflage, unter der wir als Fotografen ein Konzert dokumentieren dürfen. So kommt es gelegentlich vor, dass genau das ausgenutzt und bewusst Lichtsituationen geschaffen werden, die das Fotografieren unmöglich machen, auch für Profis.
Dass ein Gros der an diesem Donnerstagabend im Nürnberger Löwensaal anwesenden Fans in erster Linie für „Uns Udo“ Dirkschneider gekommen ist, dürfte angesichts der Begleitumstände kaum verwunderlich sein, bietet der „German Tank“ im Rahmen der umfangreichen „Back To The Roots“-Tour doch zum letzten Mal überhaupt ein Potpourri aus alten Accept-Klassikern. Für das Rahmenprogramm sorgen VICIOUS RUMOURS und TRANCE.